Teamchef spricht über WM
Koller: "Werden noch mehr Gas geben"
10.06.2013
Teamchef löst WM-Euphorie aus.
Das große Interview mit dem Teamchef! Marcel Koller spricht über den WM-Traum, seine Zukunft, David Alaba und Marko Arnautovic:
ÖSTERREICH: Herr Koller, was steht bei Ihnen in den nächsten Tagen auf dem Programm?
Marcel Koller: Ich werde unser 2:1 gegen Schweden noch einmal analysieren und kurz heim in die Schweiz abrauschen.
ÖSTERREICH: Ist da etwas im Busch - Verhandlungen vielleicht, von denen keiner etwas weiß?
Koller: Nein, ich muss mich um meinen Garten kümmern. Ich bin schon lange nicht mehr zu Hause gewesen
ÖSTERREICH: Wann wird die Vertragsverlängerung bis 2016 offiziell?
Koller: Ich glaube, es ist besser, wenn ich das alles mit unserem Präsidenten abkläre - und nicht mit den Medien.
ÖSTERREICH: Macht Ihnen die Arbeit beim ÖFB Spaß?
Koller: Wenn du Erfolg hast, ist das immer schön. Wenn nicht, dann wollen dich alle auf den Mond schießen. Ja, ich genieße meine Arbeit. Doch ich kann mir auch durchaus einen Job als Klubtrainer vorstellen.
ÖSTERREICH: Pokern Sie?
Koller: Ich bin kein Pokerspieler.
ÖSTERREICH: Würde es sich unsere Elf verdienen, zur WM 2014 zu fahren?
Koller: Die Fans dürfen von der WM träumen. Ich werde jetzt sicher nicht über Brasilien reden. Wir haben noch überhaupt nichts erreicht. Es gibt kein Nachlassen, und wir lehnen uns auch nicht hochzufrieden zurück. Das wäre gefährlich.
ÖSTERREICH: War es nicht geradezu verrückt, beim Schweden-Match auf Spieler wie Arnautovic oder Janko zu setzen, die bei ihren Klubs im Abseits stehen?
Koller: Ich weiß, was sie können. Man sollte den Fachleuten ein bisschen vertrauen. Ich habe die Jungs im Training gesehen - und sie hatten von uns ein Fitnessprogramm.
ÖSTERREICH: Wo ist David Alaba wertvoller -links in der Abwehr wie bei Bayern oder als Mittelfeld-Stratege wie im Team?
Koller: Er möchte lieber im Mittelfeld spielen. Wer weiß, vielleicht lässt ihn der neue Bayern-Coach Pep Guardiola öfter dort ran.
ÖSTERREICH: War das 2:1 Ihr bisher schönster Sieg als Teamchef?
Koller: Ja -aber ich hoffe, es kommen noch schönere Momente!
Interview: Christian Russegger