EURO-Boykott in der Ukraine

Kommt Fußball-EM jetzt nach Österreich?

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Wien veranstaltete 2008 sieben EM-Spiele inklusive Finale. Kommt EURO wieder?

37 Tage vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft spitzt sich die Lage zu: Wegen der umstrittenen Haftbedingungen von Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko wird die Verlegung der ukrainischen Spiele in ein anderes Land debattiert. Als mögliche Austragungsorte werden Deutschland und Österreich genannt, auch Spanien hat die Übernahme der Spiele angeboten.

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Die UEFA winkt (noch) ab
UEFA-Turnierdirektor Martin Kallen sagt: „Eine Verlegung bekommt man in so kurzer Zeit nicht hin.“ Aber Österreich als erfolgreicher Veranstalter der EURO 2008 stünde bereit. ÖFB-Präsident Leo Windtner sagt zu ÖSTERREICH: „Über die Verlegung entscheidet die UEFA. Bisher gab es dazu noch keinen Kontakt. Kommt eine Anfrage, sperren wir uns dagegen nicht, auch wenn eine Organisation binnen sechs Wochen sehr schwer ist.“

Wien ist bereit
Auch aus Wien, das 2008 immerhin sieben EM-Spiele inklusive Finale veranstaltete, gibt es positive Signale. Der zuständige Sportstadtrat Christian Oxonitsch (SPÖ) sagt zu ÖSTERREICH: „Wenn jemand an uns herantritt, unterstützen wir das sehr gerne.“ Auch die Polizeigewerkschaft ist offen: „Wien und die Polizei haben gezeigt, dass große Fußballspiele hier erfolgreich veranstaltet werden können. Im Juni sind genug Beamte im Dienst, ein bis zwei Spiele sind kein Problem. Nur der Kostenfaktor muss zuvor geklärt werden“, so Gewerkschafter Hermann Greylinger.

Bleibt die EURO in der Ukraine, droht ein Politboykott. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso sowie deutsche und österreichische Politiker von Kanzler bis Außenminister wollen dann fernbleiben.
 

ÖFB-Chef Windtner: "Sind bereit"

ÖSTERREICH: Wie stehen Sie zur Debatte über eine mögliche Verlegung der EURO nach Österreich?
Leo Windtner: Die UEFA veranstaltet die EURO, hat Verträge mit den Austragungsländern. Kommt eine Anfrage, sperren wir uns dagegen aber nicht. Bisher gab es keinen Kontakt, aber Österreich ist bereit.

ÖSTERREICH: Ist eine Organisation binnen sechs Wochen möglich?
Windtner: Es ist nur sehr, sehr schwer möglich. Wir sind als Veranstalter aber absolute Profis.

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