Pleite gegen Kroaten
Nur Korkmaz und Macho waren Sieger
20.05.2010
Macho zeigte Glanzparaden, Korkmaz tolle Tempodribblings.
Trotz der 0:1-Niederlage am Mittwoch im Klagenfurter Wörthersee-Stadion gegen Kroatien dürfen sich zwei österreichische Fußball-Teamkicker als Sieger fühlen. Ümit Korkmaz spielte seine Stärke in Eins-zu-Eins-Situationen des öfteren aus und war der mit Abstand beste Feldspieler des ÖFB-Teams, Jürgen Macho verhinderte mit zahlreichen Glanzparaden eine deutlichere Abfuhr.
Macho ärgert sich über spätes Gegentor
Richtig
glücklich war der Goalie dennoch nicht. "Ich bin froh, dass ich einen guten
Tag erwischt habe, aber davon kann ich mir nichts kaufen, denn wir haben
verloren", meinte der Wiener. Immerhin untermauerte er seine Ambition, die
EM-Qualifikation als Stamm-Tormann in Angriff zu nehmen. "Mein Ziel ist es,
in der Quali die Nummer eins Österreichs zu sein."
Zukunft (wieder einmal) offen
Um das zu schaffen, benötigt Macho
aber dringend regelmäßige Einsätze auf Clubebene. Dies könnte ein
schwieriges Unterfangen werden, schließlich legt man beim LASK offenbar
keinen allzu großen Wert auf die Dienste des 32-Jährigen. "Mein Vertrag ist
ausgelaufen und ich habe noch nichts Weiteres vom LASK gehört. Es ist alles
völlig offen, ich möchte auf jeden Fall so schnell wie möglich einen Verein
haben", betonte der 19-fache Internationale, der in der Vergangenheit bei
der Auswahl seiner Arbeitgeber schon oft Pech hatte.
Korkamz weiter im Aufwärtstrend
Korkmaz hingegen mauserte
sich im Frühjahr bei Eintracht Frankfurt zu einer Stammkraft und spielte nun
auch im Nationalteam befreit auf. "Ich habe mich während der Partie sehr
wohlgefühlt", sagte der Ex-Rapidler, blieb allerdings auch bescheiden. "Ich
habe versucht, nach vorne Akzente zu setzen, aber es ist bei dem Versuch
geblieben."
Leicht angeschlagen
Eine gute Viertelstunde vor dem Schlusspfiff
musste der 24-Jährige vom Feld, weil er leichte Knieprobleme hatte. Wenig
später fiel das laut Korkmaz überfällige Tor für die Kroaten. "Macho hat
schon vorher drei bis vier Tore verhindert, sonst wäre es uns viel
schlechter ergangen."
Harnik unter den Erwartungen
Im Gegensatz zu Korkmaz (zuvor
letzter ÖFB-Einsatz im April 2009) und Macho (zuletzt im August 2009 im
österreichischen Tor) blieb Martin Harnik bei seinem ÖFB-Comeback nach über
eineinhalb Jahren Pause farblos. Dem Neo-Stuttgarter, der in der
abgelaufenen Saison bei Fortuna Düsseldorf als Stürmer überzeugt hatte,
gelang im rechten Mittelfeld praktisch überhaupt nichts. "Ich habe einen
rabenschwarzen Tag erwischt, gleich die ersten zwei, drei Bälle verloren.
Dadurch habe ich schwer ins Spiel gefunden."
Für seine Auswechslung kurz vor der Pause zeigte der 22-Jährige Verständnis. "Die Auswechslung war gerechtfertigt, aber man muss auch bedenken, dass ich ein Jahr nicht mehr auf dieser Position gespielt habe."
Scouts sahen von Janko nicht viel
Ebenfalls alles andere als
wunschgemäß verlief das Match für Marc Janko. Nach seiner öffentlichen
Kritik an Trainer Huub Stevens steht der ÖFB-Teamkapitän wohl vor dem
Abschied aus Salzburg, vor den Augen zahlreicher Scouts ausländischer Clubs
gab der Stürmer jedoch kein Bewerbungsschreiben ab. Wie es mit Janko in den
kommenden Wochen weitergeht, ließ der 26-Jährige auch nach dem
Kroatien-Spiel offen. "Jetzt fahre ich einmal auf Urlaub. Man wird sehen,
was die Zukunft bringt."