Kroaten wollen erstmals seit 1998 WM-Gruppenphase überstehen.
Die kroatische Fußball-Nationalmannschaft hat bei der Endrunde in Brasilien das Ende einer langen Durststrecke im Visier. Seit ihrem sensationellen dritten Platz 1998 schaffte es die Auswahl mit den Schachbrett-Trikots in zwei Versuchen bei Weltmeisterschaften nicht mehr ins Achtelfinale, zuletzt war bei der EURO 2012 ebenfalls in der Gruppenphase Endstation.
Brutal schwieriges Auftaktspiel
Dieses Schicksal ist auch bei der kommenden WM nicht ausgeschlossen. Gleich zu Beginn geht es im Auftaktspiel in Sao Paulo gegen den Gastgeber und Turnierfavoriten Brasilien. Im Falle einer Niederlage wäre man schon unter Zugzwang. Gegen die weiteren Gruppengegner Kamerun und Mexiko würden möglicherweise nur noch Siege reichen.
Reisestrapazen
Doch nicht nur der Spielplan bereitet Kopfzerbrechen. Nach der ersten Partie in Sao Paulo treten die Kroaten eine beschwerliche Reise in die Amazonas-Stadt Manaus an, wo der dortige Kontrahent Kamerun mit den tropischen Bedingungen besser zurecht kommen dürfte. Danach steht wieder ein mehrstündiger Trip nach Recife an die Atlantikküste auf dem Programm.
Ausfälle
Zu allem Überfluss fehlt bei der WM der wegen diskriminierenden Verhaltens gesperrte Abwehr-Routinier Josip Simunic. Bayern-Goalgetter Mario Mandzukic versäumt wegen einer Sperre ebenfalls die Brasilien-Partie. Kein Wunder also, dass Teamchef Niko Kovac im Vorfeld des Turniers bemüht ist, keine allzu großen Erwartungen aufkommen zu lassen. "Beim dritten Platz 1998 hatten wir echte Topspieler in den besten Clubs. Heute haben wir auch sehr gute Spieler, aber wenn ich die Kader vergleiche, sehe ich die 98er-Generation schon im Vorteil", erklärte der 42-Jährige.
An ein neuerliches Vordringen bis ins Semifinale wie vor 16 Jahren wagt der frühere Salzburg-Spieler und -Trainerassistent nicht zu denken. "Wir wollen überraschen. Wenn wir eine Runde weiterkommen, haben wir sicherlich schon Großes geleistet. Und dann wollen wir sehen, ob wir einen kleinen Lauf kriegen können", meinte Kovac, dessen Hoffnungen vor allem auf Real-Madrid-Regisseur Luka Modric ruhen.