Duelle mit England, Norwegen und Nordirland
EM-Gruppengegner der ÖFB-Frauen bekannt
28.10.2021Auf unsere ÖFB-Damen wartet im EM-Eröffnungsspiel Gastgeber England im ehrwürdigen Old Trafford.
Österreichs Fußball-Frauennationalteam hat für die EM-Endrunde 2022 ein attraktives und schwieriges Los bekommen. Die Österreicherinnen treffen in der Gruppe A auf Gastgeber England, den zweifachen Europameister Norwegen und EM-Debütant Nordirland. Das ergab die Auslosung am Donnerstag in Manchester. Teamchefin Irene Fuhrmann und ihre Mannschaft dürfen sich dabei gleich zu Beginn auf ein Highlight freuen.
Das ÖFB-Team bestreitet am 6. Juli im Old Trafford von Manchester das Eröffnungsspiel gegen England. "Es ist eine große Ehre für uns, dass wir die EURO 2022 im Mutterland des Fußballs vor so einer einzigartigen Kulisse eröffnen dürfen. Das ist einerseits historisch und ein absolutes Highlight, anderseits eine Riesen-Challenge", sagte Irene Fuhrmann.
Große Vorfreude herrschte bei den Spielerinnen. "Das Eröffnungsspiel einer Europameisterschaft im Old Trafford vor womöglich 75.000 Zuschauern zu spielen, ist der Traum jeder Spielerin und jedes Spielers", freute sich ÖFB-Teamkapitänin und England-Legionärin Viktoria Schnaderbeck, die bei Arsenal spielt. "Wir freuen uns jetzt schon richtig darauf und können mit dem Los zufrieden sein. Uns steht ein Mega-Turnier bevor", meinte Carina Wenninger.
England greift mit mit Erfolgscoach an
Weiter geht es für Schnaderbeck und ihre Kolleginnen am 11. Juli in Southampton gegen Nordirland und am 15. Juli in Brighton gegen Norwegen. Im Kampf um einen der zwei Aufstiegsplätze sind die Österreicherinnen Außenseiterinnen. England und Norwegen sind von der Papierform klar über das ÖFB-Team zu stellen.
England ist zweifacher Finalist (1984 und 2009) und so wie die Österreicherinnen beim "Sommermärchen" 2017 in den Niederlanden im Halbfinale gestanden. Die niederländische Trainerin Sarina Wiegman, die mit ihrem Heimatland vor vier Jahren den Titel geholt hat, soll nun auch England zum Heimsieg führen.
Norwegen ist nach dem achtfachen Europameister Deutschland die zweiterfolgreichste Mannschaft der seit 1984 ausgetragenen Frauen-Europameisterschaft. Die Skandinavierinnen sind zweifache Europameister (1987, 1993) und viermal Vize-Europameister. Gegen die Norwegerinnen ist noch kein Sieg gelungen.
"Die Favoritenrollen sind in der Gruppe mit England und Norwegen klar verteilt. Um diese Gruppe zu überstehen, braucht es nicht nur herausragende Teamleistungen, sondern auch das nötige Glück auf unserer Seite", ist sich Schnaderbeck bewusst. "Um überraschen zu können, und die Gruppenphase zu überstehen, müssen wir körperlich in Topverfassung sein und brauchen in allen drei Spielen eine herausragende Leistung", betonte auch Fuhrmann.
Wiedersehen mit alten Bekannten
Dass es für die Österreicherinnen zu einem Wiedersehen mit zwei Mannschaften kommt, auf die man auch in der laufenden Qualifikation für die WM 2023 trifft, war nicht unbedingt der Wunsch. Gegen Nordirland erkämpfte sich das ÖFB-Team erst am vergangenen Dienstag dank eines Treffers in der 92. Minute ein 2:2 Remis. Der große Gruppenfavorit England empfängt Österreich am 27. November.
"Es ist sicher eine besondere Situation, dass uns mit Nordirland ein weiterer Gegner zugelost wurde, den wir aus der WM-Qualifikation kennen. Aber es kann auch Vorteile in der Vorbereitung mit sich bringen. Wir haben letzten Dienstag gesehen, dass Nordirland auf keinen Fall zu unterschätzen ist", so Fuhrmann.
Die Europameisterschaft wurde wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben und wird nun von 6. bis 31. Juli in acht englischen Städten ausgetragen. Titelverteidiger Niederlande trifft unter anderem auf Mitfavorit Schweden, Deutschland hat mit Spanien, Dänemark und Finnland eine schwierige Gruppe bekommen.
Preisgelder doppelt so hoch wie 2017
Für das Turnier sind von den mehr als 700.000 Tickets bereits über 160.000 verkauft. Alleine für das Finale am 31. Juli im Londoner Wembley-Stadion sind schon 58.000 Eintrittskarten vergeben.
Die UEFA schüttet insgesamt 16 Millionen Euro Preisgeld aus - doppelt so viel wie 2017. Jeder der 16 teilnehmenden Verbände erhält eine Startprämie von 600.000 Euro. Erstmals gibt es in der Gruppenphase Prämien für einen Sieg (100.000 Euro) und für ein Unentschieden (50.000 Euro). Das Viertelfinale wird mit zusätzlich 205.000, das Halbfinale mit 320.000 Euro belohnt. Der Gewinner des Endspiels erhält weitere 660.000 - und im besten Fall bei drei Siegen in der Gruppenphase insgesamt 2,085 Millionen Euro.