DFB-Auswahl zog in Gruppe C an punktgleichen Nordiren vorbei.
Deutschlands Fußball-Nationalteam ist seit Montagabend im Rennen um ein EM-Ticket wieder auf Kurs. Durch den harterkämpften 2:0-Erfolg im Belfaster Windsor Park zog die DFB-Auswahl an den zuvor in der Gruppe C topplatzieren und punktgleichen Nordiren vorbei. "Wir haben einen wichtigen Schritt getan", sagte Offensivspieler Marco Reus. Glanz versprühten die Deutschen keinen, das war ihnen aber egal.
"Am Ende zählen drei Punkte in der Quali, das haben wir erreicht. Von daher können wir zufrieden sein", schilderte DFB-Teamchef Joachim Löw seine Sicht. In dieser Zusammensetzung hatte man die deutsche Auswahl zuvor noch nie zu Gesicht bekommen. "Man hat in manchen Phasen gesehen, dass die Mannschaft so noch nicht zusammengespielt hat. Kontinuität und eingespielt sein sind wichtig für die Zukunft. So einfach, wie das manche denken, so einfach geht es halt auch nicht. Wir haben im Vergleich zum Spiel im März in Amsterdam sechs oder sieben Spieler nicht dabei gehabt", erläuterte der Ex-Trainer der Wiener Austria und des FC Tirol.
Hinzu kam, dass das 2:4 gegen die Niederlande am Freitag Spuren hinterlassen hatte. "Wir waren nach der Niederlage unter Druck und mussten auch einige Schwierigkeiten in diesem Spiel überwinden", resümierte der 59-Jährige. Seine in der ersten Hälfte beinahe in Rückstand geratene Truppe legte nach dem Seitenwechsel durch Marcel Halstenberg (48.) früh den Grundstein für den Sieg. Den Sack machte Serge Gnabry aber erst in der Nachspielzeit zu.
Gnabry mit 9. Tor im 10. Spiel: "Quote überragend"
Bayerns Gnabry untermauerte seinen Fixplatz im Team mit dem 9. Tor im 10. Länderspiel. "Seine Quote bei uns ist überragend, aber er ist nicht nur deswegen so wertvoll. Er macht vorne die Bälle super fest. Er setzt die anderen Spieler vorne super ein. Er macht tolle Laufwege. Er ist ein Zielspieler, den man vorne anspielen kann, auch in Bedrängnis. Er bewegt sich gut und schlau", lobte Löw den Torschützen in den höchsten Tönen.
Im Lager der Nordiren war man trotz der achten Niederlage gegen Deutschland in Folge nicht unzufrieden. "Uns ist es gelungen, ihren Spielaufbau zu unterbinden. Es ist sehr schwierig das gegen so einen Gegner zu schaffen, ich bin stolz auf die Mannschaft", sagte Nordirland-Teamchef Michael O'Neill. Sein Kapitän Steven Davies avancierte mit seinem 113. Einsatz zum nordirischen Feldspieler mit den meisten Einsätzen.
Die Deutschen und Nordiren halten nach fünf Spielen bei zwölf Punkten, die Niederländer folgen bei einem Spiel weniger nach einem Pflicht-4:0 in Estland drei Zähler dahinter. Enger könnte der Dreikampf um die beiden EM-Tickets also kaum sein. Nordirland trifft am 10. Oktober auswärts auf die Niederlande, die Deutschen sind an dem Tag nur Zuschauer und setzen ihre Quali am 13. Oktober in Tallinn gegen Estland fort. An diesem Tag sind die Niederländer in Weißrussland im Einsatz.