Frankreich hat die Kräfteverhältnisse gleich beim Start in die Qualifikation für die Fußball-EM 2024 zementiert. Der Fußball-Vizeweltmeister besiegte die Niederlande im Gruppe-B-Schlager in Paris deutlich mit 4:0 (3:0).
In der Österreich-Gruppe F feierte Topfavorit Belgien durch einen Lukaku-Triplepack einen 3:0-Erfolg in Schweden und den gelungenen Einstand für Neo-Teamchef Domenico Tedesco.
Im Top-Duell der Gruppe E erholte sich Polen von einem 0:2 in Tschechien nach drei Minuten nicht mehr. Mit Robert Lewandowski setzte es ein 1:3 in Prag. In Gruppe G glückte Serbien (2:0 gegen Litauen) und Montenegro (1:0 in Bulgarien) der Start.
Neben dem bereits qualifizierten Gastgeber Deutschland holen sich 20 weitere Teams das Ticket über die ordentliche Qualifikation. Die ersten zwei der zehn Gruppen sind qualifiziert. Die letzten drei EM-Teilnehmer werden im März 2024 über Play-offs ermittelt.
Desolate Oranjes
Frankreich bestrafte das desolate Abwehrverhalten von "Oranje" eiskalt. Schon nach 21 Minuten stand es 3:0, Antoine Griezmann (2.), Dayot Upamecano (8.), und Neo-Kapitän Kylian Mbappé (21.) schickten "La Ola" durchs Stade de France. Griezmann eröffnete den Torreigen mit einem trockenen Abschluss, nachdem Mbappé uneigennützig abgelegt hatte. Das Duo feierte den Treffer gemeinsam, nachdem im Vorfeld Medienberichte die Runde gemacht hatten, wonach sich Griezmann in der Kapitänswahl übergangen fühlt und mit einem Rücktritt kokettiert.
Dayot Upamecano drückte Griezmanns Freistoßflanke über die Linie. Goalie Jasper Cillessen machte dabei eine unglückliche Figur. Als Herr im Haus bestimmte der Vize-Weltmeister den Rhythmus der Partie nach Belieben. Einen durch die niederländische Abwehrkette rutschenden Steilpass verwertete Mbappé souverän.
Die ersatzgeschwächten Niederländer von Ronald Koeman - ein Quintett um Liverpools Cody Gakpo und Bayerns Matthijs de Ligt reiste krank ab - kamen nur vereinzelt vor das Tor von Frankreichs neuem Einsergoalie Mike Maignan. Von der Effektivität der Franzosen war die Elftal aber bei ihrer Rückkehr zum klassischen 4-3-3 weit entfernt. Mit der Dreitoreführung im Rücken schaukelte Frankreich den Heimsieg mit all seiner Klasse heim. Ein Tor gab es im Finish dennoch: Mbappé stellte auf 4:0, während Memphis Depay mit einem Hand-Elfmeter an Maignan scheiterte (95.).
Lukaku schießt Schweden ab
Belgien gelang ebenso ein Auftakt nach Maß. Angeführt von Neo-Kapitän Kevin de Bruyne, der das Amt vom zurückgetretenen Eden Hazard geerbt hatte, zeigte der Weltranglistenvierte einen überzeugenden Auftritt gegen über weite Strecken harmlose Schweden. Stürmerstar Lukaku avancierte im ersten Spiel nach dem enttäuschenden WM-Aus in der Gruppenphase mit drei Treffern zum Matchwinner (35., 49., 83.) in der Österreich-Gruppe.
Die erste hochkarätige Gelegenheit in der ausverkauften Friends Arena von Solna verbuchte allerdings der Gastgeber. Einen Abschluss von Dejan Kulusevski kratzte Abwehrspieler Wout Faes von der Linie (15.), nachdem Thibaut Courtois bereits geschlagen war. Eine Drangphase der Belgier mündete schlussendlich in der verdienten Führung. Der bis dato unauffällige Lukaku verlängerte eine Hereingabe von Dodi Lukebakio per Kopf unhaltbar ins lange Eck (35.).
Unmittelbar nach Wiederbeginn bediente abermals Lukebakio den einlaufenden Lukaku, der den Ball aus kurzer Distanz über die Linie bugsierte (49.). Schweden blieb in der Folge im letzten Drittel zu unentschlossen. Im Gegenteil: Johan Bakayoko bediente Lukaku, der völlig freistehend seinen Triplepack schnürte (83.). Schwedens Niederlage konnte auch Rückkehrer Zlatan Ibrahimovic, der unter tosendem Applaus in der 73. Minute eingewechselt wurde, nicht mehr verhindern. Der Altstar absolvierte sein erstes Länderspiel seit knapp einem Jahr.