Österreichs Fußball-Nationalteam steht am Sonntag (18 Uhr/live ORF 1) in der Nations League ein echtes Finale bevor.
Mit einem Heimsieg am Sonntag (ab 18 Uhr im Sport24-LIVETICKER) im vollen Ernst Happel Stadion gegen Slowenien hätten die Österreicher den Gruppensieg und damit die Rückkehr in die höchste Spielklasse sicher. Bei einer Niederlage gegen Benjamin Sesko und Co. droht allerdings auch der Rückfall auf den dritten Gruppenrang und damit die Relegation gegen den Abstieg aus Liga B.
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Mit einem Unentschieden hätte das ÖFB-Team zumindest Platz zwei und die Aufstiegsrelegation im März sicher. Die Österreicher gehen mit dem Selbstvertrauen von fünf Heimsiegen in Folge in die Entscheidungspartie. In den vergangenen zwölf Monaten hat die Auswahl von Teamchef Ralf Rangnick alle Länderspiele im eigenen Land gewonnen. "Wenn wir unser bestes Gesicht zeigen und so spielen, wie wir das schon in vielen Spielen gezeigt haben, bin ich überzeugt, dass wir gewinnen", betonte der Deutsche.
Rangnick hat seinen gesamten 24-Mann-Kader zur Verfügung. Der beim 2:0-Sieg am Donnerstag in Kasachstan wegen Magenproblemen geschonte Marcel Sabitzer machte das Abschlusstraining Samstagmittag ebenso mit wie Gernot Trauner und Florian Grillitsch, die die lange Reise gen Osten gar nicht erst angetreten hatten.
Ex-Salzburger Sesko in Topform
Sloweniens Starstürmer Sesko kommt mit fünf Toren in fünf Spielen als Topscorer der Nations League. Die Österreicher hatten im Oktober beim 5:1 in Linz aber auch bereits Norwegens Erling Haaland neutralisiert. Rangnick will entsprechend wenig an seinem Konzept ändern. Wie man es gegen den seit 2023 für RB Leipzig stürmenden Ex-Salzburger Sesko anlegen wolle? "Genauso wie gegen Norwegen." Der gegen Haaland starke Trauner dürfte also anstelle von Kevin Danso neben Philipp Lienhart in der Innenverteidigung beginnen.
Im Sturmzentrum könnte Rekordteamspieler Marko Arnautovic wie gegen die Norweger eine Chance von Beginn an erhalten, nachdem er in Kasachstan 90 Minuten auf der Bank gesessen war. "Ich bin in freudiger Erwartung auf ein richtig gutes Spiel von uns", erklärte Rangnick. "Am Ende ist es wie so oft bei uns eine Frage der Energie. Wenn wir so auftreten wie in den letzten guten Spielen, bin ich überzeugt, dass es uns gelingt, das Spiel auf unsere Seite zu ziehen."
Nach dem verpatzten Nations-League-Start in Slowenien (1:1) und Norwegen (1:2) hat das ÖFB-Team zuletzt drei klare Siege eingefahren. Mehr als die 13 Tore der Österreicher hat im Nations-League-Herbst bis Samstagmittag keine Mannschaft erzielt. Ein weiterer Erfolg hätte etwas Historisches: Neun Länderspiel-Siege in einem Jahr sind in der ÖFB-Geschichte bisher noch nie gelungen. Die 14 Partien von 2024 sind nach den 16 von 2021 aber auch die zweitmeisten, die das A-Team jemals in einem Jahr bestritten hat.
Rangnick: "Wir brauchen den Sieg"
"Von mir aus gerne alle Neune", sagte Rangnick. Die Zahl sei ihm aber nicht besonders wichtig. "Wir brauchen den Sieg, um in die A-Gruppe aufzusteigen. Wir wollen den Sieg auch, um wie im Vorjahr gegen Deutschland (2:0 in einem Test in Wien/Anm.) mit einem richtig guten Gefühl ins neue Jahr zu gehen - das steht über allem." Seit 1997 ist Österreich gegen Slowenien ungeschlagen. Vor dem 1:1 im September in Ljubljana gelangen gegen den südlichen Nachbarn drei Zu-Null-Siege in Serie. Das sechste Duell wird das erste in Wien.
Am Samstag waren nur noch wenige Restkarten erhältlich. "Es ist von hohem Unterhaltungswert geprägt, wie wir im Moment spielen", meinte Rangnick. Zumal im Gästesektor Plätze frei bleiben werden, ist in einem ausverkauften Prater-Oval mit rund 46.000 Zuschauern zu rechnen. Zu sehen gibt es das ÖFB-Team anlässlich der 50-jährigen Zusammenarbeit des Verbandes mit dem Sportartikelhersteller Puma einmalig in einem in Schwarz gehaltenen Sonderdress im Retro-Nadelstreif-Design.
So will Rangnick spielen
Österreichs Fußball-Teamchef Ralf Rangnick hat in der Startformation für das Heimspiel gegen Slowenien im Vergleich zum 2:0 vor drei Tagen in Kasachstan fünf Änderungen vorgenommen. Links in der Innenverteidigung agiert Maximilian Wöber, der für den ursprünglich für die Anfangself geplanten Gernot Trauner einspringt. Der Feyenoord-Rotterdam-Profi musste wegen eines in der Nacht auf Sonntag aufgetretenen grippalen Infekts kurzfristig passen.
Wöber erhielt den Vorzug gegenüber dem in Kasachstan eingesetzten Kevin Danso. Patrick Pentz hütet anstelle von Alexander Schlager das Tor, Marcel Sabitzer kehrt nach überstandenen Magenproblemen zurück und verdrängt Patrick Wimmer auf die Bank. Marko Arnautovic ersetzt Michael Gregoritsch im Sturm, Linksverteidiger ist Phillipp Mwene und nicht Alexander Prass.
ÖFB-Anfangsformation gegen Slowenien: Pentz - Posch, Lienhart, Wöber, Mwene - Seiwald, Laimer - Schmid, Baumgartner, Sabitzer - Arnautovic