Nachdem sich Cristiano Ronaldo mit seinem Wechsel in die saudische Liga eher ins Abseits gedribbelt hat, blüht der Fußball-Superstar im portugiesischen Nationalteam wieder auf.
Der 38-Jährige erzielte in der EM-Qualifikation beim 6:0 in Luxemburg am Sonntag seine Länderspiel-Tore Nummer 121 und 122, drei Tage zuvor jubelte Ronaldo auch schon gegen Liechtenstein (4:0) doppelt. "Zwei Spiele, zwei Siege! Ziel erreicht", schrieb der Angreifer von Al-Nassr auf Instagram.
"Ich bin glücklich, zu diesem sehr positiven Start für unser Nationalteam beigetragen zu haben. Auf geht's", ergänzte er. Nach der enttäuschenden WM in Katar schien für den Ausnahmekicker das Ende in der "Selecao" gekommen zu sein, unter Trainer Fernando Santos war Ronaldo nur Ergänzungsspieler. Das Viertelfinal-Aus gegen Außenseiter Marokko (0:1) hatte er nach seiner Einwechslung in der zweiten Hälfte nicht mehr verhindern können. Nach der WM folgte sein finanziell lukrativer Wechsel in die saudi-arabische Liga.
Doch unter Portugals neuem Coach Roberto Martinez ist Ronaldo wieder gesetzt. In beiden Spielen gegen allerdings kaum konkurrenzfähige Gegner stand der Stürmerstar in der Startelf - und konnte so seine Rekorde weiter ausbauen. 122 Tore in 198 Länderspielen sind unübertroffen. "Cristiano hat eine unglaubliche internationale Erfahrung, wahrscheinlich einzigartig. Er ist sehr wichtig für die Kabine", lobte ihn Martinez, der zuvor Österreichs Gruppengegner Belgien trainiert hatte.
So darf Ronaldo von seiner sechsten EM-Teilnahme träumen, was noch keinem Spieler gelang. Mit 25 EM-Spielen und 14 Toren hält er weitere Bestmarken, 2024 in Deutschland könnten weitere dazukommen. Den größten Erfolg mit Portugal hatte Ronaldo mit dem EM-Titel 2016 gefeiert.
England startet nach Maß
Ebenfalls auf einem guten Weg ist Vize-Europameister England. Die "Three Lions" starteten mit einem prestigeträchtigen 2:1-Erfolg in Italien in die EM-Quali, am Sonntag legte die Mannschaft von Teamchef Gareth Southgate ein 2:0 gegen die Ukraine nach. Ein großes Lob erhielt Jude Bellingham von Borussia Dortmund von England-Legende Steven Gerrard. Der 19-jährige Mittelfeldspieler sei "viel besser, als ich es in seinem Alter war", sagte der frühere Liverpool-Kapitän beim TV-Sender Channel 4. Bellingham, der bis 2025 an den BVB gebunden ist und von mehreren Premier-League-Clubs umworben wird, sei "auf dem richtigen Weg".
Europameister Italien rehabilitierte sich unterdessen mit einem ungefährdeten 2:0-Sieg auf Malta. Dabei spielte sich Angreifer Mateo Retegui erneut ins Rampenlicht. Der gebürtige Argentinier, der kein italienisch spricht und kurzfristig von Teamchef Roberto Mancini in die "Squadra Azzurra" berufen worden war, traf nach einer Viertelstunde zur Führung. Der 23-Jährige, dessen Großvater aus Italien stammt, hatte bereits bei seinem Debüt gegen England getroffen, in seinem ersten Spiel auf europäischem Boden überhaupt. Derzeit spielt Retegui als Leihspieler von den Boca Juniors bei Tigre, dort erzielte er in acht Ligaspielen sechs der acht Tore seiner Mannschaft.