Nach neuen mutmaßlich rassistischen Beleidigungen durch ungarische Fans hat der englische Fußball-Nationalspieler Jude Bellingham ein hartes Durchgreifen gefordert.
Die Beschimpfungen seien "Teil des Spiels und werden es immer sein, bis angemessene Strafen von denen, die die Macht dazu haben, in Kraft gesetzt werden", twitterte der Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund in der Nacht auf Samstag. "Wir können Hass nicht siegen lassen, keep smiling!"
Britischen Medienberichten zufolge sollen einige Zuschauer beim englischen 4:0-Sieg in Budapest am Donnerstagabend Affenlaute in Richtung von Bellingham, der nicht eingesetzt wurde, und Raheem Sterling von Manchester City gemacht haben. Der Weltverband FIFA leitete ein Disziplinarverfahren gegen den ungarischen Verband ein, der zwar das Verhalten von einigen Fans verurteilte, aber nicht auf die mutmaßlichen Beleidigungen einging.
An diesem Sonntag spielt England zum ersten Mal seit der Niederlage im EM-Finale gegen Italien wieder im Londoner Wembley-Stadion. Gegner ist Andorra. Nationaltrainer Gareth Southgate erwartet eine uneingeschränkte Unterstützung der Fans. "Ich habe keine Zweifel, dass die Spieler am Sonntag einen fantastischen Empfang erhalten werden", sagte Southgate. In den sozialen Medien waren die drei schwarzen englischen Fehlschützen im Elfmeterschießen des EM-Finals anschließend rassistisch beleidigt worden.
Zwar seien nach dem Finale einige "lächerliche" Dinge passiert, und manche Menschen hätten furchtbare Sachen gesagt, sagte Southgate. Aber die Welle der Unterstützung nach diesen Angriffen sei enorm gewesen. "Man darf nicht alle über einen Kamm scheren. Wir sollten nicht die ungarischen Fans über einen Kamm scheren und das ist definitiv auch der Fall mit unseren Fans", sagte Southgate.