Österreich gelingt der Auftakt nach Maß - am Ende nur denkbar knapp.
Österreichs Fußball-Nationalteam ist mit einem Zittersieg in die Qualifikation für die WM 2018 in Russland gestartet. Die Österreicher setzten sich am Montag in Tiflis gegen Georgien mit 2:1 (2:0) durch. Die ÖFB-Tore erzielten Martin Hinteregger (16.) und Marc Janko (42.) jeweils per Kopf. Georgiens Anschlusstreffer durch Jano Ananidze (78.) sorgte im Finish noch einmal für Nervenflattern.
Im Lager der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft hat nach dem 2:1 in Tiflis gegen Georgien spürbare Erleichterung geherrscht. Zwar sei der Sieg auch glücklich zustande gekommen, doch zum Auftakt der WM-Qualifikation zählten nur die drei Punkte, lautete der einhellige Tenor.
"Jeder kämpft bis zum Tod"
Aleksandar Dragovic betonte nach dem Schlusspfiff augenzwinkernd, man habe einen besseren Start als in die vergangene EM-Qualifikation hingelegt. Damals ging es mit einem Heim-1:1 gegen Schweden los, es folgten neun Sieg in Serie. Ein Unentschieden wäre auch am Montag durchaus möglich gewesen, gab Dragovic zu. "Wir hatten am Ende Glück. Es war ein dreckiges und nicht das beste Spiel von uns. Aber man hat gesehen, die Mannschaft steht zusammen. Jeder kämpft für den anderen bis zum Tod."
Der Weg zum Sieg führte für die ÖFB-Auswahl diesmal über Kampfgeist und Leidenschaft und nicht über spielerische Brillanz. "Doch es bringt uns nichts, wenn wir schön spielen und dann geht's 2:2 aus. Mir ist es lieber, wir spielen schlecht und gewinnen, als wir spielen gut und gewinnen nicht", sagte Dragovic. Auch Marko Arnautovic wollte die durchwachsene Leistung des Nationalteams nicht dramatisieren. "Wir brauchen jetzt nichts schlechtzureden. Wir haben 2:1 gewonnen und sind glücklich darüber."
Schöpf rettet auf der Linie
Dass es doch noch zum Sieg reichte, war auch Alessandro Schöpf zu verdanken - der Schalke-Legionär rettete bei einer Standard-Situation der Georgier vor der Linie. "Ich habe schon Angst gehabt, dass ich den Ball nicht treffe", erzählte der Tiroler. So blieb es aber beim Sieg der Österreicher, wodurch Julian Baumgartlinger ein erfolgreiches Debüt als neuer Kapitän feierte. "Die Mannschaft zum ersten Mal auf den Platz zu führen, ist schon etwas Besonderes, aber sobald das Spiel beginnt, war es kein großer Unterschied mehr", sagte der Salzburger.
Mit der Leistung in der ersten Hälfte war Baumgartlinger nicht unzufrieden. "Da hatten wir einen soliden Spielaufbau und sind dadurch gut ins Gegenpressing gekommen. Doch in der zweiten Hälfte haben wir es verabsäumt, das 3:0 zu machen, dann sind wir nicht mehr in die Balleroberungen und in den Spielaufbau gekommen, der Platz ist mit jeder Minute schlechter geworden und bei uns war dann auch schon Müdigkeit da, weil wir viel investiert hatten", erklärte der Leverkusen-Legionär.
Ähnlich wie gegen Moldau vor zwei Jahren
Parallelen zum Gastspiel in Chisinau in der vergangenen EM-Qualifikation seien durchaus erkennbar gewesen. Die Auswärtspartie gegen Moldau vor knapp zwei Jahren wurde mit viel Bauchweh 2:1 gewonnen. "Wir haben auch in der letzten Quali heikle Situationen überstehen müssen und nicht immer schön gespielt", erinnerte Baumgartlinger.
Der Mittelfeldspieler forderte eine realistische Erwartungshaltung. "Wir müssen uns davon verabschieden zu glauben, dass wir jeden Gegner beherrschen und keine Torchancen zulassen können", meinte Baumgartlinger und zog weitgehend zufrieden Resümee: "Wir wollten unbedingt mit einem Sieg in die WM-Quali starten und das haben wir geschafft, auch wenn die Leistung nicht immer so war, wie wir uns das vorgestellt haben."