Constantini lässt "Offensive und Defensive" trainieren.
Im Gegensatz zu den vergangenen Länderspielen hat die österreichische Fußball-Nationalmannschaft vor dem Start zur EM-Qualifikation genügend Zeit zur Vorbereitung. Seit Montag läuft in Flachau der Countdown für die Partie am 7. September in Salzburg gegen Kasachstan, in der das ÖFB-Team dringend drei Punkte benötigt, damit man im Rennen um die Tickets für die EURO 2012 in Polen und der Ukraine nicht schon zu Beginn ins Hintertreffen gerät.
Warnung vor Kasachstan
"Wir nutzen die Zeit, um Offensive und
Defensive zu trainieren und uns auf den Gegner einzustellen", so die Ansage
von Teamchef Dietmar Constantini. Von einer leichten Aufgabe wollte der
Tiroler nicht sprechen. "Die Kasachen sind nicht ungefährlich. Sie haben in
der Qualifikation für die EURO 2008 Serbien geschlagen und zweimal
unentschieden gegen Belgien gespielt", warnte der Coach vor dem
Auftakt-Kontrahenten, der bei seinem ersten Quali-Spiel am Freitag daheim
gegen die Türkei von den ÖFB-Spionen Manfred Kern und Michael Baur
beobachtet wird.
Sieg ist Pflicht
Bei allen Warnungen stellte Constantini aber
auch klar: "Ich erwarte, dass wir gewinnen. Wir haben Zeit zur Vorbereitung
und einen guten Kader." Von seinem aktuellen Aufgebot fehlte im
Dienstagvormittag-Training Sebastian Prödl wegen leichter Knieprobleme. Der
Werder-Verteidiger soll aber ebenso am Mittwoch einsteigen wie Franz
Schiemer, der aufgrund einer Muskelverhärtung am Dienstagvormittag nur eine
leichte Laufeinheit absolvierte. Julian Baumgartlinger hat seine Verkühlung
weitgehend überwunden.
Arnautovic am Sprung ins Nationalteam
Für Baumgartlingers
Jahrgangskollegen Marko Arnautovic war im aktuellen A-Team-Kader noch kein
Platz, für die Oktober-Partien gegen Aserbaidschan in Wien und gegen Belgien
in Brüssel könnte der Werder-Legionär aber wieder zurückkehren. "Ich habe
mit ihm geredet. Er war Herzog für die U21-EM-Qualifikation (Anm.: am
Dienstag in Schottland) versprochen. Ich hoffe, dass er dort zwei Tore
schießt und sich die U21 qualifiziert, dann ist er wieder ein Thema für
uns." Sollte die U21-Mannschaft tatsächlich gewinnen, wäre dies aber nicht
gleichbedeutend mit der Qualifikation - dann würde noch das Play-off warten,
das im Oktober parallel zur EM-Quali der A-Auswahl gespielt wird.
Tormannfrage weiter offen
In punkto Aufstellung gegen Kasachstan
ließ sich Constantini nicht in die Karten blicken, auch die Tormannfrage ist
noch völlig offen. Dafür freute sich der 55-Jährige über die gute Form
seiner Stürmer und deutete an, dass die zusätzliche Trainingswoche des
Nationalteams Mitte Dezember ins Wasser fallen könnte. Grund dafür ist, dass
für die Legionäre keine Abstellpflicht besteht und Salzburg und Rapid in
dieser Zeit noch in der Europa-League-Gruppenphase engagiert sind. "Es
könnte sein, dass wir dieses Camp nicht machen", sagte Constantini.
Ärger über Dopingkontrolleure
Mindestens genauso wie
über den möglichen Verlust einiger Übungseinheiten ärgerte sich der Teamchef
über das Verhalten der Dopingjäger, die der ÖFB-Auswahl am Dienstag um 07.00
Uhr einen Besuch abstatteten. "Die Art und Weise, wie sich der eine oder
andere von ihnen benommen hat, war nicht in Ordnung. Da wird getan, als ob
unsere Spieler Verbrecher seien", meinte Constantini, der deswegen auch mit
NADA-Geschäftsführer Andreas Schwab telefonierte. Jakob Jantscher, David
Alaba, Emanuel Pogatetz, Erwin Hoffer und Ekrem Dag mussten schlaftrunken
eine Urinprobe abgeben.