Der LASK könnte im Kampf um die österreichische Fußball-Meisterschaft noch das Zünglein an der Waage sein.
Am Sonntag (14.30 Uhr im Sport24-Liveticker) gastiert Bundesliga-Tabellenführer Red Bull Salzburg in der Raiffeisen Arena. Für die Linzer, die acht Punkte Rückstand haben, scheint es zwar fast unmöglich, selbst in den Titelkampf einzugreifen. Doch mit einem Sieg würden die Athletiker Sturm Graz Schützenhilfe geben. Dafür bräuchte man aber "das gesamte Paket", betonte Trainer Dietmar Kühbauer.
So knapp wie dieses Jahr sei es zwischen Salzburg und der Bundesliga-Konkurrenz vielleicht noch nie gewesen, merkte der Burgenländer an. "Aber wir müssen die Kirche im Dorf lassen, dass Salzburg von der Kaderqualität sicher die beste Mannschaft ist", sagte er. Im vierten Versuch in dieser Saison soll es mit drei Punkten gegen den Titelverteidiger klappen. "Wir müssen alles aufbringen, um gegen sie zu bestehen. Trotzdem ist unser Ziel, sie mit einer guten Leistung zu schlagen. Meine Spieler sind alle gut gewillt, ein gutes Spiel abzuliefern."
Mittelfeld-Akteur Sascha Horvath, der wegen der Sperre von Robert Zulj etwas offensiver zum Einsatz kommen könnte, sagte dementsprechend: "Wir Spieler brennen auf das Spiel. In unserer Arena, mit den Fans im Rücken, sind wir gut drauf." Besondere Motivation brauche es für ihn und seine Kollegen derzeit ohnehin nicht. Dass der frühere Sturm-Profi dazu beitragen könnte, seinem Ex-Club zum Titel zu verhelfen "ist mir relativ egal". Horvaths Ansage: "Wir sind der LASK und wir schauen nur auf uns selbst." In der letzten Runde gastieren die Oberösterreicher übrigens in Graz und könnten dort unter Umständen endgültig in die Titelentscheidung eingreifen.
Beide Teams mit viel Respekt vor dem Gegner
Mit dem LASK und Salzburg treffen die einzigen ungeschlagenen Teams in der Meistergruppe aufeinander. Der LASK ist abgesehen vom Ausscheiden im ÖFB-Cup-Halbfinale gegen Sturm und einer Niederlage gegen Salzburg im Liga-Grunddurchgang 2023 noch ungeschlagen. Zudem können die Linzer auf ihre Heimstärke bauen, entschieden sie doch acht der bisherigen 14 Heimspiele für sich - die beste LASK-Bilanz in der Bundesliga seit der Saison 2007/08.
Im März 2023 setzte es für die Kühbauer-Truppe mit dem 0:2 gegen die "Bullen" die bisher letzte Liga- und gleichzeitig Heimniederlage. Die beiden Partien in Salzburg in dieser Saison endeten jeweils mit einer Punkteteilung. Tabellarisch liegt der LASK mit 31 Zählern acht Punkte hinter den Salzburgern, der Vorsprung auf Platz vier beträgt vier Runden vor Saisonende zehn Punkte.
"Der LASK spielt eine sehr, sehr gute Saison. Die Mannschaft hat in der Liga im Frühjahr bisher nur ein Spiel verloren. Das sagt alles", zollte Salzburg-Trainer Matthias Jaissle dem Gegner Respekt. Den Deutschen und seine Mannschaft plagen weiter Personalsorgen. Die sind in dieser Woche noch verstärkt, weil Nicolas Capaldo und Strahinja Pavlovic gesperrt fehlen. "Das ist schon eine ziemliche Herausforderung. Aber wir werden auch dieses Mal Lösungen finden und eine gute Mannschaft auf den Platz bringen, denn wir vertrauen jedem Spieler, der bei uns im Kader steht", sagte der Deutsche. "Die Meistergruppe ist in diesem Jahr wirklich unglaublich stark besetzt, da musst du jede Woche eine Topleistung abrufen."
Daten & Fakten zum Spiel
LASK - FC Red Bull Salzburg
Linz, Raiffeisen Arena
Schiedsrichter: Weinberger
Bisherige Saisonergebnisse: 1:1 (a), 0:2 (h), 0:0 (a)
LASK: Schlager - Stojkovic, Ziereis, Luckeneder, Renner - Michorl, Jovicic - Usor, Horvath, Nakamura - Ljubicic
Es fehlen: Zulj (gesperrt), Anselm, Boller, Letard, Taoui, Wiesinger
Salzburg: Köhn - Dedic, Solet, Bernardo, Ulmer - Seiwald - Kameri, Gloukh, Forson - Koita, Sesko
Es fehlen: Capaldo, Pavlovic (gesperrt), Sucic, Guindo, Onguene (alle Knie), Fernando, Omoregie (beide Rücken), Okafor (Mittelfuß), Tijani (Schulter), Van der Brempt (Oberschenkel)
Fraglich: Ulmer (Oberschenkel)