1:1 in CL-Quali
Last-Minute-Elfer kostet Bullen Sieg
30.07.2013
Handselfer in der Nachspielzeit kostet RB Salzburg Sieg.
Salzburg droht auch im sechsten Anlauf in der Red-Bull-Ära, die Fußball-Champions-League
zu verpassen. Österreichs Vizemeister kam am Mittwochabend im Heim-Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde vor 28.800 Zuschauern gegen den türkischen Spitzenclub Fenerbahce Istanbul nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus, wobei der Ausgleich der Gäste erst in der 95. Minute durch einen verwerteten Handelfer des Brasilianers Cristian fiel.
Zu viele Torchancen ungenützt
Der österreichische Bundesliga-Tabellenführer hätte das Match aber schon früh entscheiden können, bestimmte die Partie gegen das Starensemble des Europa-League-Halbfinalisten der abgelaufenen Saison 80 Minuten klar. So ließ etwa Alan eine Topchance aus, als er in der 64. Minute ein perfektes Strafraumzuspiel von Mane neben das Tor setzte. Wenig später machte er es aber nach toller Vorarbeit von Kampl besser, nahm sich den Ball mit der Brust mit, überhob den Tormann und netzte zur hochverdienten 1:0-Führung ein.
Diese reichte jedoch nicht, denn nach einem Handspiel von Ulmer im Strafraum, folgte sofort der Elferpfiff des portugiesischen Schiedsrichters Duarte Gomes (94.). Diese einmalige Chance ließ sich Cristian nicht entgehen und bescherte dem türkischen Vizemeister damit noch ein extrem schmeichelhaftes Remis.
Tor im Rückspiel Pflicht
Durch das unglückliche Unentschieden müssen die "Bullen" nun im Rückspiel am 6. August im 50.000 Zuschauer fassenden Sükrü-Saracoglu-Stadion von Istanbul zumindest ein Tor erzielen, um das angepeilte Champions-League-Play-off noch zu erreichen. Der Verlierer des Duells steigt ins Europa-League-Play-off um.
Die laufstarken Salzburger machten von Beginn weg das Spiel und hätten bereits in Minute drei in Führung gehen können: Nach einer scharfen Flanke von Meilinger kam aber Soriano nicht optimal mit dem Kopf zum Ball, den Schlussmann Volkan Demirel auf der Linie fing (3.).
Auch danach gingen die aus einer diesmal sicheren Abwehr agierenden Gastgeber äußerst engagiert zu Werke, fanden die nächste Großchance allerdings erst in Minute 28 vor: Nach einem kurz ausgeführten Eckball mit anschließendem Kampl-Zuspiel schlug ein abgefälschter Meilinger-Schuss knapp neben der Stange ein.
Fenerbahce fiel nur durch Härteorgie auf
Den Kickern des türkischen Vizemeisters war dagegen die fehlende Matchpraxis - die Meisterschaft startet erst am 18. August - deutlich anzumerken. Sie fielen dafür durch eine mitunter schmutzige Gangart auf. Höhepunkt war die Härteeinlage von Innenverteidiger Bruno Alves, der nach einem Zweikampf mit Alan im Strafraum dem brasilianischen Angreifer ins Gesicht trat (36.). Dieses klare Rot-und Elfer-Foul blieb aber ohne Folgen für den portugiesischen Teamspieler.
Die Elf von Roger Schmidt ließ sich dadurch nicht beirren und erwischte auch in Hälfte zwei einen tollen Start. Denn nicht einmal 30 Sekunden nach Wiederbeginn rettete Volkan Demirel nach einem von Soriano abgefälschten Mane-Schuss in extremis und lenkte den Ball gerade noch mit den Fingerspitzen an der Stange vorbei (46.). Wenig später verhinderte Kuyt ein Eigentor (49.). Der Niederländer war es dann auch, der in Minute 54 den ersten Torschuss des Gegners auf das Salzburg-Gehäuse verbuchte.
Erst Sow brachte richtige Gefahr
Nach dem Führungstor von Alan hatte Soriano im Konter eine Topchance auf das 2:0, setzte den Ball aber knapp am langen Eck vorbei (77.). Auf der Gegenseite sorgte nur der erst in der zweiten Hälfte eingewechselte Top-Star Moussa Sow für Gefahr. Der strenggläubige Moslem, der sich genau an die Vorgaben im Ramadan hält und deshalb am Matchtag bis Sonnenuntergang nichts aß und trank, prüfte als einziger Fenerbahce-Akteur Bullen-Keeper Peter Gulacsi. Der 23-jährige Ungar lenkte einen seiner Schüsse in Minute 81 an die Querlatte, beim Elfer von Cristian war er aber chancenlos.
Red Bull Salzburg - Fenerbahce Istanbul 1:1 (0:0)
Red-Bull-Arena, 28.800 Zuschauer (ausverkauft), SR Duarte Gomes/POR
Tore: Alan (68.); bzw. Cristian (Handelfer/95.)
Salzburg: Gulacsi - Schwegler, Ramalho, Hinteregger, Ulmer - Meilinger (75. Hierländer), Kampl, Ilsanker, Mane (82. Berisha) - Alan (72. Reyna), Soriano
Fenerbahce: Volkan Demirel - Topuz, Yobo, Bruno Alves, Kadlec - Potuk (58. Sow), Meireles, Topal, Emre Belözoglu (69. Cristian), Kuyt - Webo
Gelbe Karten: Schwegler, Ulmer bzw. Emre
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