5-Tore-Gala gegen Leverkusen
Göttlicher Messi wie vom anderen Stern
08.03.2012
Mit 5 Toren gegen Bayer Leverkusen sicherte sich Messi Platz im CL-Olymp.
Als ob es noch eines weiteren Beweises der absoluten Dominanz von Lionel Messi bedurft hätte: Das Achtelfinal-Rückspiel von Barcelona gegen den deutschen Spitzenklub Bayer Leverkusen wurde zur One-Man-Show. Damit hält der kleine Argentinier schon bei 12 Volltreffern in der Königsliga und ist drauf und dran zum vierten Mal die Krone für den besten europäischen Torjäger einzusacken.
Rooney verneigt sich vor Messi
Nach der Gala-Vorstellung gegen Leverkusen überschlugen sich nicht nur Medien und Fans mit Lobeshymnen. Auch Fußballprofis streuten „La Pulga“ (Der Floh) Rosen. Das vielleicht größte Kompliment kam mit trockenem britischen Humor von einem anderen, ganz Großen des internationalen Fußballs. Wayne Rooney twitterte noch während des Spiels: „Messi ist ein Witz. Für mich der Bester aller Zeiten!“ Auch Messi-Clubkollege Cesc Fabregas verbeugte sich nach dem Spiel vor dem Fünfach-Torschützen: „Er ist der beste Spieler der Geschichte. Wir haben noch nie jemanden gesehen wie ihn.“
Die spanischen Zeitungen versanken sowieso in Euphorie: "Das ist kein Fußballer mehr, das ist ein Außerirdischer", so die Zeitung "Sport". "Marca" vergibt in Anspielung auf seine 5 Tore und die Anzahl der Finger an einer Hand die Huldigung "Die Hand Gottes" - diesmal jedoch ohne negativen Beigeschmack wie anno dazumal bei Diego Maradona. Und die französische "L'Equipe" meint einfach nur "Messi, Messi, Messi, Messi, Messi".
Champions League-Rekord
Tatsächlich stellte Messi mit seinen fünf Toren in einem CL-Spiel einen Rekord für die Königsliga auf. Seit 1992, dem Bestehen der Champions League, war es noch keinem Spieler gelungen, gleich fünf Mal in einem Match einzunetzen. Da musste selbst FIFA-Boss Sepp Blatter per Twitter seinen Hut ziehen: „Unglaubliche Leistung von Messi. Er lässt Fußball so einfach aussehen.“
Was macht Messi zu Messi?
Aber was macht den kleinen Argentinier so stark? Als Kind litt Messi unter Wachstumsstörungen. Der FC Barcelona nahm das Risiko in Kauf, holte Messi mit nur 13 Jahren mitsamt seiner Familie von Argentinien nach Spanien und ließ dem „Wunderkind“ die beste medizinische Behandlung angedeihen. Das Risiko zahlte sich aus. Mit 1,69 m ist Messi zwar nach wie vor kein Riese, aber auch Diego Maradona überragte seinen Mit- und Gegenspieler nicht.
Und gerade seine eher kleine Statur, gepaart mit beeindruckenden Oberschenkelmuskeln ist ein großer Vorteil für den vielleicht tatsächlich großartigsten Spieler aller Zeiten: Messis Schwerpunkt liegt relativ tief, dazu kommt seine einmalige Technik – alles zusammen ergibt einen nahezu nicht vom Ball zu trennenden Spieler, den man am Reißbrett kaum besser entwerfen könnte.
Spielintelligenz
Nicht vergessen darf man auch Messis Spielintelligenz, oder wie ORF-Analytiker Herbert Prohaska meint: „Er weiß immer, wo das Tor ist“. Oder etwas verständlicher ausgedrückt: Messi besitzt eine Art inneres Radar, weiß immer, wo seine Mit- und Gegenspieler sind und vor allem, wohin sie sich bewegen werden. Dadurch kann er das Spiel lesen, wie kein Zweiter.
Gegen Leverkusen bewies Messi auch unglaubliches Gefühl mit beiden Beinen: Beim 1:0 schupfte er den Ball mit links über Leverkusen-Goalie Leno, beim 3:0 mit rechts. Und trotz seiner nur geringen körperlichen Größe trifft Messi auch immer wieder mit dem Kopf.