Italiens Teamchef Marcello Lippi spricht im Interview über Karel Brückner, die EM und verrät, was er wirklich von Österreich hält.
ÖSTERREICH: Am Mittwoch geht es in Nizza gegen Österreich. Welchen
Stellenwert hat das Match für Italien?
Marcello Lippi: Für mich
persönlich ist es etwas Besonderes, denn mein letztes Match als Trainer war
das WM-Finale 2006. Ich freue mich schon sehr.
ÖSTERREICH: Wie gut kennen Sie Österreichs neuen Teamchef Karel Brückner?
Lippi:
Ein toller Trainer. Ich kenne ihn sehr gut. Er weiß unheimlich viel, hat
Erfahrung. Er ist ein guter Mann. Aber es wird seine Zeit dauern, bis das
Spiel der Mannschaft zu 100% seine Handschrift trägt.
ÖSTERREICH: Dann gibt es also in Nizza ein Treffen unter Freunden?
Lippi:
Ja, das stimmt. Ich habe mit Karel Trainerfortbildungen besucht und bei der
WM 2006 haben wir uns auch gesehen. Italien hat 2:0 gegen Tschechien
gewonnen. Ich wünsche ihm viel Glück.
ÖSTERREICH: Was für einen Eindruck hatten Sie von der österreichischen
Mannschaft während der EURO?
Lippi: Sie haben sich zu Hause
super verkauft, haben tolle Partien gespielt. Man hat ihre große Motivation
und den Enthusiasmus gesehen. Sie haben sehr kompakt gespielt. Und da war
doch dieser Vastic!?
ÖSTERREICH: Ja, unser Team-Oldie, der aber gegen Italien nicht dabei sein
wird.
Lippi: Er hat mich beeindruckt. Was er mit seinen 38 Jahren
gezeigt hat, war wirklich super. Vastic hat seine Erfahrung voll ausgespielt
und war trotzdem spritzig. Aber auch der große blonde Stürmer Roman Kienast
hat sich gut verkauft.
ÖSTERREICH: Garics, Säumel und Manninger spielen in der Serie A. Ist das
ein großer Vorteil für sie?
Lippi: Natürlich, die Serie A
ist eine der stärksten Ligen Europas. Es ist schwer, sich durchzusetzen. Hat
man das geschafft, ist es super.
ÖSTERREICH: Wie leicht wird es für den Weltmeister gegen Österreich?
Lippi
(grinst): Das wird sicher kein Spaziergang.