Makellose EM-Quali

Löw: "Gegner haben ein bisschen Angst"

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Quali-Rekord lässt DFB schon vom EM-Titel träumen. Team ist "stark und hungrig".

Der Rekord schürt in Deutschland die EM-Vorfreude und lässt die Konkurrenz aufhorchen. "Die Gegner bekommen Respekt und ein bisschen Angst vor Deutschland", kommentierte Bundestrainer Joachim Löw die am Dienstag mit einem 3:1 gegen Belgien in Düsseldorf makellos abgeschlossene Qualifikation von zehn Siegen in zehn Spielen. Die überragende Art und Weise, mit der sich Löws gereifte Mannschaft in der Österreich-Gruppe A durchsetzte, schürte nicht nur den Titelglauben in den eigenen Reihen.

"Zeit, dass Deutschland Titel holt"
"Andere Länder sehen, wir lassen jetzt nicht nach. Die Mannschaft ist stark und hungrig", betonte Löw. Dritte Plätze wie bei den WM-Turnieren 2006 und 2010 sowie ein EM-Finale wie 2008 reichen den deutschen Jungstars 2012 nicht mehr. 16 Jahre nach dem bis dato letzten EM-Triumph soll es endlich wieder klappen. "Es wird Zeit, dass Deutschland mal Europameister wird", sagte Real-Profi Mesut Özil forsch. Und Thomas Müller legte nach: "Wir wollen mal was reißen, mehr als das Finale."

Historische EM-Quali
Eine weiße Weste in zehn Partien - das gab es beim Marathonlauf um ein Turnier-Ticket in der DFB-Historie noch nie. Und es schaffte im Rennen um die EM-Teilnahme 2012 auch kein anderes Team in Europa. Nur Spanien, das zum Abschluss 3:1 gegen Schottland siegte, kam ebenfalls ohne Punktverlust durch. Allerdings musste der Welt- und Europameister nur acht Partien bestreiten.

Löw warnt vor England & Co.
Im Sommer 2012 wollen Özil und Co. die Spanier stürzen. Doch Löw will von einem Alleingang der beiden europäischen Ausnahmeteams nichts wissen: "England und Portugal werden besser sein als bei der letzten WM in Südafrika, auch Frankreich. Wenn man den Titel gewinnen will, muss man auch andere Hürden nehmen."

Ausnahmekönner Özil
Personell hat Löw Möglichkeiten, von dem Bundestrainer vor ihm nur träumen konnten. Selbst wenn gegen Belgien Führungskräfte wie Bastian Schweinsteiger und Miroslav Klose sowie ein Turniergarant wie Lukas Podolski nicht zur Verfügung stehen, gibt es kaum einen Niveauabfall. Dazu entwickelt sich der erst 22-jährige Özil zu einem Ausnahmefußballer. Nach einem Tor (30.) leitete er auch den Konter ein, den Andre Schürrle (33.) zum 2:0 abschloss. Und schließlich legte Özil auch noch für Mario Gomez (48.) auf.

Dass der türkischstämmige Özil, um dessen Ausfall es beim 3:1 zuletzt in Istanbul viele Gerüchte gegeben hatte, auch noch der Türkei helfen konnte, passte ins Bild des Abends. Özil hielt sein Versprechen: "Ich habe viele Freunde, die für die türkische Nationalmannschaft spielen. Jetzt hoffe ich natürlich, dass sie auch bei der EM dabei sind." Die Türkei schloss dank eines 1:0 gegen Aserbaidschan die Gruppenphase vor Belgien als Zweiter ab. Am Donnerstag erfährt die Mannschaft um Star-Coach Guus Hiddink in Krakau ihren Gegner im Play-off.

Starke Test-Gegner
Löw kann sich hingegen in drei Testpartien an seine optimalen EM-Lösungen herantasten. Am 11. November geht es für Deutschland im neuen Kiewer Stadion gegen EM-Gastgeber Ukraine. Vier Tage später werden in Hamburg die Niederländer empfangen. Am 29. Februar eröffnet Deutschland gegen Frankreich das EM-Jahr.

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