Erste Liga

Lustenau schießt Altach aus Titelrennen

17.04.2012


4:1-Sieg im Ländle-Derby - WAC gewinnt in letzter Minute gegen FCL.

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Die Austria Lustenau hat am Dienstag ihren Erfolgslauf in der Fußball-Erste-Liga eindrucksvoll fortgesetzt. Die Lustenauer gewannen in der 30. Runde das turbulente Vorarlberg-Derby gegen SCR Altach nach 0:1-Rückstand noch überlegen 4:1. Lustenau ist damit auch nach dem neunten Liga-Match im Jahr 2012 ungeschlagen, bei sieben Siegen und zwei Unentschieden wurden nicht zuletzt dank des groß aufspielenden Duos Boya/Boller 23 von 27 möglichen Punkten gesammelt. Die Austria ist mittlerweile auf Tabellenplatz zwei geklettert, der Rückstand auf Leader WAC/St. Andrä beträgt aber weiter vier Punkte.

Besonders im Blickpunkt stand am Dienstagabend Altachs Neo-Trainer Edmund Stöhr. Der Deutsche, der insgesamt neun Jahre die Lustenauer Austria trainiert hat, kam erstmals als Gegner ins Reichshofstadion. Dort entwickelte sich vom Anpfiff weg ein rassiges, temporeiches Derby. Eröffnet wurde es mit der Altacher Führung, nach Schick-Querpass schoss Tomi zum 1:0 ein (12.).

Die Lustenauer Antwort ließ nur drei Minuten auf sich warten, nach Boya-Pass tankte sich Boller durch die löchrige Altacher Abwehr durch und erzielte aus 15 Metern den Ausgleich zum 1:1 (15.). Nach 26 Minuten war die Partie für die Lustenauer gedreht, Boya verwertete eine Krajic-Flanke aus kurzer Distanz zum 2:1 (26.). Noch vor der Pause erhöhte nach schöner Boller-Flanke Zwischenbrugger per Kopf sogar auf 3:1 (41.).

Auch nach der Pause hielt der Lustenauer Torrausch an. Erbek foulte im Strafraum Boller, Boya trat an und traf trocken ins linke Eck zum 4:1 (51.). Der vierfache Teamstürmer Kameruns und ehemalige Champions-League-Akteur hat im Frühjahr bereits neun Treffer erzielt, gleich fünf davon waren Elfmeter. Altach hatte noch eine gute Chance, um ins Match zurückzukehren. Nach Notbremse von Pöllhuber gegen Tomi gab es Elfer, doch der Gefoulte scheiterte an Goalie Kofler (59.).

Im Finish ließen die Altacher ihrem Frust freien Lauf, Netzer sah nach Foul an Dürr Rot (69.), Guem wegen wiederholter Kritik Gelb-Rot (83.). Altach weist sechs Punkte Rückstand auf Platz eins auf, die Formkurve zeigt zudem deutlich nach unten.

Solano-Treffer rettet den WAC
Jose Antonio Solano hat WAC/St. Andrä am Dienstag mit seinem ersten Saisontreffer in letzter Minute den Sieg gegen FC Lustenau gerettet. Mit seinem Kopfball zum 2:1 (0:0) in der 94. Minute sorgte er auch für spanische Festspiele, denn auch der Führungstreffer durch Jacobo (68.) war fast identisch nach einem Freistoß von Kerhe von links entstanden. Vucur war nach einem Corner der Ausgleich gelungen (72.). Nach dem etwas glücklichen, dritten Sieg in Folge hat der Kärntner Tabellenführer der Fußball-Erste-Liga vier Punkte Vorsprung auf die Lustenauer Austria (54), die das Verfolger-Duell mit Altach (52) 4:1 für sich entschied.

FC Lustenau erwies sich für das Team von Trainer Nenad Bjelica aber als der erwartet harte Gegner. Die Vorarlberger, die zahlreiche Chancen vorfanden, durch Osman Ali (verschoss zweimal) und Hinterseer aber zunächst scheiterten, kassierten die erste Niederlage nach drei Runden, die vier Saison-Duelle mit WAC/St. Andrä haben sie aber allesamt verloren. Ihr Vorsprung auf die neuntplatzierte Vienna (1:1 beim Schlusslicht Hartberg) beträgt nur noch einen Punkt.

Die Heimischen hatten durch Falk ihre erste große Chance, doch sein Schuss, der von der Innenstange entlang der Linie ins Tor zu rollen schien, wurde von Vucur gerade noch rechtzeitig weggeschlagen (25.). In der Folge hatten die Gäste gute Möglichkeiten. Nach dem 1:1 vergab der eingewechselte Topcagic (78.) die Führung der Gastgeber, auch Jacobo schoss knapp daneben. Im turbulenten Finish verzeichnete Lustenau einen Stangenschuss, Topcagic scheiterte allein vor Lukse (91.), ehe Solano die Fans und Trainer Bjelica jubeln ließ.

Vienna punktet in Hartberg
Für den TSV Hartberg ist die Situation im Abstiegskampf der Fußball-Erste-Liga weiterhin ziemlich aussichtslos. Die Steirer mussten sich am Dienstagabend im Heimspiel der 30. Runde gegen den Vorletzten Vienna mit einem 1:1-(0:1)-Remis begnügen. Der Abstand des Schlusslichts auf die Döblinger beträgt deshalb weiterhin acht Zähler. Die Wiener, die derzeit den Relegationsplatz einnehmen, haben nur mehr einen Zähler Rückstand auf den achtplatzierten FC Lustenau, der beim WAC/St. Andrä unglücklich 1:2 verlor.

Wolfgang Mair brachte die Vienna in Führung (15.) und sah kurz vor der Pause die Gelb-Rote Karte (44.). Christoph Friedl gelang für die Gastgeber nur mehr der Ausgleich (55.). Die Hartberger sind damit schon neun Runden sieglos, holten aber zumindest den zweiten Punkt im Frühjahr (nach dem 1:1 gegen LASK am 16. März).

Die Hartberger hatten vor eigenem Publikum den besseren Beginn, Mössner ließ aber die Chance auf das 1:0 ungenützt (2.). Auf der anderen Seite waren die Wiener an Effizienz nicht zu überbieten. Nach Kerschbaumer-Vorarbeit und schöner Drehung traf Mair mit links genau ins Kreuzeck (15./7. Saisontor). Danach flaute die Partie etwas ab, bis zur Schlussphase der ersten Hälfte. Bei einem Tauschmann-Kopfball verhinderte die Latte den Ausgleich (43.). Eine Minute später sah Vienna-Torschütze Mair nach einem Foul an Tauschmann zurecht die Ampelkarte.

Nach dem Seitenwechsel hatten die Hartberger aufgrund der numerischen Überlegenheit deutlich mehr vom Spiel und kamen auch schnell zum 1:1. Nach Strobl-Flanke traf der am Fünfer ungedeckte "Joker" Friedl per Kopf (55.). Mehr gelang der Truppe von Chefcoach Walter Hörmann aber nicht, da der Abschluss immer wieder zu Wünschen übrig ließ. Friedl (63., 82./jeweils daneben) hatte zweimal den Siegtreffer auf dem Fuß. In der 89. Minute hatten die Steirer aber auch noch Glück, dass ein Markovic-Schuss zuerst von der einen und dann der anderen Stange ins Feld zurücksprang.

St. Pölten siegt gegen Grödig
Der SKN St. Pölten feierte gegen den Tabellennachbarn SV Grödig dank eines Treffers von Patrick Schagerl (52.) einen 1:0-Arbeitssieg und vergrößerten den Vorsprung auf den seit sechs Runden sieglosen Tabellensiebenten auf fünf Punkte. Hinter Blau-Weiß Linz liegen die St. Pöltner nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses zurück.

Eine der letzten Heimpartien der Niederösterreicher auf dem Voithplatz passte sich vor der Pause der tristen Zuschauerkulisse (800 Besucher) an. Fehlpass-Orgien hüben wie drüben und kaum durchdachte Aktionen standen an der Tagesordnung. Weder St. Pölten-Keeper Christoph Riegler noch Andreas Schranz mussten einmal eingreifen.

Nach der Pause änderte sich das ein wenig, wirklich besser wurde das Spiel aber trotzdem nicht. Die Führung gelang den Hausherren nur dank der Mithilfe von Schranz. Mittelfeldspieler Schagerl, der wie Keusch in der Innenverteidigung erstmals in dieser Saison eine Chance in der Startelf bekam, nahm sich ein Herz und seinen leicht abgefälschten Schuss wehrte der Grödig-Goalie ins eigene Gehäuse ab. Hanikel und Parapatits sowie Tschernegg, der in der Nachspielzeit die Stange traf, ließen die Chance auf den Ausgleich aus.

Kuriosum am Rande: In der 60. Minute musste Linienrichter Armin Eder wegen einer Adduktoren-Verletzung passen. Nach einer längeren Unterbrechung wurde die Partie mit einem jungen Schiedsrichter aus Niederösterreichs 2. Klasse - der 18-jährige Johannes Marek war als Zuschauer auf dem Voithplatz - fortgesetzt.





 
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