In Ungarn

Macher von Football Leaks festgenommen

17.01.2019

Mutmaßlicher Hacker wurde in Ungarn festgenommen.

Zur Vollversion des Artikels
© Getty
Zur Vollversion des Artikels

Ein mutmaßlicher Hacker von Fußball-Club-Websites ist am Mittwoch in Budapest festgenommen worden. Der per Europäischem Haftbefehl gesuchte Portugiese werde unter anderem "der unzulässigen Aneignung und Verbreitung von Daten sowie der versuchten Erpressung" verdächtigt, teilte die portugiesische Polizei am späten Mittwochabend in Lissabon mit.

Der 30-Jährige solle in drei bis vier Wochen an Portugal ausgeliefert werden und könne zu einer Haftstrafe von bis zu zehn Jahren verurteilt werden. Noch sei es aber zu früh, den Mann eines konkreten Verbrechens zu bezichtigen, betonte der Sprecher.

Nach Berichten portugiesischer Medien wird der Mann verdächtigt, der Macher von "Football Leaks" zu sein oder zumindest "enge Verbindungen" zur Enthüllungsplattform zu haben. Es handle sich um einen Geschichtsstudenten, der über ein Erasmus-Programm nach Budapest gekommen sei. Der in Portugal namentlich bekannte Verdächtige beteuerte in Interviews, er habe nichts mit "Football Leaks" zu tun und sei Opfer einer Diffamierungskampagne.

Bei den Ermittlungen der Behörden in Portugal geht es allerdings weniger um "Football Leaks" als um Infolecks, die über den TV-Kanal des FC Porto und in Blogs veröffentlicht wurden. Diese Infolecks führten zu Ermittlungen gegen den Rekordmeister Benfica Lissabon, der Schiedsrichter und Spiele gekauft haben soll. Wegen der Infolecks erstattete Benfica Anzeige gegen den FC Porto.

Die Plattform "Football Leaks" hatte mit ihren Enthüllungen seit 2015 für Aufsehen im Weltfußball gesorgt. Es gab unter anderem auch Berichte über Steuervergehen von Topstars der Branche. Auch Originaldokumente wurden online gestellt.
 

Zur Vollversion des Artikels