Lahm will Kapitän bleiben, Ballack reiste beleidigt aus Südafrika ab.
Erst am vergangenen Donnerstag war Michael Ballack in Südafrika eingetroffen. Der verletzte Kapitän wollte eigentlich bis zum Ende des WM-Turniers bleiben. Doch Montag Abend packte er überraschend schon wieder seine Sachen und flog zurück nach Deutschland. Offizielle Begründung des Neo-Leverkuseners: Die Bedingungen für die Reha-Behandlung seien nicht optimal. Er geht zur Reha nach Luxemburg. Aber er will zurückkehren, wenn Deutschland ins Finale einzieht.
Beleidigt?
Insider vermuten aber einen anderen Grund für die
überstürzte Abreise: Ballack ist beleidigt. Sein Vertreter Philipp Lahm
hatte gestern Mittag nämlich erklärt: „Es ist doch klar, dass ich die
Kapitänsbinde gerne behalten möchte. Die Rolle macht mir sehr viel Spaß. Ich
habe Freude daran. Wieso sollte ich das Amt dann freiwillig abgeben?“ Das
war eine klare Kampfansage an Ballack, der seit 2004 Kapitän der Deutschen
ist.
Lahm: „Ich will mich um das Ganze kümmern“
Lahm
weiter: „Wenn man seine Rolle auf dem Platz ausfüllt und sie in Griff hat,
so wie ich auf meiner Position, dann will man mehr. Dann will man mehr
Verantwortung, dann will man sich um das Ganze kümmern. Und das ist jetzt
bei mir der Fall.“ Eine Hammer-Aussage, die Ballack sicher schwer
getroffen
hat.
Auch Schweinsteiger steht nicht voll hinter Ballack
Brisanter
werden die Aussagen noch durch die Tatsache, dass Bundestrainer Jogi Löw die
Lahm-Aussagen kannte, aber nicht verhinderte. Die starken Leistungen der
jungen deutschen Mannschaft haben in den vergangenen Tagen natürlich die
Frage aufgeworfen, ob Ballack noch eine Zukunft im DFB-Team hat. Oder ob er
möglicherweise sogar über seinen Rücktritt nachdenken soll. Bastian
Schweinsteiger Montag Mittag: „Wir sind froh, dass Ballack da ist. Aber so
nahe ist er nicht mehr an der Mannschaft dran.“ Sagt einiges aus...