Lob von Schöttel
Magna-Remis gegen "beste Austria"
02.08.2010
Im fünften Duell der (Ex-)Stronach-Klubs gab es das erste Remis.
SC Wr. Neustadt, der Noch-Verein von Magnat Frank Stronach, und FK Austria Wien, der frühere Geldempfänger des austro-kanadischen Milliardärs, haben am Sonntag brüderlich die Punkte geteilt. Mit dem 0:0, dem ersten Remis im fünften Duell, blieben die Niederösterreicher auch nach der dritten Runde der Fußball-Bundesliga Spitzenreiter und die Favoritner punktegleich Tabellendritter. Unter dem Strich waren beide Teams mit dem einen Zähler zufrieden.
Schöttel: "Beste Austria"
"Das war die beste
Austria, gegen die ich als Trainer angetreten bin", machte der Ex-Rapidler
Peter Schöttel dem Gegner Komplimente, wollte die erfolgreiche Verteidigung
von Platz eins in der Tabelle aber nicht überbewerten. Der frühere
Teamspieler ist kein Freund großer Worte, er lässt lieber seine Arbeit
sprechen. Und die trägt Früchte. Eine Woche nach dem 2:1 in Hütteldorf gegen
Rapid wurde auch der zweite Große aus Wien gebremst.
Starker Magna-Lauf
Immerhin sind die in der ersten halben Stunde
starken "Magnaten" jetzt seit 5. Mai (0:1 in Graz gegen Sturm) in fünf
Runden (3-2-0) ungeschlagen und wurde die Siegesserie des Vizemeisters mit
acht Erfolgen in Serie beendet. In der 54. Minute zappelte der Ball nach
einem Gestocher sogar im Austria-Netz, doch Schiedsrichter Thomas Prammer
(OÖ) annullierte den Treffer, weil Hannes Aigner den Ball vorher gesperrt
hatte.
"Ich versuchte nur aufzustehen, habe den Ball nicht eingeklemmt", beteuerte Aigner, der zugab, dass alles sehr schnell gegangen und es für den Referee nicht leicht gewesen wäre. "Beide Mannschaften hatten Probleme mit der Hitze. Wir hatten vielleicht die besseren Chancen, aber die Austria war feldüberlegen", resümierte der Stürmer mit violetter Vergangenheit. Die Neustädter sind zu Hause jetzt seit 4. April, seit dem 0:1 gegen die Austria, ungeschlagen.
Sommer-Kick
Gäste-Torhüter Heinz Lindner gab Prammer und Aigner
recht. "Es war eine schwierige Situation für den Schiedsrichter. Doch ich
denke, dass es kein Tor war", gestand der seit 17. Juli 20-Jährige. Sowohl
er als auch Aigner brachten auch die hohen Temperaturen ins Spiel. "Es war
eine gerechte Punkteteilung, die Hitze war schuld, dass wir nicht bis zum
Ende voll durchhielten", meinte Lindner, und der Stürmer fügte hinzu: "Beide
Teams hatten Probleme mit der Hitze."
Austria seit 18 Spielen ungeschlagen
Karl Daxbacher blieb zum
Jubiläum in seinem 75. Liga-Spiel als Austria-Trainer (42-18-15) ein Dreier
versagt. Aber immerhin sind seine Schützlinge nun in 18 Pflichtspielen (15
in der Liga und 3 im Europacup/14-4-0) unbesiegt. "Meine Mannschaft war ab
der 30. Minute spielbestimmend. Es ist ihr aber nicht gelungen, zwingende
Chancen herauszuspielen. Es hat der Nachdruck gefehlt, wurde manchmal das
Kurzpassspiel übertrieben. Das Unentschieden ging in Ordnung", bilanzierte
der Niederösterreicher.
Konzentration auf Europacup
Zuletzt haben die Wiener in der Liga
am 14. März (0:2 in Hütteldorf) kein Tor erzielt und 0:0 am 1. Mai 2009
daheim gegen SV Mattersburg gespielt. Das Visier wieder besser einstellen,
regenerieren und konzentrieren heißt es nun für die nächste Partie am
Donnerstag im Horr-Stadion (20.30 Uhr/live ORF 1), wo die Veilchen im
Drittrunden-Rückspiel der Europa-League-Qualifikation gegen Ruch Chorzow mit
dem 3:1-Guthaben von Polen vor dem Aufstieg stehen.