Nullnummer in Kapfenberg gegen Salzburg. Und: Ried unterliegt Sturm mit 0:3.
Wr. Neustadt - LASK 5:0
Der LASK ist mit einer veritablen Schlappe in die neue Saison der Fußball-Bundesliga gestartet. In Wiener Neustadt kamen die Linzer Athletiker mit 0:5 (0:5) unter die Räder und waren dabei unfreiwillige Hauptdarsteller einer höchst kuriosen Partie. So hatten die Hausherren schon vor dem Seitenwechsel drei von vier Elfmetern verwertet und spielten die Linzer ab der 39. Minute zu neunt. Negativ-Höhepunkt war aber der Platzsturm einiger weniger LASK-Fans in der zweiten Hälfte, ein Abbruch stand kurz im Raum.
Wiener Neustadts Sturm-Routinier Hannes Aigner scheiterte zwar in der zweiten Minute noch vom Elferpunkt, verwertete seinen zweiten und dritten Elfer-Versuch (30., 41.) aber sicher. Auch Alexander Grünwald verwertete einen Strafstoß (36.). Davor hatten Tomas Simkovic (9.) und Mirnel Sadovic (26.) bereits für die Magna-Elf getroffen. Ein bitterer Abend für LASK-Neuling und Bundesliga-Rückkehrer Thomas Mandl im Tor von Schwarz-Weiß, der mit einigen Paraden sogar eine noch höhere Niederlage verhinderte.
Wiener Neustadt bleibt damit der Angstgegner der Oberösterreicher. Schon in der Vorsaison schoss man Schwarz-Weiß mit 4:0 und 4:1 aus dem heimischen Stadion - das 5:0 war aber der höchste Bundesliga-Sieg des Clubs.
Zum ersten Mal deutete Schiedsrichter Alexander Harkam in der zweiten Minute auf den Elfer-Punkt: Aigner war von Pablo Chinchilla-Vega im Strafraum ungeschickt gefoult worden, scheiterte aber an Mandl. Sieben Minuten später war es dann soweit. Einen aus abseitsverdächtiger Position eingeleiteten Konter schloss Simkovic locker zum 1:0 für die Niederösterreicher ab (9.).
Der LASK, der ohne die verletzten Neuzugänge Alexander Zickler und Robert Schellander antreten musste, reagierte vorerst unbeeindruckt und hatte in der folgenden Viertelstunde seine beste Phase. Mayrleb verpasste per Volley kurz vor dem ersten Gegentreffer das lange Eck nur ganz knapp, sein Sturmpartner Lukas Kragl köpfelte erst über das Tor (18.) und legte wenig später mustergültig für den ansonsten unauffälligen Zugang Thomas Krammer auf, der das Ziel aus Kurzdistanz verfehlte (20.).
Damit war der Pulver der defensiv stets anfälligen Gäste aber verschossen. In der 26. Minute staubte Sadovic nach einer Parade von Mandl zum 2:0 ab, ehe die Elf von Peter Schöttel die Strafstoß-Festspiele eröffnete und innerhalb von 11 Minuten auf 5:0 erhöhte. Nach genau einer halben Stunde musste Chinchilla-Vega mit Rot wegen einer Tätlichkeit vom Platz, weil er Aigner im Strafraum niedergestoßen hatte - der bedankte sich mit dem Elfmeter zum 3:0 (30.).
Dann war es Piermayr, der mit seinem Strafraum-Foul an Simkovic den dritten Elfmeter ermöglichte - diesmal netzte Grünwald ein (36.). Damit aber nicht genug, ließ es sich Leonhard Kaufmann nicht nehmen, Uruguays Top-Stürmer Luis Suarez im WM-Viertelfinale gegen Ghana zu imitieren. In Torhütermanier "rettete" der Ex-Kärntner bei einem Sadovic-Schuss mit der Hand kurz vor der Linie, den Elfer verwandelte wieder Aigner (41.).
Das Spiel war längst gelaufen, einige der mitgereisten LASK-Fans kochten vor Wut. Ein halbes Dutzend von ihnen baute sich plötzlich vor der Bank der Linzer auf, wurde von den Ordnern aber wieder auf seine angestammte Position auf der Tribüne gedrängt. LASK-Coach Kraft versuchte noch in der Pause auf die Störenfriede einzureden.
Offenbar ohne Erfolg. Denn in der zweiten Hälfte, in der sich spielerisch so gut wie gar nichts mehr tat, blieb der Mini-Platzsturm von etwa fünf LASK-Fans der negative Höhepunkt. Einer des Quintetts näherte sich in der 69. Minute mit Zigarette im Mund Schiri Harkam, konnte von LASK-Kapitän Rene Aufhauser aber beruhigt werden. Harkam unterbrach die Partie für rund zwei Minuten, ließ schließlich aber fortsetzen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich bereits ein massives Polizeiaufgebot vor dem Gästesektor postiert.
Torfolge: 1:0 ( 9.) Simkovic
2:0 (26.) Sadovic
3:0 (30.) Aigner
(Elfmeter nach Tätlichkeit)
4:0 (36.) Grünwald (Foul-Elfmeter)
5:0
(41.) Aigner (Elfmeter nach Torraub)
Anm.: Aigner verschoss in der 2. Minute einen Elfmeter, Mandl hielt.
Wr.
Neustadt: Fornezzi - Thonhofer (63. Madl), Kostal, Ramsebner, A. Schicker -
Wolf, Stanislaw, Grünwald, Simkovic - Aigner (63. Helly),Sadovic (64.
Burgstaller)
LASK: Mandl - Bubenik, Piermayr, Chinchilla-Vega, Kaufmann - Krammer, Aufhauser, Majabvi, Sobkova (42. Hart) - Mayrleb (34. Metz), Kragl (74. Kogler)
Rote Karten: Chinchilla-Vega (29./Tätlichkeit), Kaufmann (39./Torraub)
Gelbe
Karten: Stanislaw bzw. Piermayr, Sobkova
Die Besten: Sadovic, Grünwald,
Simkovic bzw. keine
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Kapfenberg - Salzburg 0:0
Meister Red Bull Salzburg ist nur mit einem torlosen Remis in Kapfenberg in die Fußball-Bundesliga-Saison 2010/11 gestartet. Vier Tage nach dem 5:0-Heimsieg im Champions-League-Qualifikations-Hinspiel der zweiten Runde gegen HB Torshavn enttäuschte die Stevens-Elf schwer, allen voran Solo-Stürmer Roman Wallner, der deshalb bereits in Minute 58 ausgetauscht wurde. Kapfenberg bot dagegen eine gute Leistung und hatte zudem bei einem Stangen-Kopfball Pech, verdiente sich den Zähler also redlich.
In beiden Startformationen befanden sich jeweils vier Neuerwerbungen - Mavric, Sharifi, Taboga und Kröpfl bei den Kapfenbergern bzw. Tremmel, Mendes, Jantscher und Zarate beim Titelverteidiger, der sich im ersten Meisterschaftsspiel extrem schwertat. Am Ende standen die Salzburger erstmals seit der Saison 2005/06 (1:3 gegen den GAK) in einem Auftaktspiel ohne vollen Erfolg da.
Die erste Hälfte brachte nur wenig Chancen. Kapfenberg-Stürmer Alar setzte einen Kopfball nach Felfernig-Flanke knapp neben das Tor, auf der Gegenseite vernebelten die Salzburger gleich zwei Hundertprozentige: Zuerst scheiterte Zarate nach schwerem Schnitzer von Abwehrspieler Mavric im 1:1-Duell mit Torhüter Wolf (22./drüber), drei Minuten später vergab Leitgeb nach Idealflanke von Waller per Kopf (25./drüber). In Minute 43 hatten die Gäste dann Riesenglück, als Mavric nach einem Sencar-Corner an die Stange köpfelte, und am Ende der Nachspielzeit traf Kröpfl nach Doppelpass mit Hüttenbrenner das Außennetz.
Die zweiten 45 Minuten verliefen dann noch ereignisloser. Kröpfl scheiterte nach Pavlov-Pass aus guter Position an Goalie Tremmel (59.), und auch die Salzburger sorgten nur noch einmal für Gefahr: Schwegler tankte sich auf der rechten Seite durch, doch sein Stanglpass vorbei am herauseilenden Wolf landete bei Mavric (66.). In der 79. Minute ging Leitgeb nach einem Kontakt mit Sharifi im Strafraum zu Boden, doch die Pfeife von Schiedsrichter Einwaller blieb stumm (81.). In der Nachspielzeit scheiterte Cziommer zweimal mit Weitschüssen an Wolf (91., 93.), damit blieb es beim torlosen Remis.
Kapfenberger SV Superfund - Red Bull Salzburg Endstand 0:0. Franz Fekete Stadion, 3.500 Zuschauer, SR Thomas Einwaller.
Kapfenberg: Wolf - Sharifi, Mavric, Taboga, Pitter - Fukal - Kröpfl (89. Schmid), Hüttenbrenner, Sencar (57. Pavlov), Felfernig - Alar (84. Gregoritsch)
Salzburg: Tremmel - Schwegler, Sekagya, Schiemer, Ulmer - Leitgeb, Mendes -
Zarate, Jantscher, Svento (64. Cziommer) - Wallner (58. Ngwat-Mahop)'
Gelbe
Karten: Sencar, Pitter bzw. Mendes, Cziommer
Die Besten: Felfernig,
Pitter, Kröpfl, Wolf bzw. Sekagya, Zarate, Mendes
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Ried - Sturm Graz 0:3
Zwei Zugänge haben den stark umgebauten SK Sturm Graz am Samstag zu einem erfolgreichen Start in die neue Saison der Fußball-Bundesliga geführt. Der herausragende Heimkehrer Imre Szabics mit einem Doppelpack (7., 90.) und Joachim Standfest (32.) schossen die Grazer in Ried zu einem 3:0 (2:0)-Erfolg.
Sturm-Trainer Franco Foda musste die Mannschaft im Sommer komplett umbauen. Die beiden Teamspieler Jakob Jantscher und Daniel Beichler verließen Graz ebenso wie die weiteren Stammspieler Peter Hlinka, Mario Sonnleitner, Ilia Kandelaki und Klemen Lavric. Dafür kam Szabics nach sieben Jahren in Deutschland zu Sturm zurück, der ehemalige GAK-Spieler Standfest kehrte von der Austria nach Graz heim.
Szabics ließ die Fans nicht lange warten und stellte sich schon nach sieben Minuten mit einem Treffer ein. Nach einem schweren Abspielfehler von Hadzic schloss Kienast ein Solo mit einem Lattenschuss ab, den abspringenden Ball verwertete der Ungar per Kopf zur Führung.
Es war die erste Chance der Grazer, denn die Startphase gehörte den Heimischen. Die Rieder, mit drei Spielern aus dem Land des neuen Weltmeisters Spanien angetreten, startete mit vollem Schwung und hatte bereits nach 40 Sekunden die erste Chance. Doch Sturm-Torhüter Gratzei konnte den Kopfball des spanischen Neuzugangs Guillem zur Ecke abwehren.
Vom Rückstand erfingen sich die Oberösterreicher schnell. Ohne ihre langjährigen Führungsspieler Herwig Drechsel (abgegeben) und Oliver Glasner (Trainingsrückstand nach Verletzung) machten sie das Spiel und kamen auch zu einigen Chancen, doch im Abschluss waren die Grazer abgeklärter. Nachdem Ried-Schlussmann Gebauer einen weiteren Kopfball von Szabics aus 6 Metern auf der Linie parieren konnte (19.), schlug wenig später Standfest zu. Der Verteidiger verlängerte eine Weber-Hereingabe mit der Ferse ins kurze Eck zum 2:0 (32.).
Die Gludovatz-Elf ließ sich aber nicht entmutigen und setzte sich nach der Pause fast permanent in der Hälfte der Grazer fest. Sturm kam kaum mehr gefährlich vor das Tor der Rieder, die allerdings nur wenige hochkarätige Chancen herausspielen konnten. In der Schlussminute zog Szabics aber noch einmal ab und traf aus rund 25 m ins Kreuzeck.
Damit feierte Sturm, das nach knapp einer Stunde den neuen Kapitän Kienzl mit Verdacht auf Nackenprellung verlor, den vierten Sieg in Folge in Ried. In der vergangenen Saison siegten die Grazer in der Meisterschaft zweimal mit 2:1, auf dem Weg zum Cupsieg setzen sie sich im Innviertel im Halbfinale mit 1:0 durch.
Tore: 0:1 ( 7.) Szabics
0:2 (32.) Standfest
0:3 (90.) Szabics
Ried: Gebauer - Hadzic, Stocklasa, Riegler, Schrammel, Mader, Lexa, Nacho (46. Brenner), Carril, Huspek (70. Royer) - Guillem (64. Hammerer)
Sturm: Gratzei - Standfest, Schildenfeld, Feldhofer, Pürcher, Hölzl (67.
Ehrenreich), Weber, Kienzl (62. Foda), Bukva - Kienast (82. Muratovic),
Szabics
Gelbe Karten: Keine bzw. Kienast, Foda
Die Besten: Carril,
Mader bzw. Szabics, Gratzei