Auftakt in der Serie A

Mailänder Klubs wollen Meister Napoli entthronen

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Nach ihrem dritten Fußball-Meistertitel in Italien will die SSC Napoli ihren Titel erstmals erfolgreich verteidigen.

In der Vorsaison eilten die Neapolitaner der Konkurrenz auf und davon, nun trachten Juventus, Milan, Inter und auch Lazio danach, den Scudetto-Gewinner vom Thron zu stoßen. Zwar fiel der Spieler-Aderlass bei Napoli vorerst bescheiden aus, doch gegangen sind mit Trainer Luciano Spalletti und Sportdirektor Cristiano Giuntoli die Architekten des Erfolges.

Die Saison 2022/23 war eine, die Liebhaber der Serie A nicht so schnell vergessen werden. Zum ersten Mal seit 1990 holte sich Napoli mit teilweise furiosem Fußball den Titel, am Ende hatten die "Azzurri" satte 16 Punkte Vorsprung auf Lazio Rom. Vielleicht noch bemerkenswerter war, dass die Meisterschaft erstmals seit 2001 wieder an einen Verein ging, der nicht zu den "großen Drei" - Milan, Inter und Juventus - gehörte.

Nun beginnt für die Societa Sportiva Calcio aus Napoli das schwierige erste Jahr nach dem großen Erfolg. Für eine Fortsetzung des Laufs spräche, dass mit Innenverteidiger Kim Min-jae nur ein Herzstück des Meisterteams wegbrach. Offensiv-Granaten wie Stürmer Victor Osimhen und der "Kvaradona" gerufene Spielmacher Khvicha Kvaratskhelia blieben bisher am Fuße des Vesuvs. Neu sind jedoch die Männer in den Führungspositionen abseits des Platzes. Während sich Spalletti nach dem größten Triumph seiner Karriere eine Auszeit gönnt, beginnt der Franzose Rudi Garcia seine Amtszeit als Chefcoach.

Fragezeichen hinter Napoli-Coach

Ob Napoli mit ihm den Ansturm der wiedererstarkten Rivalen abwehren kann, wird sich zeigen. In den Gazetten wurden bereits Zweifel gewälzt, dass Garcia trotz früherer Erfolge bei Vereinen wie der Roma und OSC Lille zur Napoli-Identität passt. Hinzu kommt, dass er seit seinem Abschied aus Lyon im Jahr 2021 nicht mehr in Europa gearbeitet hat, zuletzt in Saudi-Arabien bei Al-Nassr. Abzuwarten bleibt darüber hinaus, inwieweit der Abgang von Sportdirektor Giuntoli zu spüren sein wird, der nun bei Juventus ist.

Bei der "Alten Dame" soll er mithelfen, die Turbulenzen der vergangenen Monate - wegen Bilanzfälschung wurde Juve für den Europacup gesperrt - vergessen zu lassen und wieder durch sportliche Erfolge in die Schlagzeilen zu kommen. "Wir hatten ein sehr schwieriges Jahr, aber jetzt haben wir es hinter uns gelassen", sagte Mittelfeldspieler Manuel Locatelli. "Ja, wir können ruhig von Wiedergeburt sprechen, denn so muss es sein." Für die Jagd nach dem ersten Scudetto seit 2020 haben sich die Weiß-Schwarzen unter anderem mit US-Stürmer Timothy Weah verstärkt.

Inter eiste Österreichs Rekord-Internationalen Marko Arnautovic von Bologna los, der Wiener wird neben Lautaro Martinez, Joaquin Correa und Marcus Thuram als zusätzliche Option für den Angriff gesehen. Auf der Suche nach einem neuen Club ist indes der noch bei den "Nerazzurri" unter Vertrag stehende Valentino Lazaro. Sein Leihengagement bei Torino ging mit einem von Verletzungen geplagten Halbjahr 2023 zu Ende.

Milan hat für Erfolg viel investiert

Inters Stadtrivale AC Milan schloss die Vorsaison 20 Punkte hinter Napoli auf Platz fünf ab und qualifizierte sich nur "dank" Juventus für die Champions League. Im Sommer wurde aufgerüstet. Für mehr als 110 Millionen Euro kamen unter anderen Christian Pulisic, Samuel Chukwueze, der Ex-Salzburger Noah Okafor und Ruben Loftus-Cheek. Mit Sandro Tonali ging ein Schlüsselspieler im Mittelfeld zu Newcastle United.

Mit Flavius Daniliuc (Salernitana), Stefan Posch (Bologna) und Stefan Ilsanker (Genoa) verdingen sich weitere Österreicher als Defensivkräfte in der Serie A. Laut der Fachzeitschrift "Gazzetta dello Sport" baut Aufsteiger Genoa künftig aber nicht mehr auf die Dienste des inzwischen 34-jährigen Ilsanker.

Dass die Serie A im virtuellen Wettstreit der großen Ligen im Aufwind ist, demonstrierte der europäische Wettbewerb in der vergangenen Saison - schließlich stand in jedem Endspiel der drei UEFA-Clubbewerbe ein italienischer Vertreter. Letztlich belohnten sich weder Inter in der Champions League, noch die Roma in der Europa League oder die Fiorentina in der Conference League mit einem Pokal. Insgesamt machte das Trio aber deutlich, dass der "Calcio" wieder auf dem Vormarsch ist.

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