150 Mio für Stars

ManCity ist Europas Transferkrösus

31.08.2010

6 neue Stars dank Scheich-Millionen. Auch Real rüstete auf.

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Nicht Europas Fußball-Prominenz, sondern Manchester City war dank Millionen aus Arabien der Großeinkäufer am sommerlichen Transfermarkt. Scheich Mansour bin Zayed al Nahyan aus Abu Dhabi ließ sich nicht bitten und investierte in der Sommerpause erneut in sein Lieblingsspielzeug. Sechs hochkarätige Einkäufe tätigte der Europa-League-Gegner von Salzburg, der bereits in den vergangenen zwei Jahren mehrere hundert Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben hatte.

150 Millionen investiert
Rund 150 Millionen Euro investierte City in neue Kräfte. Spaniens Weltmeister David Silva (Valencia), Italiens Stürmertalent Mario Balotelli (Inter Mailand) und Englands Teamkicker James Milner (Aston Villa) folgten ebenso dem monetären Ruf aus Manchester wie Yaya Toure (Barcelona). Die neureichen "Citizens", die als Fünfte der vergangenen Saison die Qualifikation für die Champions League verpasst hatten, ernteten für ihre Kaufwut auch Kritik. Trainer Roberto Mancini verteidigte aber seinen Arbeitgeber, der seit 2008 der Herrscherfamilie des Golfscheichtums gehört.

Beinharter Kampf um Kaderplatz
"Alle Vereine haben in den letzten Jahren viel Geld ausgegeben. Es ist normal, dass man viel Geld ausgeben muss, wenn man einen guten Spieler will. So ist der Markt", sagte der Italiener vor dem Startschuss in die neue Saison. Dass die Einkaufspolitik im hochkarätigen und auf allen Positionen mehrfach besetzten Kader allerdings für Unruhe sorgt, muss auch Mancini zur Kenntnis nehmen. Keinen Platz im 25-Mann-Kader fand zum Beispiel der als nicht unbedingt pflegeleicht geltende Waliser Craig Bellamy.

Chelsea, ManU zurückhaltend
Anders präsentierte sich die Lage bei Englands Titelträgern der vergangenen beiden Jahre. Der regierende Meister Chelsea ließ mit Joe Cole (Liverpool), Michael Ballack (Leverkusen), Deco (Fluminense) und Ricardo Carvalho (Real Madrid) vier Routiniers ziehen. Zu den "Blues" stießen der Israeli Yossi Benayoun (Liverpool) und Brasiliens Internationaler Ramires (Benfica Lissabon). Konkurrent Manchester United bzw. Coach Sir Alex Ferguson vertraut auf sein alterndes Stammpersonal, mit Javier Hernandez kam bereits vor der WM nur eine mexikanische Stürmerhoffnung.

Auch Real kaufte groß ein
Eine mit Manchester City vergleichsweise Einkaufstour startete auf der Jagd nach dem verlorenen Titel Spaniens Topclub Real Madrid. Die "Königlichen" holten unter Neo-Coach Jose Mourinho die deutschen Teamspieler Mesut Özil (Bremen) und Sami Khedira (Stuttgart), den Argentinier Angel di Maria (Benfica) und den Portugiesen Carvalho. Die 250 Mio. Euro Ausgaben im Vorjahr blieben trotzdem außer Reichweite. Seinen tränenreichen Abschied aus Madrid gab Legende Raul bekannt, der Stürmer wechselte aus der spanischen Metropole in den Ruhrpott zu Schalke 04.

Barca holte Torjäger Villa
Erzrivale Barcelona dürfte dies nicht beeindruckt haben. Der Meister aus Katalonien vertraut ebenfalls auf ein eingespieltes Team. Anstelle von Unruheherd Zlatan Ibrahimovic - der Schwede wurde vorerst leihweise an den AC Milan abgegeben - und des französischen Altstars Thierry Henry (RB New York) soll David Villa für Tore sorgen. Der weltmeisterliche Torjäger kam bereits vor dem WM-Triumph Spaniens um 40 Mio. Euro vom finanzmaroden Valencia CF. Argentiniens Teamkapitän Javier Mascherano (Liverpool) verstärkt künftig für 22 Mio. Euro das blau-rote Mittelfeld.

Inter mit Personal zufrieden
Ungewöhnlich zurückhaltend auf dem Transfermarkt gab sich Italiens Champion Inter Mailand. Unter dem neuen Trainer Rafa Benitez holte der Champions-League-Sieger nur ablösefreie Ergänzungsspieler und erwirtschaftete sich mit dem Verkauf von Balotelli ein kräftiges Plus. Zum Umbau gezwungen war nach einer miserablen Saison hingegen Rekordmeister Juventus Turin.

Die in der Europa League ebenfalls auf Salzburg treffende "Alte Dame" trennte sich u.a. von Veteran Fabio Cannavaro (Al Ahli), Stürmer David Trezeguet (Alicante) und dem noch im Vorjahr geholten brasilianischen Spielmacher Diego (Wolfsburg). Geholt wurden leihweise Italiens Teamstürmer Fabio Quagliarella und Simone Pepe. Dem Salzburger Alexander Manninger wurde von Neo-Coach Luigi del Neri mit Marco Storari ein weiterer Konkurrent um den Torhüterposten vor die Nase gesetzt.

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Schalke auf Einkaufstour
Großeinkäufer in Deutschland war heuer Schalke 04, das sich in Madrid groß bediente: Raul kam von Real, Jurado wurde zuletzt noch vom Stadtrivalen Atletico verpflichtet. Dazu wechselte der holländische Teamstürmer Huntelaar vom AC Milan zu den Gelsenkirchnern. Für die Verteidigung holten die "Knappen" den bei Real nicht mehr benötigten Metzelder zurück in die Heimat.

Ösi-Filiale Bremen
Weniger spektakulär die Einkäufe von Werder Bremen, das den Österreicher Marko Arnautovic von Twente verpflichtete und zuletzt die Abwehr mit dem französischen Internationalen Silvestre stärkte. Im Mittelfeld soll der Brasilianer Wesley vom FC Santos zaubern.

Heimkehrer
Eine Rückkehr in die deutsche Bundesliga feierte Mittelfeldstar Diego. Der Brasilianer beendete nach nur einem Jahr sein Gastspiel bei Juventus in der Serie A und verstärkt nun den entthronten Meister Wolfsburg. Ebenfalls neu beim VW-Club: der kroatische Verteidiger Mario Mandzukic.

Ebenfalls ein Comeback in der deutschen Liga feiert Michael Ballack, der vom FC Chelsea keinen neuen Vertrag erhielt und zu seinem Stammklub Leverkusen heimkehrte.

Altstar
Einen Last-Minute-Coup konnte der Vfb Stuttgart vermelden. Die Schwaben, die sich bereits vor der Sommerpause die Dienste von ÖFB-Teamstürmer Martin Harnik sicherten, holten kurz vor Transferschluss den italienischen Ex-Weltmeister Camoranesi von Juventus Turin.

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