In ÖSTERREICH spricht der Superstar über den Wechsel zu Hollands Meister.
ÖSTERREICH: Herr Janko, mit welchen Gefühlen verlassen Sie die
Bullen und Österreich?
Marc Janko: Der Abschied fällt mir
sehr schwer. Es ist große Wehmut dabei. Ich habe Red Bull Salzburg viel zu
verdanken. Die Stadt ist mir ans Herz gewachsen. Salzburg ist für mich auch
zu einem Lebensmittelpunkt geworden, deshalb behalte ich die Wohnung hier –
und die tollen Fans sind all die Jahre hinter mir gestanden. So etwas
vergisst man nicht. Doch es ist keine Entscheidung gegen Red Bull Salzburg,
sondern für die sportliche Weiterentwicklung – ich will den nächsten Schritt
machen.
ÖSTERREICH: Ihre Handy-Mailbox geht vermutlich vor
Glückwunsch-SMS über?
Janko: Ja, aber mir sind die
Gratulationen gar nicht recht. Jetzt fliege ich nach Enschede, mache dort
den medizinischen Check – und danach unterschreibe ich den Vertrag. Trotzdem
sage ich immer: Solange die Tinte nicht trocken ist, ist auch nichts
fixiert. Es ist wie ein Marathon, bei dem du auch erst das letzte Stück
absolvieren musst.
ÖSTERREICH: Wechseln Sie nicht auch deshalb, weil Sie bei
Trainer Huub Stevens nicht gesetzt sind?
Janko: Er und ich hatten
zwar das eine oder andere zwischenmenschliche Problem, doch das ist längst
ausgeräumt. Der Coach hat mir versichert, dass er nur das Beste für mich
wollte. Ich habe auch von Stevens profitiert, weil ich eine andere
Sichtweise kennengelernt habe.
ÖSTERREICH: Der Stil von Twente sollte Ihnen jedoch mehr
entgegenkommen, oder?
Janko: Ja. Es ist bekannt, dass die
Holländer extrem offensiv spielen. Sicher gut für mich. Stevens stammt zwar
aus Holland, aber er ist ein halber Deutscher. Dennoch: Wir haben noch
einmal gesprochen – und ich habe mich auch bei ihm für alles bedankt. Ein
versöhnlicher Abschluss. Ich gehe im Guten – das ist mir wichtig.
ÖSTERREICH: Haben Sie sich auch für Twente Enschede entschieden,
weil der Klub in der Champions League spielt?
Janko: Twente hat
sich sehr um mich bemüht. Klar: Für einen Fußballer ist die Champions League
das Nonplusultra und eine Riesenherausforderung. Wer träumt nicht davon,
einmal in der Königsklasse zu spielen? Twente hat da einiges vor, möchte
nicht bloß die Gruppenphase überstehen. Die erwarten natürlich auch etwas
von mir, und ich will meinen Teil dazu beitragen, dass die Ziele erreicht
werden.
ÖSTERREICH: Das klingt jetzt sehr selbstbewusst ...
Janko:
Ich freue mich schon riesig auf Twente. Ich habe mich informiert: Dieser
Verein hat geniale Fans. Die holländische Liga ist attraktiv, international
angesehen.
ÖSTERREICH: Das heißt, Sie passen dort ideal hin?
Janko:
Auf jeden Fall. Es ist der richtige Schritt zum richtigen Augenblick.
Als Profi hast du eben nur eine begrenzte Zeit – da muss man alles
ausschöpfen. Für mich war immer klar, dass ich früher oder später ins
Ausland gehe.
ÖSTERREICH: Haben Sie sich bereits von den Mitspielern in
Salzburg verabschiedet?
Janko: Nein, noch nicht. Aber das hole
ich sicher in angemessener Form nach – wenn die Tinte unter dem neuen
Vertrag trocken ist.