Odessa-Vertrag aufgelöst
Markus Berger: Flucht aus der Ukraine
04.03.2014
Ukraine-Legionär löste Vertrag auf: "Situation war für uns unerträglich".
Der österreichische Fußballer Markus Berger hat sein Gastspiel
in der Ukraine
aufgrund der prekären Lage vorzeitig beendet. "Ich habe aufgrund der politischen Lage meinen Vertrag aufgelöst", meinte der Salzburger, der seit Anfang 2012 für Tschernomorez Odessa gespielt hat.
"Situation unerträglich"
"Die Situation war für mich und meine Familie unerträglich. Die Lage ist extrem angespannt, man kann sich das gar nicht vorstellen", berichtete Berger, der sich mit seiner Frau Giselen und seinem einjährigen Sohn Gabriel auf die Heimreise nach Österreich machte.
Neben Berger haben vier weitere Legionäre ihre Arbeit in Odessa vorzeitig beendet und die Heimreise angetreten. "Der Club hat uns angeboten, mit unseren Familien heimwärts zu ziehen. Hier kann es jede Stunde, jeden Tag passieren", sagte der 29-jährige Innenverteidiger, dessen Vertrag noch bis Jahresende gelaufen wäre.
"Musste Frau und Kind rausbringen"
Über die letzten Tage in Odessa meinte Berger: "Odessa liegt nur 500 Kilometer von der Halbinsel Krim entfernt, und das spürt man. Wir haben ständig in den Nachrichten verfolgt, was es Neues gibt. Wird schon geschossen oder auch nicht, die Leute haben immer etwas anderes vermeldet. Die Situation war so schwierig, dass es Zeit wurde, meine Frau und mein Kind aus der Ukraine rauszubringen."
In den nächsten Tage will Berger mit seiner Familie "runterkommen", dann ist er für neue fußballerische Abenteuer bereit. "Das Thema Ukraine ist erledigt, ich bin frei für neue Aufgaben".
Dragovic-Vertrag noch aufrecht
Im Gegensatz zu Tschernomorez Odessa sind die Verträge der Legionäre bei Dynamo Kiew noch nicht aufgelöst worden. Die Rückkehr von ÖFB-Teamverteidiger Aleksandar Dragovic in die Ukraine ist daher derzeit nach wie vor für Donnerstag geplant. Das hat am Dienstag das Medienmanagement von Dragovic bestätigt.
Die Meisterschaft in der Ukraine ist derzeit bis auf Weiteres unterbrochen. Womöglich wird Dynamo Kiew den Trainingsbetrieb auch in den kommenden Tagen oder Wochen nach Spanien oder in die Türkei verlegen.