Sabella-Nachfolger
Martino wird neuer Argentinien-Coach
13.08.2014
51-jähriger Ex-Coach von Barcelona soll Argentinien zur WM 2018 führen.
Für Argentiniens Teamstützen Lionel Messi und Javier Mascherano ist er ein alter Bekannter. Gerardo "Tata" Martino ist beim zweifachen Fußball-Weltmeister am Dienstag wie erwartet zum Teamchef bestellt worden. Der 51-Jährige soll Argentinien zur WM 2018 in Russland führen. Mit Messi und Mascherano arbeitete er zuletzt beim FC Barcelona, wo er vor der Sommerpause allerdings verabschiedete wurde.
Premiere am 3. September gegen Deutschland
Am Donnerstag wird Martino erstmals als Coach des Vizeweltmeisters vor die Presse treten. Er folgt dem nach der WM in Brasilien zurückgetretenen Alejandro Sabella nach und wird am 3. September im Testspiel gegen Weltmeister Deutschland in Düsseldorf erstmals auf der Bank Platz nehmen. Martino war auch der Wunschkandidat des Ende Juli verstorbenen argentinischen Verbandsbosses Julio Grondona.
Kurzes Gastspiel bei Barca
Martino gilt als Bewunderer von Marcelo Bielsa und pflegt einen auf Ballbesitz und schnelle Spitzen ausgelegten Spielstil. Bei Barcelona war ihm jedoch keine lange Amtszeit vergönnt. Im Sommer 2013 zum Coach der Katalanen bestellt, haderte Martino mit Verletzungen von Schlüsselspielern und einem lange Zeit nicht fitten Messi. Da erstmals seit sechs Jahren eine Trophäe verpasst wurde, musste der argentinische Trainer gehen.
Trainer-Durchbruch in Paraguay
Seine Reputation in der Heimat litt darunter jedoch nicht. Seine aktive Karriere verbrachte der ebenso wie Messi in Rosario geborene Martino großteils bei den Newell's Old Boys. Mehr als 500 Spiele bestritt er für den Traditionsclub aus Rosario. Seit 1998 arbeitet Martino als Trainer und machte sich dabei vor allem in Paraguay einen Namen. Zunächst als Vereinscoach und von Ende 2006 bis 2011 als Teamchef.
Martino führte Paraguay 2010 in Südafrika bis ins WM-Viertelfinale, ehe der Außenseiter knapp am späteren Weltmeister Spanien scheiterte. Im Jahr darauf zog er mit dem Team ins Finale der Copa America in seiner Heimat Argentinien ein. Nach der Final-Niederlage gegen Uruguay trat Martino zurück und versuchte sich in der Saison 2012/2013 als Trainer der Old Boys, ehe es erstmals in seiner Karriere nach Europa ging. Dass Martino neben Messi auch Argentiniens Wortführer Mascherano bei Barcelona bereits trainierte, dürfte sicher vorteilhaft sein.