Zum 4. Mal in Serie
Messi erneut zum Weltfußballer gewählt
06.01.2013
Argentinier gewann den Goldenen Ball bei der Gala in Zürich.
Der Weltfußballer des Jahres heißt zum vierten Mal in Folge Lionel Messi. Der argentinische Superstar des FC Barcelona setzte sich in der vom Weltverband (FIFA) und vom Fachmagazin "France Football" durchgeführten Wahl gegen seinen Clubkollegen Andres Iniesta und Real-Madrid-Star Cristiano Ronaldo durch. Messi nahm die Ehrung am Montagabend im Kongresshaus Zürich als erster Spieler zum vierten Mal entgegen.
Zur Weltfußballerin des Jahres wurde die US-Amerikanerin Abby Wambach gekürt. Die Auszeichnung für den Trainer des Jahres ging an Vicente del Bosque, der Spanien bei der EM-Endrunde 2012 zur Titelverteidigung geführt hatte. Die Auszeichnung als beste Trainerin bekam Pia Sundhage. Die Schwedin führte die USA bei den Olympischen Spielen in London zu Gold.
"Ich wollte immer mit dem Ball spielen"
In einer grauen Kapuzenstrickjacke hatte Messi am Nachmittag bei einer offiziellen FIFA-Pressekonferenz noch Fragen von Kindern beantwortet. "Wichtig war für mich immer, dass ich mit dem Ball spielen wollte", berichtete er aus seiner Jugend. Und daran hat sich bis heute nichts geändert. In seinem weiß gepunkteten Anzug samt Fliege wirkte der Wirbelwind auf der FIFA-Bühne auch bei seiner x-ten Zürich-Visite immer noch ein bisschen deplatziert. "Ich bin sehr nervös", gestand er in seiner Dankesrede. Ganz anders sah das im Jahr 2012 auf dem Platz aus.
Wie 2010 holte Messi die begehrte Auszeichnung ohne den Gewinn eines internationalen Titels mit Barcelona oder Argentinien. Seine persönlichen Leistungen waren aber stark genug. Die Rekordmarke von 91 Toren für seinen Verein im Kalenderjahr und 14 Tore in der Champions-League-Saison 2011/2012 legitimieren ihn zweifelsfrei als besten Fußballer des Planeten. Dabei sah der spätere Sieger seine Leistungen selbst kritisch.
"Ich glaube nicht, dass es mein bestes Jahr war, weil - das sage ich immer - es das Wichtigste ist, mit der Mannschaft Titel zu gewinnen. Und wir hatten bessere Jahre", sagte Messi kurz vor der Gala. Mit seinem Club schied er im Halbfinale der Champions League gegen den späteren Sieger Chelsea aus. In der spanischen Liga musste man Real Madrid den Vortritt lassen, es blieb nur der spanische Cupsieg.
Koller stimmte für Messi
Trotzdem war Messi für die wahlberechtigten Journalisten, Teamchefs, und Teamkapitäne der Regent der Fußballwelt. ÖFB-Teamchef Marcel Koller stimmte für Messi vor Iniesta und Ronaldo, Christian Fuchs war für Xavi (Barcelona) vor Iniesta und Mario Balotelli (Manchester City). Messi holte sich den Sieg schließlich mit 41,60 Prozent der Stimmen vor Ronaldo (23,68) und Iniesta (10,91).
Für Real-Star Ronaldo blieb wieder nur die ungeliebte Rolle des Gratulanten. So gerne hätte der Portugiese selbst den Goldball zum zweiten Mal nach 2008 in Empfang genommen. "Ich kann mit gutem Gewissen weiterleben, mit und ohne Titel", hatte er schon vor der Zeremonie gesagt, wohlwissend, dass an Messi wieder kein Weg vorbeiführt.
Bei den Frauen setzte sich Abby Wambach aus den USA als beste Spielerin gegen ihre Teamkollegin Alex Morgan und die Brasilianerin Marta durch. Vicente del Bosque wurde zum Welttrainer des Jahres gewählt. Der Coach der spanischen Nationalmannschaft setzte sich in der Abstimmung gegen Jose Mourinho von Real Madrid und Pep Guardiola, den früheren Coach des FC Barcelona, durch. Die Auszeichnung als beste Trainerin bekam Pia Sundhage. Die Schwedin hatte die USA bei den Olympischen Spielen in London zu Gold geführt.
Eine klare Angelegenheit für die spanische Primera Division war die Wahl zum "Dream Team" des Jahres. Je fünf Kicker stellten Barcelona und Real, einzig Radamel Falcao von Atletico Madrid steht nicht in den Diensten der beiden Giganten. Die Auszeichnung für das schönste Tor des Jahres holte sich in einer Fan-Abstimmung Miroslav Stoch. Gekürt wurde der Treffer des Slowaken im Ligaspiel von Fenerbahce gegen Genclerbirligi per Direktabnahme nach einer Ecke. Das Abstimmungsprozedere war kritisiert worden, da das spektakuläre Tor des Schweden Zlatan Ibrahimovic per Distanz-Fallrückzieher im Länderspiel gegen England aufgrund der Vorauswahl nicht mehr berücksichtigt wurde.