Goldener Ball

Messi ist der Weltfußballer 2010

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Der Argentinier setzte sich gegen seine Barca-Kollegen durch.

Der Weltfußballer des Jahres heißt zum zweiten Mal in Folge Lionel Messi. Der argentinische Superstar des FC Barcelona setzte sich in der vom Weltverband (FIFA) und vom Fachmagazin "France Football" durchgeführten Wahl mit 22,65 Prozent der Stimmen  vor seinen weltmeisterlichen Klubkollegen Andres Iniesta (17,36) und Xavi (16,48) durch und nahm die Ehrung am Montagabend im Kongresshaus Zürich entgegen. Zur Weltfußballerin des Jahres wurde zum fünften Mal en suite die Brasilianerin Marta gekürt, die Auszeichnung für den Trainer des Jahres 2010 ging an Jose Mourinho.

Messi erzielte für Barca bereits mehr als 150 Tore, davon über 100 in der spanischen Liga. Mit dem Club gewann er trotz seiner erst 23 Jahre schon 13 Titel, darunter zweimal die Champions League, einmal die Club-WM und viermal die Meisterschaft. Bei der Endrunde in Südafrika lief er in der Gruppenphase gegen Griechenland als jüngster Kapitän der argentinischen Nationalmannschaft bei einem WM-Turnier auf.

Der große Sieger: FC Barcelona

Der Gewinner der Wahl des Weltfußballers 2010 ist schon vor Bekanntgabe am Montagabend in Zürich festgestanden: Ob Messi, Xavi oder Iniesta - beim FC Barcelona spielen die drei besten Fußballer des abgelaufenen Jahres. Der spanische Meister, der auch schon 2009 mit Messi den Sieger stellte, hat seine drei Ausnahmekönner selbst ausgebildet - in der berühmten Nachwuchs-Akademie "La Masia".

Riesige Barca-Abordnung nach Zürich
Gleich mit zwei Privatflugzeugen jettete die prominente Reisegruppe nach Zürich. Der Fußball-Weltverband (FIFA) hatte dem FC Barcelona die Flieger zur Verfügung gestellt, damit Lionel Messi, Xavi, Andres Iniesta & Co. Montagfrüh in die Schweiz düsen und abends schon wieder die Heimreise antreten konnten. Bei der festlichen Gala im Züricher Kongresshaus konkurrierte das kongeniale Barca-Trio um den Goldenen Ball des Weltfußballers.

Mit an Bord der Maschinen waren auch der zum Trainer des Jahres nominierte Josep Guardiola, Vereinspräsident Sandro Rosell, weitere Profis wie David Villa und eine nicht näher bekannte Zahl von Angehörigen der Spieler. Der "Futbol Club Barcelona" als große Fußball-Familie - mit diesem Konzept und einer exzellenten Jugendarbeit erarbeiteten sich die Katalanen den Status als eines der besten Teams dieses Planeten.

"Dampfwalze"
"Der FC Barcelona ist keine Mannschaft, sondern eine Dampfwalze", schrieb zuletzt "El Mundo" nach dem neunten Auswärtssieg in Serie des spanischen Meisters und Spitzenreiters am Wochenende in Coruna (4:0 gegen Deportivo). Die Dampfwalze importiert ihre Bestandteile allerdings nicht für viel Geld von fremden Zulieferbetrieben, sondern formt sie nach ganz präzisen Vorstellungen in der eigenen Talentschmiede "La Masia". Auch Messi, Xavi und Iniesta lernten dort ihr Handwerk.

"Als Xavi, Leo und Andres aus der Jugend kamen, waren sie noch keine Goldener-Ball-Kandidaten. Sie haben diesen Status erreicht durch einen Prozess und durch die Geduld, die der Verein hatte", sagte Guardiola, nachdem seine drei Profis nominiert worden waren.

Magisches Dreieck
Den Titel verdankt Weltmeister Spanien auch dem 26-jährigen Iniesta, der im Endspiel gegen die Niederlande das Siegtor schoss, und dem vier Jahre älteren Xavi, der durch seine Ballsicherheit und Kreativität dem perfekten Spiel so nahe kommt wie kaum ein anderer. Weder Xavi und Iniesta noch der in Südafrika mit Argentinien im Viertelfinale an Deutschland gescheiterte Messi hat bis heute jemals für einen anderen Profi-Club als Barca gespielt.

13-jähriger Messi zum Schnäppchenpreis
Der amtierende Weltfußballer Messi kam mit 13 Jahren in die Barcelona-Nachwuchsakademie, damals hatte er eine Wachstumsstörung, und das einzige, was Barca am Anfang für ihn zahlte, waren die monatlichen Kosten für eine Hormontherapie und ein Gehalt von rund 600 Euro. Trainer Guardiola fördert die eigenen Talente noch mehr als seine Vorgänger, weil er früher selbst alle Jugendteams des Clubs durchlief.

Erfolgsgeheimnis
Barcelonas Jugendarbeit hat deshalb so viel Erfolg, weil sie einer Leitidee folgt. In "La Masia" lernt jedes Kind, genauso offensiv zu spielen und zu denken wie die Profis. "Bis die Burschen 16 sind, gehen sie bei uns kein einziges Mal in den Kraftraum. Sie machen keinen Dauerlauf und kein Zirkeltraining", erklärt Jugendkoordinator Albert Benaiges. In einem Interview des Fachmagazins "Kicker" (Montag) sagte er: "Man kann sagen, die Wahl ist dieses Jahr ein Loblied auf ganz Barca."

Auszeichnung "gebührt dem Verein"

Wer "La Masia" durchlaufen hat, ist in der Regel für alles gewappnet im Fußball. Doch der FC Barcelona schult nicht nur das Passspiel und die Technik, sondern auch Tugenden wie Demut und Respekt. "Wer aus dem Trio gewinnt, ist egal. Die Auszeichnung gebührt Barca", betonte Xavi vor der Zeremonie in Zürich. Nach dem Champions-League-Sieg 2009 bekam jeder Spieler ein Auto des Clubsponsors. Xavi wirkte auf seine Kollegen ein, sich ein kleineres Modell zu bestellen und keine Nobelkarosse.

FIFA und "France Football" vergaben Titel erstmals gemeinsam
Der beste Fußballer der Welt wurde in diesem Jahr erstmals vom Weltverband (FIFA) und der Zeitschrift "France Football" gemeinsam geehrt. Messi wurde von den Trainern und Kapitänen der Nationalmannschaften und von mehr als 150 Medienvertretern gewählt.

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