Team auf Malta

Mit Hi-Tech zur EURO-Fitness

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Konditionstrainer Rogery Spry lässt nichts unversucht, um unsere Kicker EM-tauglich zu machen.

Der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) bedient sich im Hinblick auf die Heim-Europameisterschaft 2008 modernster Technologien. Um die Spieler in den kommenden Monaten EURO-fit zu machen, wurde bereits vor einigen Monaten mit der Hilfe von Partner Siemens eine Datenbank entwickelt, die in der EM-Vorbereitung eine Schlüsselrolle einnimmt.

Eigenverantwortung für Spieler
"Conditioning Coach" Roger Spry verzichtet nämlich darauf, den ÖFB-Internationalen wie ursprünglich geplant ein individuelles Trainingsprogramm auf DVD zu schicken. Zwar lässt der Engländer jedem Teamkicker ein maßgeschneidertes Programm zukommen, über die darin enthaltenen Übungen, die demnächst auch via Handy zum Herunterladen bereit stehen, muss sich der jeweilige Spieler dann aber auf der Datenbank informieren und sie danach je nach verordneter Intensität ausführen. Dadurch soll jeder ÖFB-Akteur gezielt an seinen Schwächen arbeiten.

Spry betonte allerdings, dass es sich dabei lediglich um eine "Feinabstimmung" handelt. Die Basisarbeit müsse in den jeweiligen Klubs beziehungsweise in Eigenverantwortung erledigt werden.

Übungsfilmchen
Doch nicht nur den Spielern, auch Spry selbst steht noch einige Arbeit bevor. Am vergangenen Samstag verbrachte er nach eigenen Angaben zehn Stunden in seinem Filmstudio bei Birmingham, wo er mit acht Fußballern eines lokalen Klubs rund 500 Übungen filmte, die bereits auf der Datenbank zu sehen sind. "Am Ende sollen es rund 2.000 bis 3.000 sein, die Einheiten etwa im Bereich Schnelligkeit, Kraft oder Ausdauer zum Inhalt haben", sagte Spry.

Tests
Um noch genauer auf die individuellen Bedürfnisse der Kicker eingehen zu können, unterzieht Spry die Schützlinge von Teamchef Josef Hickersberger am kommenden Montag eingehenden Tests. "Es ist wichtig für mich, mehr Informationen über die Stärken und Schwächen der Spieler zu bekommen. Danach wird es für jeden ein völlig unterschiedliches Programm geben."

In der aktuellen Datenbank ist außerdem das Stärke/Schwäche-Profil aller A-Team-Anwärter sowie vieler Nachwuchskicker - momentan von insgesamt 70 Spielern - erfasst, die so wie unter anderem die jeweiligen Individualtrainer der Bundesligisten Zugang zur Datei haben. In den kommenden Monaten und Jahren sollen viele weitere Junioren darin Eingang finden.

Von Wirkung überzeugt
Auf Grund der Konzeption dieses Projektes steht Spry "fast täglich" mit dem Technischen ÖFB-Direktor Willi Ruttensteiner in Kontakt, der so wie Teamchef Hickersberger von der Sinnhaftigkeit der Arbeit des "Conditioning Coaches" überzeugt ist. "Ich bin mir sicher, dass sich die Spieler dadurch in alle Bereichen steigern werden", sagte "Hicke".

Die Methoden des Roger Spry haben auf Malta auch schon außerhalb des ÖFB-Teams Aufmerksamkeit erregt. Der deutsche Regionalligist Aalen, bei dem der frühere Kärnten-Stürmer Marijo Maric engagiert ist, trainiert derzeit unmittelbar neben der heimischen Nationalmannschaft beim National Stadium von Ta'Qali.

Kiebitze
Klub-Vertreter beobachteten dabei, wie Spry am Freitagvormittag eine rund 30-minütige Einheit mit äußerst unkonventionellen Übungen leitete. "Die sind zu uns hergekommen und haben gefragt, wer hier Kondition trainiert und ob sie sich was abschauen dürften", berichtete ÖFB-Teamarzt Ernst Schopp. Auch der Mediziner steht voll zur Arbeitsweise von Spry, betonte aber, dass für einen guten körperlichen Zustand bei der EURO vor allem jeder Spieler selbst verantwortlich sei.

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