Japans Fußball-Legende Miyamoto wird ab sofort Salzburger Bullen-Verteidigung verstärken.
Der österreichische Fußball-Herbstmeister Red Bull Salzburg setzt in Zukunft auf Verteidigungskunst aus dem Fernen Osten. Der Bundesliga-Tabellenführer gab nun auch offiziell die Verpflichtung von Tsuneyasu Miyamoto bekannt. Der 29-jährige Innenverteidiger, der sein Land bei den WM-Endrunden 2002 und 2006 als Kapitän aufs Feld geführt hatte, unterschrieb am Mittwoch in Osaka einen Ein-Jahres-Vertrag mit einer Option auf eine weitere Saison.
Spielaufbau
Miyamoto kommt noch in dieser Winterpause von Gamba
Osaka und wechselt damit nach elf Jahren in den Reihen des japanischen
Spitzenklubs, für den er insgesamt 295 Liga-Spiele bestritt und 2005 den
nationalen Titel holte, erstmals ins Ausland. Der Japaner hat 71-mal den
Teamdress getragen und erzielte dabei drei Tore. Er gewann 2002 und 2004 den
Asien-Cup und gilt als aggressiver, universeller Defensiv-Mann, der von
hinten heraus die Bälle gut verteilen kann.
Wunschspieler
"Er ist ein absoluter Wunschspieler von Giovanni
Trapattoni und von mir. Ein Mann mit seiner Erfahrung und seiner Klasse ist
für jeden europäischen Verein eine Verstärkung. Umso froher sind wir, dass
Miyamoto zu uns kommt", kommentierte Salzburgs deutscher Trainer Lothar
Matthäus die Verpflichtung des 1,76 m großen und 72 kg schweren Legionärs,
der auch abseits des Rasens eine ausgesprochene Autoritätsperson ist.
Team-Karriere zu Ende
2002 im eigenen Land erst im Achtelfinale
am späteren WM-Dritten Türkei 0:1 gescheitert, kam heuer in Deutschland
schon nach den Gruppen-Spielen als Tabellenletzter mit nur einem Punkt (0:0
gegen Kroatien) hinter Brasilien, Australien und Kroatien das frühe Aus.
Unter dem Brasilianer Zico war Miyamoto ein Fixpunkt im Team, nach dem
WM-Turnier hat aber der frühere Sturm-Trainer Ivica Osim das Zepter
übernommen und Abwehrspieler nicht mehr eingesetzt.
Marketing-Coup
Das heißt aber nicht, dass Miyamoto, der im
letzten WM-Gruppenspiel 2006 auch eine Sperre hatte absitzen müssen, an
Klasse eingebüßt hat. Die Verpflichtung eines der größten japanischen
Fußball-Helden ist nicht nur ein vorweihnachtliches Geschenk von Mäzen
Dietrich Mateschitz an das Trainerduo Trapattoni/Matthäus, sondern auch ein
gut geplanter Marketing-Coup. Der österreichische Energy-Drink-Hersteller
Red Bull drängt stark auf den kaufkräftigen japanischen Markt.