Monatelang demontiert
Moniz: So lief Rücktritt wirklich ab
15.06.2012
Offiziell spricht niemand, doch jetzt kam heraus, wie Moniz-Rücktritt wirklich ablief.
Der Rücktritt kam plötzlich. Und laut Presseaussendung von Red Bull Salzburg „völlig unerwartet“. Doch tatsächlich schien eine Trennung schon seit Langem unausweichlich. Moniz , der Salzburg immerhin zum Double und in die K.-o.-Phase der Euro League führte, ist monatelang systematisch demontiert worden.
Großen Anteil daran hat auch Klub-Mäzen Didi Mateschitz mit seinem legendären Interview-Sager über den Anteil von Moniz am Erfolg. Mateschitz im April: „Es soll auch Mannschaften geben, die ohne Trainer Meister werden.“
Keine Rückendeckung
Dabei hätte der Niederländer just in dieser Phase Rückendeckung nötig gehabt. Kurz zuvor hatte ein ÖSTERREICH-Bericht für Furore gesorgt. Darin berichtete unsere Zeitung, dass viele Salzburger Stars den kauzigen Moniz nicht ernst nehmen würden. ÖSTERREICH hatte zudem eine besonders merkwürdige Marotte von Moniz enthüllt: Der Gesundheitsfanatiker hatte Angst, die Türschnallen im Kabinentrakt der Bullen mit bloßen Händen anzugreifen – aus Angst vor Infektionen... Die Spieler lachten.
Hinzu kamen – so ein Klub-Insider – „kontroverse Diskussionen“ mit Sportdirektor Oliver Glasner über Transfers. Und zuletzt auch noch Stress mit der medizinischen Abteilung.
Zuerst informierte Moniz Mateschitz, dann Glasner
Am Dienstag hatte Ricardo Moniz endgültig genug. Er teilte Klubchef Mateschitz seinen Rücktritt mit. Gleich anschließend informierte er Glasner. Am Abend telefonierte er nochmals mit Glasner, um eine halbwegs geordnete Übergabe der „Geschäfte“ über die Bühne zu bringen. Das war’s. Ricardo Moniz ist weg. Nach der erfolgreichsten Saison der Klubgeschichte. Und Salzburg sucht weiter erfolglos nach Kontinuität.