Primera Division
Mourinho sagt Barca den Kampf an
25.08.2010
Madrilenen kauften diesma "nur" um 75 Mio ein, neuer Star ist der Coach.
Vor einem Jahr hat Real Madrid rund 250 Millionen Euro in neue Spieler, darunter die Stars Cristiano Ronaldo und Kaka, investiert und den Titel in der spanischen Primera Division letztlich dennoch wieder dem FC Barcelona überlassen müssen. In der am Samstag beginnenden neuen Fußball-Saison versuchen es die "Königlichen" nun mit einem neuen Trainer, den Rivalen zu stürzen. Jose Mourinho soll den 32. Titel, den ersten seit 2008, in die Hauptstadt holen.
Erfolgsgarant
Der Portugiese weiß, wie der nationale
Titelhattrick des Kontrahenten aus dem Süden zu verhindern ist. Mit Inter
Mailand hat er im heurigen Frühjahr auf dem Weg zum Triumph in der Champions
League die erste erfolgreiche Titelverteidigung in der Geschichte der "Königsklasse"
durch Barca mit einem 3:1 (daheim) und 0:1 (auswärts) verhindert. Und en
passant ist der 47-Jährige auch noch in der Serie A und im italienischen Cup
erfolgreich geblieben.
"Real hat eine große Geschichte, aber es herrscht auch viel Frust wegen der vergangenen Jahre", sagte Mourinho dem ewigen Rivalen sowie der ganzen Liga den Kampf an und prophezeite seinem Landsmann und Schützlinge Cristiano Ronaldo: "Unter mir wirst du wieder Titel gewinnen!" Ruhm und Erfolg sind auch für den Wunderwuzzi unter den Trainern wichtig. Das seien große Herausforderungen, die ihn stets reizten.
Eintrag in Geschichtsbücher wartet
Mourinho könnte im Land
des regierenden Europa- und Weltmeisters einen weiteren Eintrag auf seiner
Visitenkarte drucken lassen. Er könnte als erster Coach der Welt in England
(Chelsea), Italien (Inter) und Spanien (Real) Meister werden und mit drei
verschiedenen Vereinen Europas Champions League (FC Porto, Inter und Real)
gewinnen. Dafür wurden sechs Neue, darunter die deutschen WM-Dritten Khedira
und Özil, für insgesamt "nur" 74,5 Mio. Euro
verpflichtet.
Die Abgänge von Raul, Guti und Metzelder sollten damit mehr als kompensiert sein. Heuer fehlten den Kastiliern in der Tabelle nach 38 Spielen drei Punkten auf Barcelona. Mourinho, der Kaka und Benzema zur altbewährten Form führen möchte, ist mit seinem Personal zufrieden. "Wenn wir mit dieser Mannschaft nichts holen, muss etwas falsch laufen", ist "The Special One" von seinem Kader und sich vor der ersten Runde, die Real am Sonntag zu RCD Mallorca führt, überzeugt.
Barca tankt mit Supercup Selbstvertrauen
Meister Barcelona hat
die Kampfansagen aus der Hauptstadt zur Kenntnis genommen und vor dem
Ligastart ebenfalls am Sonntag in Santander mit dem Gewinn des ersten
Saisontitels eine Antwort gegeben. Das Team von Josep Guardiola sicherte
sich gegen Sevilla FC den neunten Supercup und tankte dadurch
Selbstvertrauen. Nach dem 1:3 in der Fremde deklassierten Messi und Co. die
Andalusier im Camp Nou 4:0. Der Argentinier avancierte mit drei Toren einmal
mehr zum Matchwinner.
"Wir sind noch nicht in Bestform, aber das wichtigste war die Trophäe, mit ihr haben wir unsere Moral gestärkt", sieht der 39-jährige Guardiola dem Liga-Start zuversichtlich entgegen. Der Meistermacher, der seit seinem Amtsantritt als Nachfolger von Frank Rijkaard im Sommer 2008 bereits insgesamt sieben Titel eingefahren hat, verfügt über ein eingespieltes Team mit nunmehr nicht weniger als acht Weltmeistern.
Villa soll Barca zum Titel schießen
Zwar haben Yaya Toure
(Manchester City) sowie die zuletzt nicht mehr zur ersten Wahl gehörenden
Thierry Henry und Rafael Marquez (beide RB New York) den Club verlassen,
dafür wurde aber für 40 Millionen Euro David Villa, der Torschützenkönig der
EM 2008, aus Valencia verpflichtet. Guardiola ist mit seinem Kader
zufrieden, auch wenn möglicherweise noch Zlatan Ibrahimovic abhandenkommen
könnte. Für 40 Mio. Euro würde der schwedische Stürmer zum AC Milan gehen
dürfen.
Guardiola, der seinen Schützlingen physische und mentale Stärke sowie eine hohe Intelligenz attestiert, findet mit seinem Kader das Auslangen. Der neue Stürmer Villa schießt sich zumindest schon einmal verbal auf den großen Titelrivalen ein. "Wir werden den Madrilenen beweisen, was wir drauf haben", tönte Villa und auch Regisseur Xavi, der über seinen neun Kollegen meint, er sei einer der besten Stürmer der Welt, ist für den Start bereit: "Es geht von null los, aber ich will mehr, gebe mich mit dem Erreichten nie zufrieden."
Rest spielt um dritten Platz
Dass Real mit Mourinho einen neuen
Trainer geholt hat, spornt den 30-Jährigen noch mehr an. Der K.o.-Schlag in
der vorigen Champions League ist noch nicht vergessen. Hinter Barca und Real
geht es für die Außenseiter wohl nur noch um den dritten Tabellenplatz, der
mit der fixen Teilnahme an der Gruppenphase der Champions League berechtigt,
und die Starplätze in der Qualifikation bzw. in der Europa League.