Sex-Affäre
Muss Ribery jetzt ins Gefängnis?
20.04.2010
Heute sehen wir Ribery live in ORF 1. Da spielt er mit Bayern gegen Lyon.
Eigentlich war Franck Ribery (27) als Teilnehmer der internationalen Pressekonferenz vor dem heutigen Champions-League-Halbfinal-Hinspiel gegen Lyon angekündigt. Doch die sagte er kurzfristig ab. „Wir müssen uns aufs Sportliche konzentrieren“, sagt Bayern-Sportdirektor Christian Nerlinger.
Doch angesichts der Verdächtigungen, die im Raum stehen, wird das aber für den Franzosen vor dem so wichtigen Fußballspiel nicht leicht sein. Er ist in einen Prostituierten-Skandal verwickelt (ÖSTERREICH berichtete). Diese Affäre war vom französischen TV-Sender M6 enthüllt worden.
Pariser Zuhälter „Abou“ vermittelte auch Lolitas
Die
Chronologie der Affäre: Bei den Ermittlungen gegen einen Zuhälterring stieß
die Polizei auf den Luxus-Nachtklub Café Zaman am Pariser Prachtboulevard
Champs Élysées. Hier soll ein Callgirl-Ring organisiert worden sein, der
sich um reiche Kunden kümmerte. Und um Fußballstars, die nach Länderspielen
dort gerne feierten. Das Zaman wurde übrigens inzwischen geschlossen, der
Besitzer des Lokals, dessen Bruder und zwei weitere Personen bereits in Haft
genommen. Ein Zuhälter namens „Abou“ soll der Chef des Callgirl-Rings
gewesen sein, dem mehr als zwanzig junge, auch minderjährige Frauen
zugerechnet werden. Nicht alle arbeiteten in dem Café, einige wurden von
„Abou“ aufgrund seines umfangreichen Telefonverzeichnisses zu Hause an
prominente Freier vermittelt. So auch an Ribery und Frankreichs Teamstürmer
Sidney Govou, der beim heutigen Bayern-Gegner spielt.
Ribery war vor einer Woche beim Untersuchungsrichter
Der
Bayern-Star hat laut der französischen Nachrichtenagentur AFP gegenüber dem
Pariser Untersuchungsrichter André Dando zugegeben, sexuellen Kontakt mit
einer minderjährigen Prostituierten gehabt zu haben. Bei der Vernehmung in
der vergangenen Woche soll Ribery allerdings auch erklärt haben, dass er
nicht wusste, dass das Lolita-Callgirl aus Marokko damals noch minderjährig
war. Pikant: Laut der Sportzeitung L´Equipe soll der Bayern-Profi des
Weiteren ausgesagt haben, dass er das Mädchen auch schon nach München kommen
hatte lassen. In Frankreich stehen auf Sex mit einer minderjährigen
Prostituierten bis zu drei Jahre Haft und eine Geldstrafe von 45.000 Euro.
Ob Anklage gegen Ribery erhoben wird, ist noch offen.
Ribery-Anwältin: Franck nur als Zeuge befragt
Laut
Ribery-Anwältin Sophie Botait ist ihr Klient aber nur als Zeuge befragt
worden: „Seine Anhörung hat ausschließlich mit einem Bekannten zu tun. Er
wurde als Zeuge befragt, für uns ist die Geschichte erledigt.“ Aus
Gerichtsquellen heißt es auch, Untersuchungsrichter Dando gehe es mehr um
die Zuhälter als um die Kunden. Riberys Ehefrau dürfte trotzdem von der
Diskussion wenig begeistert sein. Wegen Wahiba Belhami, die aus Algerien
stammt, war der Franzose 2002 sogar zum Islam konvertiert. Franck hat mit
ihr zwei Töchter (Hiziya und Shahinez), kennt sie schon seit ihrer Schulzeit.