ÖFB-Goalie Heinz Lindner (32) schockte mit seiner Krebs-Diagnose.
Es war die bewegendste Nachricht, die diese Woche an die Öffentlichkeit ging: Team-Torhüter Heinz Lindner ist an Hodenkrebs erkrankt. Das gab der 32-jährige Schweiz-Legionär vom FC Sion am Dienstag via Instagram bekannt. „Vor kurzem wurde bei mir ein Tumor im linken Hoden entdeckt. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, dass mich diese Diagnose hart getroffen hat.“
Lindners Ehefrau Anna-Christina gibt ihm Halt
Lindner wurde umgehend im Hôpital Riviera-Chablais in Rennaz operiert. Die gute Nachricht: Aufgrund der Früherkennung konnte der bösartige Tumor rechtzeitig entfernt werden, ehe er zu streuen begann. Lindner hatte sich dazu entschieden, offen mit seiner Erkrankung umzugehen. „Auch um etwaige Spekulationen über meinen Gesundheitszustand zu verhindern“, ließ er auf Instagram wissen.
Der Fokus liegt nun ganz bei seiner Genesung und der Rückkehr auf den Platz. Kraft gibt ihm seine Familie. Heuer wurde Lindner zum ersten Mal Vater. Ehefrau Anna-Christina brachte am 1. Februar Sohn Noah zur Welt, richtete sich ebenfalls mit rührenden Worten an die Fans: „Es war emotional, körperlich und mental herausfordernd. Während dieser harten Zeit fokussiere ich mich gänzlich auf meine Familie. Das Leben ist nicht immer leicht. Aber egal, wo wir durch müssen: Wir schaffen es gemeinsam als Familie. Das macht uns nur stärker!“
Teamchef Rangnick spricht von Rückkehr
Für die zwei EM-Qualifikationsspiele im Juni (siehe rechts) steht Lindner dem Nationalteam nicht zur Verfügung. Teamchef Ralf Rangnick ist aber zuversichtlich, dass seine Nr. 1 in diesem Jahr zurückkommt: „Ich bin fest davon überzeugt, dass er schon bald wieder der Alte sein wird und freue mich darauf, wenn er im Herbst wieder in den Kreis des Nationalteams zurückkehren kann“, lässt er in einer ÖFB-Mitteilung aurichten.
Lindner ist nicht der erste Fußballprofi mit Hodenkrebs. Sébastien Haller machte 2022 seine Diagnose bekannt – keine zwei Wochen nach seiner Dortmund-Verpflichtung von Ajax Amsterdam als Nachfolger von Erling Haaland. Der Ivorer musste sich zwei Operationen und vier Chemotherapie-Zyklen unterziehen, kämpfte sieben Monate.
BVB-Star Sébastien Haller macht Mut
In einem BBC-Interview schilderte er seinen Weg zurück und richtete sich mit einer wichtigen Botschaft an die Fans: „Das Wichtigste ist, nicht zu denken, dass es nur anderen Menschen passieren kann. Wir müssen uns checken lassen. Du brauchst dich nicht zu schämen. Wir lassen uns nicht nur für uns selbst untersuchen, sondern auch für unsere Familien, Freunde und alle Menschen um uns rum. Es kann eine Menge Leben retten“. Mittlerweile steht Haller in der BVB-Startelf, kämpft um den Titel. Das macht Mut.