Causa Pacult mit Kündigung nicht erledigt. Jetzt droht eine Schlammschlacht.
Das letzte Lebenszeichen von Pacult gab es am vergangenen Montag um 1.30 Uhr in der Früh. Da bekam sein Konditionstrainer Christian Canestrini folgende SMS: „Ich bin nicht beim Training. Es soll der Rotter leiten.“ Dann tauchte der gefeuerte Rapid-Trainer ab. Er zog sich in sein Haus in Leobendorf zurück. Pacult schmollt, versteht seinen Rauswurf nicht.
Pacult vertraut sich nur guten Freunden an
Der Coach ist persönlich schwer getroffen. Einem guten Freund vertraute er an: „Rapid ist undankbar. Man hat vergessen, dass wir zum zweiten Mal Aston Villa ausgeschaltet haben und uns wieder für die Europa League qualifizieren konnten. Diese Verdienste zählen auf einmal nicht mehr. Vor ein paar Monaten war meine Kommunikationsfähigkeit noch kein Thema. Aber jetzt plötzlich.“
Anwalt sieht keinen Grund für fristlose Kündigung
Sein Anwalt Werner Tomanek hat Pacult einen Maulkorb umgehängt. „Er darf nur beim Billa bestellen, zu Rapid nichts sagen.“ Er hat bisher noch keinen Grund für eine fristlose Entlassung gefunden. „Alles, was Präsident Edlinger bisher gesagt hat, ist kein Grund für eine sofortige Vertragsauflösung. Unter einem Vertrauensbruch verstehe ich zum Beispiel, wenn er einem Gegner Tipps gibt, wie man Rapid schlägt. Nicht, wenn er mit Mateschitz beim Heurigen sitzt.“ Auch die Tatsache, dass er am vergangenen Montag nicht beim Training war, kann eine Entlassung nicht rechtfertigen, Tomanek: „Ein Cheftrainer hat keine fixe Arbeitszeit. Er kann sich durchaus von seinem Assistenten vertreten lassen.“
Schaut ganz danach aus, dass Pacult (hatte Vertrag bis 2012) Rapid vor dem Arbeitsgericht verklagen wird. Es geht immerhin um mindestens 350.000 Euro. Bis Freitag will Tomanek alle Unterlagen prüfen.