Spieler sollen "bessere Leistung und besseres Ergebnis als gegen Serbien" bringen. Gspurning beginnt im Tor, Scharner erstmals in der Innenverteidigung.
Die österreichische Fußball-Nationalmannschaft kämpft im letzten Länderspiel 2008 um einen versöhnlichen Jahresabschluss. Nach den zuletzt enttäuschenden Resultaten in der WM-Qualifikation hoffen Andreas Ivanschitz und Co. am Mittwoch (20.30 Uhr/live ORF1) im Wiener Happel-Stadion auf einen Sieg gegen die Türkei, um mit einem positiven Resultat in die Winterpause zu gehen.
Ziele
Teamchef Karel Brückner gab die Marschroute für das Duell
mit dem EM-Semifinalisten 2008 vor. "Wir wollen ein besseres Ergebnis und
eine bessere Leistung erzielen als zuletzt gegen Serbien." Vor dem Gegner
zeigte der Tscheche, der seine Spieler per Video-Studium der jüngsten
türkischen Auftritte gegen Bosnien-Herzegowina (2:1) und Estland (0:0) auf
das Match einstimmte, großen Respekt. "Die Türken sind sehr stark im
Angriff, spielen viel Pressing und sind sehr stark am Ball."
Strategie
Brückner weiß aber auch, wie seine Mannschaft dem
WM-Dritten von 2002 gefährlich werden könnte. "Wir brauchen eine gute
Abwehr, dürfen nicht platonisch in der Angriffsphase sein und nicht nur im
Raum stehen, sondern müssen auch in die Zweikämpfe gehen. Jeder muss 120
Prozent Leistung bringen", forderte der 69-Jährige.
Abwarten
Einmal mehr unter Brückner ist wohl eine zunächst
abwartende Taktik zu erwarten. "Die Türken können 90 Minuten lang Pressing
spielen, das heißt für uns, dass wir viel über Konter agieren müssen. Wir
wollen aber auch selbst Druck ausüben", beteuerte der Nationaltrainer. Für
eine stark offensiv ausgerichtete Spielweise "haben wir nicht die
Mannschaft", betonte der Coach. "Wir müssen auf einem anderen Weg zum Erfolg
kommen."
Lazarett
Die Personalmisere (es fehlen u.a. Marc Janko, Alexander
Manninger, Emanuel Pogatetz und Ümit Korkmaz) wollte Brückner nicht
überbewerten. "Wir haben Probleme mit verletzten Spielern, aber dadurch
können wir auch andere testen." Eine vorgeschobene Verletzung wollte der
Tscheche keinem Kicker unterstellen. "Im November ist so etwas normal, da
war die Belastung schon groß. Vielleicht gibt es auch Druck von den
Vereinen, aber jeder Spieler hat ein ärztliches Attest geschickt."
Drei Debütanten
Aufgrund der vielen Ausfälle dürften in der
ÖFB-Anfangsformation gleich drei Debütanten stehen. Fix ist, dass
Xanthi-Goalie Michael Gspurning zwischen den Pfosten steht, auch Rubin
Okotie als Ersatz für Goalgetter Janko und Marko Stankovic am linken Flügel
könnten von Beginn an einlaufen. Dafür rückt Scharner laut Brückner in die
Innenverteidigung zurück. Dort spielt er voraussichtlich neben Martin
Stranzl, der so wie Kapitän Ivanschitz zuletzt in seinem Club nur sehr
sporadisch zum Einsatz kam. "Aber wir brauchen so erfahrene Spieler wie
Ivanschitz und Stranzl, wir können nicht nur Junge einsetzen", erklärte der
Teamchef, der in dieser Partie fünf- oder sechsmal wechseln will.
Junge können aufzeigen
Brückner-Assistent Jan Kocian sieht
in der langen Ausfallsliste auch eine große Chance. "Vielleicht ist das gut
für den österreichischen Fußball. Jetzt können die Nachwuchsspieler zeigen,
was sie können", sagte der Slowake, betonte jedoch gleichzeitig: "Wir wollen
jetzt aber auf die Jungen keinen Druck ausüben." Kocian erwartet die Türken
in einem 4-5-1-System und will einen möglichen Schwachpunkt ausgemacht
haben, "beide Außenverteidiger sind sehr offensiv eingestellt, diese Räume
müssen wir nützen."