Koller: "Hoffen, dass wir das in den Griff kriegen".
Zehn Tage vor dem richtungsweisenden WM-Qualifikationsspiel in Irland (11. Juni) bereiten der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft die Knieprobleme von David Alaba ernsthafte Sorgen. Der Star von Bayern München trainierte auch am Donnerstag nicht mit der Mannschaft, sondern absolvierte ein Individualprogramm. In seinem linken Kniegelenk befindet sich durch eine geplatzte Zyste Flüssigkeit.
Koller hofft
"Wir hoffen, dass wir das in den Griff kriegen, damit er dann nächste Woche voll einsteigen kann", erklärte Teamchef Marcel Koller in einer Pressekonferenz. Die Probleme rühren von einer Verletzung, die sich Alaba am 22. April im Ligaspiel der Bayern gegen Mainz (2:2) zugezogen hat. Der Wiener ließ sich daraufhin in der 17. Minute auswechseln.
Zyste ist aufgesprungen
Diagnose war damals eine Kapselzerrung. Nun berichtete Koller von einer Zyste, die aufgesprungen sei. "Es ist Flüssigkeit im Knie drinnen", schilderte der Teamchef. "Er spürt bei der Streckung noch ein bisschen ein Klemmen."
Die Probleme habe Alaba beim Mainz-Spiel erstmals verspürt, bestätigte Koller. Nur vier Tage später spielte der 24-Jährige - offenbar dank medizinischer Unterstützung - im Cup-Halbfinale gegen Dortmund (2:3) allerdings schon wieder. Auch in den vier abschließeenden Ligaspielen des deutschen Meisters war er danach über die volle Distanz im Einsatz.
Nach etwas mehr als einer Woche Urlaub rückte Alaba wie seine Kollegen am Mittwoch im ÖFB-Camp in Stegersbach ein. Die erste öffentliche Trainingseinheit hatte Österreichs sechsfacher Fußballer des Jahres komplett ausgelassen, am Donnerstagvormittag spulte er mit Physiotherapeut Michael Vettorazzi in Laufschuhen auf dem Trainingsplatz ein individuelles Programm ab.
Bangen um Einsatz
"Wir haben gesagt, dass wir noch ein paar Tage Zeit haben", erklärte Koller den späten Einstieg seines Stars. Alaba hat bereits einige Knieverletzungen hinter sich. Im Herbst 2014 und im Sommer 2015 hatte der Allrounder wegen eines Teilabrisses bzw. eines Risses des Innenbandes unter anderem die beiden EM-Qualifikationsspiele gegen Russland (jeweils 1:0) verpasst.
Ein Alaba-Ausfall gegen Irland würde schwer wiegen, stehen Koller in Dublin doch im Mittelfeld bereits mehrere etablierte Kräfte nicht zur Verfügung. Marko Arnautovic und Stefan Ilsanker fehlen gesperrt, Alessandro Schöpf (Knie) und Marcel Sabitzer (Oberarm) verletzt. Dazu kommen die Keeper Robert Almer (Knie) und Andreas Lukse (Schulter). Das ÖFB-Tor wird in Irland daher wie zuletzt Heinz Lindner hüten.