Ralf Rangnicks Strategie gegen Jetlag überrascht: Der ÖFB-Teamchef setzt auf eine Uhrzeit-Trick, um das Team fit zu halten. Warum diese Methode das Spiel in Kasachstan beeinflussen könnte.
Am Donnerstag tritt die österreichische Fußball-Nationalmannschaft in der Nations League gegen Kasachstan an – ein Match, das viele Herausforderungen mit sich bringt. Gespielt wird in Almaty, knapp 300 Kilometer von der chinesischen Grenze entfernt. Die Anreise ist kräftezehrend: Rund sieben Stunden Flugzeit und ein Zeitunterschied von vier Stunden erwarten das Team von Ralf Rangnick. Doch der erfahrene Coach hat eine besondere Methode, um den Jetlag und die Umstellung auf die Ortszeit in Kasachstan zu umgehen – und dabei die Leistungsfähigkeit seiner Spieler zu sichern.
Der Zeitplan: Vom Abschlusstraining bis zur Rückreise
Um die Belastungen durch die lange Anreise nach Kasachstan so gering wie möglich zu halten, wird das Abschlusstraining der ÖFB-Elf am Mittwochvormittag noch in Wien stattfinden. Für das Team bedeutet das Training zur gewohnten Zeit, ohne die innere Uhr anzupassen – in Kasachstan wäre es zu diesem Zeitpunkt bereits 14:00 Uhr Ortszeit (Almaty). Erst um 13:30 Uhr MEZ startet der Charterflug nach Almaty. Die etwa siebenstündige Reise führt das Team in die 4 Stunden entfernte Zeitzone, wo die Ankunft für 22:50 Uhr Ortszeit (18:50 Uhr MEZ) geplant ist. Da die Mannschaft während der gesamten Reise an mitteleuropäischer Zeit (MEZ) festhält, kann sie sich nach Ankunft früh ins Bett begeben, da es für die Spieler gefühlt gerade erst Abend ist.
Rangnicks cleverer Trick: Die Uhrzeit bleibt gleich
Rangnicks Strategie, die Zeitumstellung einfach zu ignorieren, ist für die Mannschaft entscheidend: Alle Aktivitäten, inklusive des wichtigen Spiels, werden nach MEZ geplant, um die Anpassung an die neue Zeitzone zu umgehen. Der Anpfiff gegen Kasachstan erfolgt am Donnerstag um 20:00 Uhr Ortszeit (16:00 Uhr MEZ). Obwohl es in Almaty schon Abend ist, erleben die Spieler dies nach ihrer inneren Uhr als Nachmittag.
Warum dieser Trick so effektiv ist
Studien der Chronobiologie – der Wissenschaft der biologischen Rhythmen – und Experten aus der Sportmedizin bestätigen: Die Anpassung an eine neue Zeitzone benötigt in der Regel pro Stunde Zeitunterschied etwa einen Tag. Besonders für Sportler kann dieser Anpassungsprozess die Leistung stark beeinflussen. Laut dem Zentrum für Chronobiologie an der Universität Basel kann eine unvollständige Anpassung zu Müdigkeit, Konzentrationsmängeln und körperlichen Leistungseinbußen führen. Für die ÖFB-Kicker, die nur rund 24 Stunden in Kasachstan bleiben, ist es also besonders sinnvoll, die innere Uhr unverändert zu lassen. .
Rangnicks Plan für die kurze Vorbereitungszeit
Auch die Verpflegung wird an die gewohnten Standards angepasst: Team-Koch Fritz Grampelhuber reist schon vorab nach Almaty und nahm einige Nahrungsmittel direkt aus Österreich mit. So soll sichergestellt werden, dass das Team in der kurzen Zeit optimal betreut und möglichst wenig von der gewohnten Routine abgelenkt wird.
Kampf gegen die Kälte und das ungewohnte Umfeld
Nicht nur die Zeit, auch das Umfeld in Kasachstan bringt besondere Herausforderungen. Gespielt wird im Almaty Ortalyk Stadion auf Naturrasen und bei Temperaturen um den Gefrierpunkt – Bedingungen, die auch das kommende Heimspiel in Wien erwarten. Doch Rangnick ist optimistisch: „Ich bin fest davon überzeugt, wir werden das gut wegstecken.“
Warum dieser Trick die ÖFB-Chancen erhöht
Durch die Vermeidung des Jetlags will Rangnick sicherstellen, dass das Team ohne Energieverlust antreten kann. Vor allem angesichts des anstehenden Spiels gegen Slowenien in Wien, das nur drei Tage später stattfindet, ist es entscheidend, dass die Spieler frisch und erholt bleiben. Rangnicks Trick könnte daher nicht nur das Ergebnis gegen Kasachstan beeinflussen, sondern auch die Chancen auf den Gruppensieg in der Nations League erhöhen.