0:3-Pleite
EM-Quali: ÖFB-Frauen verspielten gegen Frankreich Gruppensieg
27.11.2020Österreich hat nach der ersten Niederlage im siebenten Spiel samt den ersten Gegentoren aber nach wie vor die Möglichkeit ein Fix-EM-Ticket zu holen.
Österreichs Frauen-Fußball-Nationalteam hat keine Chance mehr auf den Gruppe-G-Sieg in der Fußball-EM-Qualifikation. Die ÖFB-Auswahl verlor am Freitagabend das "Rückspiel" gegen den Weltranglistendritten Frankreich in Guingamp verdient mit 0:3 (0:2) und wird damit fix als Zweiter hinter die für die EM qualifizierten "Les Bleues" durchs Ziel gehen. Wendie Renard (11.) und Marie-Antoinette Katoto (27., 73.) münzten die Überlegenheit der Gastgeberinnen in drei Tore um.
Österreich hat nach der ersten Niederlage im siebenten Spiel samt den ersten Gegentoren aber nach wie vor die Möglichkeit ein Fix-EM-Ticket zu holen. Dafür ist am Dienstag (18.30 Uhr/live ORF Sport +) ein Heimsieg gegen Serbien Pflicht und eventuell auch Schützenhilfe aus anderen Gruppen notwendig. Nur die drei Besten ersparen sich das im April 2021 ausgetragene Play-off der restlichen Gruppenzweiten um die letzten drei Endrunden-Startplätze. Das Turnier geht erst im Sommer 2022 in England über die Bühne.
ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann setzte wie beim torlosen Remis in Wiener Neustadt am 27. Oktober auf eine sehr defensiv ausgerichtete 5-4-1-Formation, in der mit Kapitänin Viktoria Schnaderbeck eine große Stütze fehlte. Die Hoffnung, wieder lange die Null zu halten, lebte diesmal nur sehr kurz. Bei einem Majri-Eckball reagierte Torfrau Manuela Zinsberger zu spät, und Lyons Kapitänin Renard konnte vor ihr einköpfeln. Sieben Minuten später bewahrte Zinsberger ihr Team mit einer Fußabwehr bei einem Geyoro-Abschluss vor einem höheren Rückstand. Der war aber bei der drückenden Überlegenheit der Heimischen nur eine Frage der Zeit und fiel in Minute 27. Eine Cascarino-Flanke beförderte Katoto per Kopf in die Maschen, Carina Wenninger und Virginia Kirchberger waren in der Mitte nicht nah genug an der Gegenspielerin dran.
Die ÖFB-Truppe wurde selbst im gesamten Spiel nur bei einer Doppelchance von Nicole Billa (32.) richtig gefährlich. Für die schon zuvor angeschlagen gewesene 24-jährige Tirolerin war zur Pause Schluss. Danach setzten die Französinnen ihre Dominanz fort, Katoto (50.) und Cascarino (69.) trafen die Stange, bei einem von Wenninger abgefälschten Renard-Kopfball (60.) reagierte Zinsberger glänzend. Die Arsenal-Legionärin musste aber noch einmal hinter sich greifen, Katoto fixierte nach einem Majri-Corner aus kurzer Distanz ihren Doppelpack.
Von einem neuerlichen Prestigeerfolg wie Ende Oktober, als Österreich den Lauf der Französinnen von 46 Siegen in Folge in EM-und WM-Qualifikationsspielen beendet hatte, war die Fuhrmann-Elf diesmal extrem weit entfernt. Es setzte die erste Länderspiel-Niederlage seit einem Test-1:2 gegen die Schweiz am 10. März 2020. Positiv war, dass mit Laura Feiersinger (ab der 61. Minute) eine Teamstütze nach ihrer Verletzungspause zu ihrem ersten Einsatz seit 12. November 2019 kam und mit Neulengbachs Lisa Kolb (ab der 75.) die torgefährlichste Stürmerin der heimischen Bundesliga ihr Länderspiel-Debüt gab.