Die EURO-Auslosung in Hamburg hat für das ÖFB-Team ein Hammerlos ergeben. Neben Frankreich und der Niederlande könnte es zum Duell mit Rober Lewandowski und den Polen kommen, falls sich diese im Play-off durchsetzen.
Das österreichische Fußball-Nationalteam hat bei der EM 2024 in Deutschland ein enorm schwieriges, aber auch attraktives Los erwischt. Die Österreicher treffen in der Gruppenphase auf Topfavorit Frankreich, die Niederlande und den Play-off-Sieger aus Pfad A. Diesen ermitteln im März Polen, Estland, Wales und Finnland. Auftaktgegner des ÖFB-Teams in EM-Gruppe D sind am 17. Juni in Düsseldorf die Franzosen. Das ergab die Turnierauslosung am Samstag in Hamburg.
+++ Die Auslosung im LIVETICKER zum Nachlesen +++
Der niederländische Ex-Nationalspieler Wesley Sneijder zog die Österreicher aus Lostopf zwei in die Gruppe mit Frankreich. Danach folgten die Niederlande und der Play-off-Sieger, mit denen sich die Auswahl von ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick jeweils im Olympiastadion in Berlin duellieren wird. Der ÖFB befindet sich laut Rangnick daher bereits auf der Suche nach einem Team-Basecamp in der deutschen Hauptstadt. Gegen Polen, Wales, Finnland oder Estland geht es dort am 21. Juni. Zum Gruppenabschluss am 25. Juni warten die Niederländer.
"Viel anspruchsvoller hätte es nicht kommen können. Es hat nur noch gefehlt, dass als vierter Gegner Italien dazukommt", sagte Rangnick in der Elbphilharmonie in Hamburg. Ihm sei fast klar gewesen, dass es so kommen würde, erklärte der Deutsche. "Das Gute ist, dass wir auf Gegner treffen, die oft mitspielen werden und einen offensiven Ansatz haben, was die Spielweise angeht. Das ist mir persönlich lieber als Gegner, die mit Mann und Maus hinten drinnen stehen."
"Keine leichte Gruppe"
Ähnlich sah es Sportdirektor Peter Schöttel. "Wir haben eine sehr, sehr starke Gruppe bekommen. Nichtsdestotrotz sind wir selbstbewusst, werden uns gut vorbereiten und gehen guter Dinge in die Endrunde", versicherte der Ex-Internationale. "Es ist sicher keine leichte Gruppe, aber man muss nehmen, was kommt", ergänzte ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer. "Ich glaube, wir haben ein tolles Team, das zusammenhält. Daher bin ich auch zuversichtlich, dass wir gegen so schwere Gegner wie Frankreich und Holland bestehen können."
Mit den Franzosen hatten die Österreicher zuletzt in der Nations League im Sommer 2022 die Klingen gekreuzt. Nach einem 1:1-Heimremis in Wien war das Rangnick-Team beim 0:2 in Paris weitgehend chancenlos. "Zumindest das Spiel in Wien war ein sehr enges Spiel", meinte Rangnick. "Diesmal spielen wir in Düsseldorf auf neutralem Boden, wahrscheinlich sind genauso viele Österreicher im Stadion wie Franzosen." Von daher wird es sicher ein sehr intensives Spiel zum Auftakt."
Bei den Buchmachern gilt Frankreich als Topfavorit auf den EM-Titel. Diesen hatte die "Equipe Tricolore" bereits 1984 und 2000 eingefahren. Dazu holten die Franzosen 2018 unter Langzeit-Teamchef Didier Deschamps ihre zweite WM-Krone nach 1998. Das Starensemble wird von den herausragenden Offensivakteuren Kylian Mbappe und Antoine Griezmann angeführt. "Wir müssen von der ersten Minute an voll da sein und im Turnier sein", betonte Rangnick.
Wiedersehen der Gruppengegner
Frankreich und die Niederlande waren bereits in der EM-Qualifikation in derselben Gruppe. Die Franzosen setzten sich in beiden Duellen durch (4:0 und 2:1) und gewannen den Pool mit 22 von 24 möglichen Punkten souverän vor "Oranje" und Griechenland. Die Niederländer mussten vergleichsweise lange um die EM-Teilnahme zittern, gaben in der Quali letztlich aber nur gegen Frankreich Punkte ab. Bei der WM 2022 in Katar war für die Niederländer im Viertelfinale erst im Elfmeterschießen gegen den späteren Weltmeister Argentinien Endstation.
"Die Niederlande wollen immer wieder technische Lösungen finden und den Gegner durch eigenen Ballbesitz dominieren", meinte Rangnick. Das werde auch unter dem neuen Teamchef Ronald Koeman der Fall sein. Dieser war zu Jahresbeginn Louis Van Gaal nachgefolgt. Unter dessen Vorgänger Frank de Boer setzten sich die Niederlande bei der pan-europäischen EM 2021 in der Gruppenphase in Amsterdam gegen die ÖFB-Auswahl mit 2:0 durch, im Achtelfinale kam aber gegen Tschechien das Aus. Der Europameister von 1988 wird nun zum ersten Team, mit dem es Österreich bei einer Männer-EM zum zweiten Mal zu tun bekommt.
Im Play-off von Nations-League-Pfad A treffen zuerst Polen und Estland bzw. Wales und Finnland aufeinander. Polen und Wales sind zu favorisieren. Im Finale um das Heimrecht hat der Sieger aus Wales gegen Finnland Heimrecht. Bei der EM ziehen die beiden Topteams jeder Gruppe sowie die vier besten von sechs Gruppendritten ins Achtelfinale ein. Landen die Österreicher auf dem ersten oder zweiten Gruppenrang, spielen sie in der ersten K.o.-Runde gegen einen Zweiten aus Pool E (Belgien, Rumänien, Slowakei oder Play-off-Sieger) oder Pool F (Portugal, Türkei, Tschechien oder Play-off-Sieger) weiter.