Schweizer bestreitet am Montag das letzte Spiel. So geht's danach weiter:
Eigentlich läuft Kollers Vertrag noch bis 31. Dezember. Heißt: Er wäre beim geplanten Team-Camp Mitte November noch im Amt, könnte seine Bilanz (23 Siege, 16 Pleiten) beim angedachten Test gegen Uruguay am 14. noch auf bessern. Aber dazu wird es nicht kommen!
"Wir werden versuchen, bis 30. Oktober einen Teamchef zu bestellen. Der Lehrgang ist eine riesige Chance. Marc Janko sowie Kapitän Julian Baumgartlinger wünschen sich, dass wir das Trainingslager durchziehen. Um professionelle Erfordernisse zu erfüllen, haben wir einen konkreten Zeitplan erstellt", sagt Leo Windtner.
Peter Schöttel, der Willi Ruttensteiner als Sportdirektor folgt, müsse in den nächsten Tagen eine Liste von "mindestens zehn Trainer-Kandidaten erstellen", so der Auftrag. Der Präsident weiter: "Ich werde dann unseren Favoriten dem Präsidium vorstellen." Somit endet Kollers sechsjährige Ära mit dem WM-Quali-Abschluss in Moldawien.
Was muss sein Nachfolger mitbringen? "Er muss eine Persönlichkeit darstellen, eine positive Außendarstellung mitbringen, Klartext reden, als Trainer Erfolg gehabt haben. Da geht es nicht um Titel, Erfolg gibt es auf verschiedenen Ebenen. Etwa auch in der Entwicklung von Talenten. Bei Rapid habe ich mich festgelegt, unter Österreichern zu suchen. Das halte ich erneut für sinnvoll", so Schöttel.
Der frühere Rapid-Manager bevorzugt eine heimische Lösung. Nur: "Wenn es da eine gute Lösung gibt, bin ich dafür. Wenn wir keinen Kandidaten finden, schauen wir uns im Ausland um." Fakt ist: Der neue Teamchef muss billiger als Koller sein, der rund 125.000 Euro im Monat cashte.
"Für mich gehört Herzog dazu"
"Wir haben uns intern ein Limit gesetzt. Diese Ziffern tragen wir nicht nach außen", so Windtner. Schöttel kennt die finanziellen Rahmenbedingungen und sucht einen Mann, der "taktisch flexibel ist, mehrere System beherrscht und gut zum Team passt." Zu den Kandidaten hielt er sich bedeckt.
Auf Nachfrage bestätigte er: "Für mich gehört Andreas Herzog dazu." Interessant: Die Beiden sind Vertreter der 1998er-Stars, die sich als letzte heimische Auswahl für eine Weltmeisterschaft qualifizierten.
Aktuell zählt die letzte WM-Generation zu den Exportschlagern im Trainer-Geschäft. Mit Peter Stöger und Ralph Hasenhüttl gibt es zwei weitere prominente Namen, die in der deutschen Bundesliga für Furore sorgen. Beide haben allerdings kein Interesse am Nationalteam-Job.