ÖFB-Alarm
Koller: Das sind die Team-Baustellen
29.03.2017
Nach magerem Remis gegen Finnland besteht dringend Handlungsbedarf.
Gegen zwei Nachzügler in der FIFA-Weltrangliste Moldawien (162.) und Finnland (90.) reichte es zu einem Sieg und einem Remis. Grund genug, dass die Alarmglocken bei Marcel Koller schrillen. Ein Überblick über die Baustellen im Nationalteam:
1. Tormann Lindner ist nur Notlösung
Auch wenn es er Teamchef nicht gerne hören wird: Frankfurt-Reservist Heinz Lindner ist keine Alternative zum verletzten Robert Almer. Zwar war Lindner in beiden Spielen kaum beschäftigt, doch nach zwei Spielen gegen absolute Außenseiter entstand der Eindruck, dass er nicht die erhoffte Nummer 1 ist. Vielleicht spielt auch die Tatsache mit, dass der Linzer ohnehin auf der Bank gesessen wäre, wenn Andreas Lukse nicht mit Magen-Darm-Problemen das Camp hätte verlassen müssen. Fakt ist: Will Lindner in Zukunft eine große Rolle im Team spielen, braucht er mehr Einsatzzeit bei seinem Klub.
2. Dragovic sucht Platz in Dreierkette
Das ehemalige Prunkstück unserer Nationalelf ist zur Problemzone geworden. Seit dem Rücktritt von Ex-ÖFB-Kapitän Christian Fuchs klafft ein Loch auf der linken Seite. Dieses versuchte Koller mittels der Dreierkette Hinteregger, Prödl und Dragovic zu lösen. Gegen Moldawien klappte das System mit Schönheitsfehlern. Denn gerade Leverkusen-Legionär Aleks Dragovic wirkte in seiner neuen Rolle oft orientierungslos. Auch gegen Finnland offenbarte man Schwäche, erst nach der Umstellung in der Pause zur Viererkette lief es besser.
3. Mittelfeld: Alaba ohne Arnautovic
Österreich muss in Dublin auf Marko Arnautovic verzichten. Der Stoke-Legionär ist nach seiner zweiten Gelben Karte gesperrt. Genau wie Stefan Ilsanker. "Das bereitet mir Bauchschmerzen", gab Koller zu. Dann müssen eben andere einspringen und die drei Punkte einfahren! Doch aktuell fragt man sich: Wer soll das sein? David Alaba wurde gegen Finnland ausgetauscht, suchte vergeblich einen Anspielpartner à la Arnautovic. Mit Alessandro Schöpf, Markus Suttner & Valentino Lazaro harmonierte er überhaupt nicht. Da unsere Offensive aber von der Spiellaune des Bayern-Stars abhängig ist, muss hier rasch eine Lösung her. Pikant: Wie Medien berichten, wollte Arnautovic als Motivator das Team in Irland unterstützen, Koller soll dies aber abgelehnt haben.
4. Marc Janko sucht seinen Tor-Riecher
180 Minuten und kein Tor von unseren Angreifern. Auch Schalke-Torjäger Guido Burgstaller konnte den Tor-Fluch nicht beenden. Und Marc Janko? Der aktuell beste Angreifer im ÖFB-Team wirkt nicht mehr so spritzig wie in der erfolgreichen EM-Qualifikation. Die ständigen Gerüchte, wonach sein Klub Basel ihn abschieben will, belasten den Torjäger offensichtlich. Sein letztes Teamtor? Am 9. Oktober 2016 in Serbien.