Das Kapitel Europameisterschaft endet beim ÖFB jetzt mit einem Rundumschlag.
Freitagmittag im noblen Hotel Hilton am Stadtpark: 37 Tage nach dem EURO-Aus nimmt ein sichtlich mitgenommener Marcel Koller am Presse-Podium Platz. Der Schock um das Ausscheiden ist analysiert, aber augenscheinlich noch nicht verdaut. "Die Enttäuschung war riesengroß", gesteht der 55-jährige bei der ÖFB-Pressekonferenz.
Koller angriffslustig
Nach den einleitenden Worten kippt die Stimmung. Koller wirkt angriffslustig, im Visier des Schweizers stehen seine Spieler und dann die Medien. Der Teamchef geht ungewohnt hart mit Alaba &Co. ins Gericht: "In den entscheidenden Spielsituationen vergaben wir Chancen und hatten fehlende Qualität auf dem gesamten Spielfeld."
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Wohlfühloase beendet
Bald wird klar: Durch Kollers beinharte Bilanz ist die "Wohlfühloase" Nationalteam wohl endgültig Geschichte. Das bekommen auch die Medienvertreter zu spüren. Denn Koller nimmt im ORF-Interview ungewohnt emotional Stellung zu den Gerüchten, es sei im Teamquartier beim Essen ein Teller geflogen. Koller: "Es ist nicht einmal ein Besteck runtergefallen." Auch zum Thema Gruppenbildung hat er eine klare Meinung: "Schwachsinn". Auffällig: Die Selbstkritik fiel bei der Analyse des Schweizers bescheiden aus. Koller erklärt, dass die Mannschaft nicht bereit war. Warum, diese Antwort blieb er aber schuldig ...