Schweizer freut sich auf ersten Matchball am Dienstag in Schweden.
Es war kein "Schokoladen-Fußball" (Koller), den die 48.500 Fans am Samstag im Wiener Happel-Stadion zu sehen bekamen. Dennoch rückte die österreichische Nationalmannschaft durch das hart erkämpfte 1:0 gegen Moldau der Teilnahme an der EURO 2016 in Frankreich wieder ein Stück näher, was Teamchef Marcel Koller mit großer Zufriedenheit erfüllte.
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"Das war ein weiterer wichtiger Schritt", bilanzierte der Schweizer am Tag nach der Partie und ergänzte nach dem vierten 1:0-Erfolg in der laufenden Qualifikation: "Wir müssen nicht 3:0 oder 4:0 gewinnen, ein 1:0 reicht auch."
Dass seine Mannschaft kein spielerisches Feuerwerk losließ, hatte auch mit dem äußert defensiv eingestellten Gegner zu tun. "Dieses Match war eine wichtige Erfahrung für die Spieler. Es gibt auch Geduldspiele, in denen man ruhig bleiben und auf die eine Chance warten muss - und die muss man dann verwerten. Diese Erfahrung hatten wir in dieser Form noch nicht."
EM-Quali zum Greifen nahe
Der Erfolg über Moldau sei ein Beleg für die Weiterentwicklung des ÖFB-Teams, meinte Koller und erinnerte in diesem Zusammenhang an das 0:0 in der WM-Qualifikation im Oktober 2012 in Kasachstan, als der vermeintliche Pflichtsieg nicht gelang. "Im Vergleich zu diesem Spiel war die Partie gegen die Moldauer abgeklärter, ruhiger, einfach besser", sagte der Schweizer.
Seine Mannschaft liegt nach dem 1:0 der Russen gegen Schweden sieben Punkte vor den Skandinaviern und acht Zähler vor dem Gastgeber der WM 2018. Ein Punkt aus den letzten drei Qualifikationsspielen reicht zur EM-Teilnahme, schon ein Remis im Auswärtsmatch am Dienstag in Solna gegen Schweden wäre gleichbedeutend mit dem Gruppensieg.
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Offensive Spielausrichtung
Auf ein Unentschieden will Koller in der "Friends Arena" aber nicht spielen lassen. "Es ist nicht gut, wenn man nur von einem Remis spricht und die Mannschaft so einstellt. Wir möchten nach Schweden fliegen, um zu gewinnen."
Während die Österreicher selbst bei einer Niederlage noch alle Trümpfe in der Hand hätten, stehen die Schweden am Dienstag unter Zugzwang. "Es ist immer angenehmer, wenn man aus der Position der Stärke handeln kann und nicht unter Druck ist", sagte Koller. Der Coach erwartet einen Gegner, der mit kontrollierter Offensive agieren wird. "Die Schweden werden nicht blind nach vorne stürmen und alles auf eine Karte setzen, weil sie Respekt vor uns haben."
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Schlechte Erinnerungen an Schweden
Vor dem bisher letzten ÖFB-Auftritt in Solna hatte die Ausgangsposition noch anders ausgesehen: Im Oktober 2013 benötigte Österreich einen Punkt, um im Rennen ums WM-Play-off zu bleiben. Am Ende setzte es trotz starker Leistung in der ersten Hälfte ein 1:2, nachdem es zuvor schon Sticheleien wie etwa eine hämische Videoprojektion einer schwedischen Zeitung auf das ÖFB-Teamhotel gegeben hatte.
"Für mich ist das gegessen, doch es könnte sein, dass wieder so etwas kommt, weil die Schweden unter Druck sind und Punkte brauchen. Aber egal was kommt, wir sind Tabellenführer und können mit unserer Qualität bestehen. Alles andere ist Zirkus und Schauspiel", betonte Koller.
Schweden bangen um Superstar Ibrahimovic
Nachdem die Fixierung der EM-Teilnahme am Samstag durch den russischen Sieg noch aufgeschoben wurde, haben David Alaba und Co. nun am Dienstag den ersten Matchball. "Dass wir es jetzt aus eigener Kraft schaffen können, ist eine Freude, die zusätzliche Kräfte freisetzen kann", vermutete der 54-Jährige.
Ein weiterer Vorteil für die ÖFB-Auswahl könnte der mögliche Ausfall von Schwedens Topstar Zlatan Ibrahimovic sein. "Er hat natürlich Qualität, aber die Schweden haben auch andere gute Stürmer. Wenn er nicht spielen sollte, wird das unser Konzept nicht auf den Kopf stellen", erklärte Koller.
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Ebenfalls für Österreich spricht die aktuelle Auswärtsstärke. Vor dem Gastspiel vor knapp zwei Jahren in Solna galt die rot-weiß-rote Equipe auf fremdem Terrain als zuverlässiger Punktelieferant, mittlerweile hält man bei fünf Auswärtssiegen in Folge. "Da war es gut, dass wir seit vier Jahren zusammen sind, um das zu normalisieren", meinte Koller.
Auch die Defensiv-Stärke seines Teams, das seit fünf Bewerbspartien ohne Gegentor ist, nahm der Schweizer mit Genugtuung zu Kenntnis. "Jeder hilft bei der Abwehrarbeit mit, nicht nur die Verteidiger. Sie wissen, dass jeder nach vorne und zurück arbeiten muss."