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Nach EM-Enttäuschung

ÖFB sucht nach Ausreden

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ÖFB-Teamchef Marcel Koller hat Freitagmittag über die EM-Pleite gesprochen.

Marcel Koller und der ÖFB haben heute zu einer Pressekonferenz ins Hotel Hilton geladen. Offizielles Thema war die Nachbetrachtung der EM. Auch die ÖFB-Verantwortlichen Windtner und Ruttensteiner, sowie zahlreiche Medienvertreter waren vor Ort. Nach der riesengroßen EM-Enttäuschung musste Koller die Pleite nochmal dem ganzen Land erklären. Auch die Gerüchte um die angespannte Stimmung im Team (Stichwort: Fliegende Teller) waren natürlich ein Gesprächsthema.

Ausführliche Bilanz
Die Spitzen des Österreichischen Fußball-Bundes haben ausführlich Bilanz gezogen. 37 Tage nach dem 1:2 gegen Island und dem damit verbundenen vorzeitigem EM-Ausscheiden nannten ÖFB-Präsident Leo Windtner, Sportdirektor Willi Ruttensteiner und Teamchef Marcel Koller mehrere Gründe für die frühe Abreise aus Frankreich. So sei etwa die hohe Erwartungshaltung von Medien und Fans nicht förderlich gewesen. Außerdem hätten sich die fehlende Turniererfahrung sowie die mangelnde Fitness und die ungeklärte berufliche Zukunft einiger Teamspieler negativ ausgewirkt.

Analyse fällt bitter aus
"Wir waren mehrheitlich Neulinge", sagte der Schweizer und gab zu: "Die Enttäuschung war riesengroß." Die EM-Auftritte seiner Mannschaft hat Koller bereits genau studiert, die Erkenntnisse fielen wenig schmeichelhaft aus. "Wir hatten wenig Ballzirkulation über längere Spielphasen, vergaben Chancen in entscheidenden Spielsituationen und hatten fehlende Qualität, Konzentration und Präzision bei Pässen auf dem gesamten Spielfeld."

Zu wenig Selbstvertrauen
Außerdem ortete Koller zu wenig Selbstvertrauen und Selbstverständnis im Spielaufbau. Das Pressing habe speziell gegen Ungarn nicht so funktioniert wie in der vorangegangenen Qualifikation. "Da haben wir vielleicht mit einer Handbremse gespielt", vermutete der Nationaltrainer. Weiters habe vor allem gegen Island auch das Glück gefehlt.

Gerüchte über Streit nicht wahr
Vehement wiesen die ÖFB-Verantwortlichen, allen voran ÖFB-Präsident Windtner die Gerüchte über angebliche Streitigkeiten im Team zurück. Ruttensteiner betonte er sei bei jedem Essen dabei gewesen, es sei garantiert kein Teller geflogen. Auch der Rücktritt von Kapitän Christian Fuchs habe nichts mit der Stimmung im Team zu tun.

Hauptgrund für Scheitern war Druck
Als Hauptgrund für das schlußendlich klare Scheitern in der Gruppenphase wurde der Druck und der Stress für die Spieler genannt. Insgesamt acht Spieler seien zudem mental oder körperlich angeschlagen zur EM angereist. Der enorme Erwartungsdruck war zu viel für Alaba & Co. Von der Organisation her sei alles gut verlaufen, der ÖFB macht sich hier keine Vorwürfe.

Systemänderung nicht schuld
Der 55-Jährige hat sich nach eigenen Angaben nicht wirklich etwas vorzuwerfen, auch nicht die überraschende Systemänderung im Spiel gegen Island. Dadurch sollte eine Überzahl im Mittelfeld hergestellt werden. "Zu dem Zeitpunkt waren alle überzeugt, dass das eine gute Möglichkeit ist, wir konnten es auf dem Platz aber nicht so gut umsetzen", erklärte Koller.

Sponsortermin nach Portugal-Spiel
Selbstkritisch gibt sich der ÖFB für den Sponsortermin nach dem Portugal-Spiel. Die Regeneration der Spieler habe hier gelitten, nachdem es auch einige Verzögerungen am Flughafen gegeben hatte.

Wer wird Kapitän?
Wer dem zurückgetretenen Christian Fuchs in der am 5. September in Georgien beginnenden WM-Qualifikation als ÖFB-Kapitän nachfolgt, ließ Koller offen. Fuchs' Position links in der Viererkette dürfte künftig wohl nicht von David Alaba eingenommen werden - der Coach deutete an, den Bayern-Star weiter im Mittelfeldzentrum einsetzen zu wollen.

Der Ticker zum Nachlesen auf Seite 2:

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 12:00

Das wars von der ÖFB-PK aus dem Hotel Hilton

Die Entäuschung über die EM ist auch dem ÖFB noch deutlich anzumerken. Trotz alledem blickt man optimistisch in die Zukunft. Das wars vom Liveticker. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

 11:59

Hat Okotie mit seinem China-Transfer noch Chancen im ÖFB?

Koller: Ich kenne die zweite chinesische Liga nicht. Es ist noch zu früh um zu sagen ob er spielt oder nicht.

 11:57

Fuchs-Rücktritt hatte nichts mit einem Streit zu tun

Präsident Windtner stellt klar, dass Christian Fuchs nur aus familiären Gründen zurückgetreten ist. Einen Nachfolger für ihn als Kapitän haben wir noch nicht.

 11:54

Frage: Was bedeutet der Rücktritt von Fuchs?

Koller: Er hat mir das einen Tag nach dem letzten Spiel gesagt. Es hat familiäre Gründe. Natürlich ist es schade, aber wir respektieren das. Für unser Spiel heißt das eher nicht, dass Alaba links in der Abwehr bei uns spielt. Die Quali hat gezeigt, dass wir ihn offensiv im Mittelfeld brauchen. Wir kennen jetzt noch keine Alternative für Fuchs links hinten.

 11:53

Frage: Die EM war allgemein kein spielerisches Highlight. Warum?

Koller: Das hat nicht speziell mit der EM zu tun. Kontrolliertes Defensivspiel ist auch in der Champions League "in".

 11:51

Frage: Welche Schlüsse kann man ziehen?

Koller: Wir sind jetzt wieder nur mehr auf Platz 21 in der Weltrangliste. Die Spieler brauchen den Drive, wir müssen ihn das vermitteln. Die Spieler dürfen sich nie zurücklehnen. Wir müssen dementsprechend von den Spielern 100% abrufen. Physisch haben sie das gemacht, technisch, taktisch aber leider nicht.

 11:47

Gab es Fehler von ihrer Seite Herr Koller, zum Beispiel Schöpf nicht von Beginn an zu bringen?

Koller: Gegen Island mussten wir gewinnen. Wir wollten nicht in Rückstand geraten. Der erste Gedanke war, mit zwei defensiven Spielern in der Mitte sie auszubremsen, das ist nicht so gut aufgegangen, dann haben wir gewechselt. Im Nachhinein ist es einfach. Du überlegst als Trainer vor dem Spiel. Jedes Spiel ist anders, du musst auch einmal taktisch anders agieren.

 11:43

Acht Spieler waren nicht fit, mental und körperlich. War das eine Fehleinschätzung?

Warum hatten auch die Spieler so einen Stress? Koller: Ich glaube nicht, dass es eine Fehleinschätzung war mit den Verletzten. Es gab kaum Alternativen. Leider hat zum Beispiel ein Harnik beim Verein nie gespielt. Mit der Psyche ist es natürlich so, dass sich die Spieler nicht hinstellen und sagen: Ich kann damit nicht umgehen! Wir haben gegen Ungarn gleich einmal verloren. Der Stress war groß für die Spieler. Vor dem Portugal-Spiel war die Angst schon da, dass wir heimfahren müssen.

 11:40

Frage nach der Island-Aufstellung

Warum hat Koller gegen Island am Beginn routiert und so aufgestellt? Koller: Das 3 - 5 - 2 war eine Möglichkeit um die Isländer zu knacken. Wir waren überzeugt, dass das eine gute Option ist. Wir haben mit dem System nicht so schlecht gespielt, haben ein Einwurftor bekommen, einen Elfer rausgeholt, den wir leider vergeben haben und noch eine weitere Top-Chance verspielt. Es lag nicht am System.

 11:37

Mangelnde Effizienz

Vor allem ist die fehlende Effizienz aufgefallen. Vor allem gegen Ungarn hat das nicht geklappt. Bei einem Endrundenturnier muss das alles passen. Österreich ist ein kleines Land, wir brauchen fitte Spieler um erfolgreich sein zu können. Wir haben es nicht geschafft das Team auf dieses Level zu bringen. Glück hatten wir in einer Situation, als gegen Portugal der Elfer nicht drin war. Gegen Island und Ungarn hatten wir sicher kein Spielglück.

 11:34

Selbstvertrauen war das große Manko

Da spielt viel mit. Selbstvertrauen kann man mit Siegen und überzeugendem Spiel aufbauen, das ist uns nicht gelungen. In der Defensive - speziell beim Ungarn-Spiel - hat das Pressing nicht funktioniert. Im Lauf des Spiels merkst du, du kommst zu spät, es läuft nicht. Man hat eine Handbremse gespürt, manche haben gezögert. Das Selbstverständnis für unser System hat gefehlt. Einige waren nicht in Bestform.

 11:31

Spieler hatten ungeklärte Zukunft

Koller: Viele Spieler haben nicht bereits vor der EM alles erledigt. Es gab offene Vertragsverhandlungen, ungeklärte Situationen. Wir waren Neulinge bei dieser EM, wir wollten unser Bestes geben und haben das nicht geschafft. Es war so, dass wir kein gutes Spiel, kein gutes Ballbesitzspiel halten, fehlende Konzentration, usw. Ich hab mir die Spiele mehrfach angesehen, da waren auffällig viel Fehlpässe dabei, es wurde hektisch gespielt, es gab kein Selbstvertrauen.

 11:29

Koller jetzt am Wort

Koller: Die Entäuschung war auch bei mir riesig. Ich möchte mich aber bei den Fans bedanken, die uns toll unterstützt haben. Sie haben von ihrer Seite alles unternommen. Leider hat es nicht gereicht. Willi Ruttensteiner hat dazu schon einiges gesagt, wenn man bei einer EM in so ein Stadion einläuft, dann ist es doch etwas anderes.

 11:28

Hinsichtlich der Organisation gab es keinen Fehler

Ruttensteiner betont, dass der ÖFB hier keinen Fehler gemacht hat. Ebenso war er bei allen Gesprächen und Anweisungen von Teamchef Koller dabei, die Arbeit von Koller war auf höchstem Niveau.

 11:25

Tellerwurf wird vehement bestritten

Das hat es nie gegeben. Die Stimmung war bei weitem nicht so wie beschrieben. Das man nach einer Niederlage angeschlagen ist, ist verständlich. Es ist klar, dass das Potential nicht abgerufen wurde. Verletzungen, fehlende Spielpraxis und der Ausfall von Junuzovic waren entscheidend.

 11:22

Organisation & Management

Ruttensteiner: ÖFB hat gut gearbeitet. Es gab kleine Fehler: Einer nach dem Portugal-Spiel nach dem ein Sponsortermin wahrgenommen werden musste. Eine Nächtigung in Paris wäre besser gewesen, nachdem es Verzögerungen am Flughafen gab.

 11:19

Ruttensteiner nennt Gründe

Erwartungshaltung war ein Hemmschuh. Viele hatten aber keine Turniererfahrung. Selbstkritisch zu sehen ist, dass auch der ÖFB die Spieler nicht perfekt auf den Stress und den Druck vorbereiten konnte. Auch viele Marketingaktivitäten außerhalb des ÖFB mussten von den Spielern wahrgenommen werden.

 11:17

Verletzte und Misserfolge

Es gab viele Spieler die nicht die Spielpraxis gehabt haben, Verletzte und Spieler die mit Misserfolgen zum Team gekommen sind. Diese Situation war sehr schwer. Die Vorbereitung war auch im Vergleich mit anderen Teams auf gutem Niveau. Es wurde sehr gut in den Trainingscamps gearbeitet. Die Spiele gegen Malta und die Niederlande haben auch uns misstrauisch gemacht, die Spieler waren von ihrer Bestform entfernt.

 11:14

Zweitätige Klausur brachte Analyse

Ruttensteiner spricht über die ausführliche Analyse die er mit Teamchef Koller bei einer Klausur vorgenommen hat. Spielverlauf, Organisation, Verhalten der Spieler, Taktik, usw. wurden besprochen. Marcel Koller hat selten darüber gesprochen, insgesamt acht Spieler aus der Stammformation sind mit physischen oder mentalen Problemen zum Team gerückt, zum Beispiel Dragovic mit Knöchelverletzung.

 11:12

Ruttensteiner jetzt am Wort

Der Sportdirektor dankt ebenfalls den Fans und kommt dann zur internen Analyse, warum das Team nur diesen einen Punkt holen konnte. Ganz wichtig, damit man sich auf den 5. September (Beginn der WM-Qauli) fokussieren kann. Ruttensteiner spricht auch über Gerüchte, die klar gestellt werden müssen.

 11:11

Präsident dankt sportlicher Führung

Der Vertrag mit Sportdirektor Ruttensteiner wurde verlängert. Das Wort geht an Willi Ruttensteiner.

 11:08

Haben Erfahrungen gesammelt

Auch aus dem Ausscheiden kann man Erfahrungen mitnehmen. Die Vorbereitungen, die Bedingungen und die Betreuung die der ÖFB geschaffen und angeboten hat waren hervorragend. Ein großer Dank geht an die Sponsoren. Das Gesamtergebnis ist positiv. der Blick muss sofort nach vorne gehen. In fünf Wochen beginnt bereits die WM-Quali mit dem Spiel gegen Georgien.

 11:06

Positiv an der EM waren die Fans

An die 50.000 österreichische Fans haben das Team begleitet. Diese Bilder werden in die Geschichtsbücher eingehen. Der Präsident dankt den Fans für ihre Begeisterung und ihre Kultiviertheit. Der ÖFB muss aber die Lehren ziehen, am Personal ist nicht zu rütteln. Es hat viel Kritik gegeben. Einiges wurde falsch berichtet.

 11:04

Erwartungen wurden medial hochgetrieben

Die Erwartungshaltung, der Hype, war sehr groß und war eine Last. Nach der tollen Quali hat die Öffentlichkeit damit eine schwierigere Ausgangsposition geschaffen.

 11:02

Nüchterne Analyse

Präsident Windtner spricht von einer nüchternen Analyse. Die Emotionen seien jetzt noch mehr so groß. Faktum war, dass das Ausscheiden in der Vorrunde eine Riesen-Enttäuschung war. Die Fans und auch der ÖFB waren in Schockstarre. Aber: Das Erreichen der EM-Endrunde war ein großer Erfolg.

 11:01

Es geht los

Heute im Hilton-Hotel soll die EM-Bilanz gezogen werden. Mediendirektor Gramann begrüßt alle Pressevertreter.

 10:57

Bevor es losgeht...

Eine andere wichtige Information aus der Welt des Fußballs ist in diesen Minuten öffentlich geworden: DFB-Kapitän Bastian Schweinsteiger hat seinen Teamrücktritt erklärt.

 10:54

Einige heiße Themen...

So harmonisch und toll die Stimmung vor der EM war, so unzufrieden und geradezu frustriert sind die österreichen Fußballfans dieser Tage. Das ÖFB-Team konnte die Erwartungen dann nicht erfüllen, als es darauf ankam. Unsere Besten waren nur ein Schatten ihrer Selbst. Warum? Es besteht Erklärungsbedarf.

 10:49

Herzlich willkomen zum oe24-LIVE-Ticker!

In wenigen Minuten beginnt die ÖFB-Pressekonferenz zur EM-Pleite. Marcel Koller wird Rede und Antwort stehen. Wir sind gespannt.