Teamchef schlägt vor Quali gegen Moldawien mit klaren Worten zurück.
Es war das bestimmende Thema am Mittwoch: Paul Scharner ätzte in einem Interview gegen David Alaba und Teamchef Marcel Koller. Darauf angesprochen, meinte Julian Baumgartlinger: "Das ist seine Meinung und die akzeptiere ich. Ehrlich gesagt möchte ich das aber nicht unbedingt kommentieren. Dann machen wir das Thema größer als es ist und auch den Paul, und das muss nicht unbedingt sein gerade."
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Der ÖFB-Kapitän wollte sich nicht von solch Nebengeräuschen ablenken lassen. Wie reagiert Koller darauf? Am Tag vor dem wichtigen Duell in der WM-Qualifikation gegen Moldawien (20:45 Uhr im oe24-LIVE-TICKER) stellte er sich der Presse - und rechnete mit dem Kritiker ab.
"Ich habe Scharner ein wenig kennengelernt. Es war der Zeitpunkt, als wir uns wieder voneinander verabschiedet haben", spielt er zunächst auf dessen Rauswurf im Jahr 2012 an. Der frühere England-Legionär soll damals eine Schlüsselrolle eingefordert haben, die ihm Koller nicht garantieren konnte. Die Konsequenz: eine lebenslange Sperre für Scharner.
Volle Breitseite gegen Scharner
Dann holt Koller auf Nachfrage von oe24.tv zur Gegenattacke aus: "Er meinte zuerst, dass wir uns niemals für eine Endrunde qualifizieren. Das haben wir geschafft. Jetzt braucht er wieder was anderes. Ihm ist vielleicht ein bisschen langweilig." Scharner sei eben nicht mehr so präsent in den Medien.
(c) GEPA
"Ich als Ausländer, mag die Österreicher und bin sehr gerne hier. Wenn ich mal einen Vergleich anstelle: Hans Krankl, Herbert Prohaska oder Toni Polster kennt man ja, die haben etwas erreicht im Fußball. Scharner hat das Gefühl, dass er auch so groß ist", so der 56-Jährige.
Wut über Alaba-Behauptung
Das sei er jedoch nicht: "Er hat lediglich den englischen FA-Cup gewonnen. Wenn wir David heranziehen, ist der eine andere Kategorie. Wir konzentrieren uns auf das Spiel gegen Moldawien - und nicht auf Scharner." Dieser hatte unter anderem erklärt, Koller sei nicht der richtige Trainer.
Außerdem warf er Alaba vor, gegen Irland nach der Einwechslung von Stefan Ilsanker die Linksverteidiger-Position "verweigert" zu haben. Koller reagiert wütend: "Es stimmt einfach nicht. Wie soll er das beurteilen, er war nicht dabei." Mehr wollte er nicht dazu sagen.