Christoph Baumgartner erobert die Herzen der heimischen Fußball-Fans weiter im Sturm und begeistert auch abseits des Rasens.
Lothar Matthäus, Weltmeister von 1990, bezeichnete ihn vor dem Duell gegen Deutschland als unseren wichtigsten Spieler - und Christoph Baumgartner lieferte vor 46.000 begeisterten Fans im Happel-Stadion richtig ab. Bei beiden Toren hatte der Niederösterreicher seine Beine im Spiel: Zuerst die Vorlage zum 1:0 durch Sabitzer (29.), dann übernahm "Baumi" selbst das Kommando. Nach einem herrlichen Pass von Gregoritsch schupfte er den Ball am chancenlosen DFB-Keeper Trapp zum 2:0-Endstand (73.).
Mit 24 Mio. Euro knackte Baumi den Transfer-Rekord
An der Seitenlinie verzweifelte Julian Nagelsmann. Unter dem aktuellen DFB-Bundestrainer debütierte Christoph Baumgartner 2019 in der Bundesliga-Mannschaft von TSG Hoffenheim. Der Rest ist Geschichte: Baumgarnter stiegt zum Leistungsträger und Fan-Liebling auf. Der Lohn für die harte Arbeit war ein Transfer im Sommer zu RB Leipzig für 24 Millionen Euro. Damit knackte der gebürtige Horner den heimischen Transfer-Rekord.
Dank Baumgartner 2020 erstmals im EM-Achtelfinale
Auch im Nationalteam zählt der pfeilschnelle Edelflitzer längst zum Stamm: Seit seinem Länderspiel-Debüt im September 2020 gegen Norwegen war der Treffer gegen die DFB-Elf bereits der elfte im rot-weiß-roten Trikot. In dem Zeitraum hat kein anderer Spieler mehr Tore im ÖFB-Team erzielt. Legendär ist auch sein Treffer bei der EURO 2020, als Baumgartner gegen die Ukraine mit seinem 1:0-Siegtor Österreich zum ersten Mal in das EM-Achtelfinale schoss.
oe24-Reporterin Ivana Milosavljevic gratulierte Baumgartner zum 2:0.
Star bezieht Kraft aus seinem Glauben
Selbst eine erlittene Kopfverletzung während dem Spiel konnte Baumgartner nicht stoppen. Zwei Jahre später steht er wieder im Fokus der Öffentlichkeit. Baumgartner selbst bleibt privat aber am Boden. In einem Interview hob Baumgartner seinen christlichen Glauben hervorgehoben, bezeichnete ihn als Kraftquelle. "Ich spreche täglich zu Gott. Das ist für mich ein Weg, der mir ein sehr gutes Gefühl gibt und viel Kraft für die nächsten Aufgaben", sagte er im Podcast "Ich bin. Mit Dir" der Diözese St. Pölten. Vor jedem Spiel bete er: "Das hat mir bis heute sehr viel geholfen."
Hilfsprojekt in Afrika
.Apropos Helfen: Baumgartner gründete im letzten Jahr auch eine Schule in Uganda. "Ich habe vor kurzem eine Schule gegründet, in der vor allem junge Frauen eine Ausbildung bekommen, nachdem sie wegen Schwangerschaft die Schule abbrechen mussten oder nicht genug Geld dafür hatten", schrieb Baumgartner auf Instagram.Er wolle auf ein Thema aufmerksam machen, das leider oft "vergessen" wird. Nämlich die steigende Not von Familien in Afrika. Derzeit werden in der Schule Kurse für Friseurinnen und Schneiderinnen mit 77 Teilnehmerinnen organisiert. Weitere Kurse sollen folgen. Er werde auch in Zukunft über konkrete Möglichkeiten informieren, in Afrika zu helfen.