Deutsche unter Druck

Neustart für Top-Teams in EM-Quali

20.03.2019

Italien und Spanien streben Neuaufbau an - Wieder erstarkte Niederländer als Favoriten.

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Mit einem dichten Programm beginnt der Kampf um die 24 Plätze für die Fußball-EM 2020. Die ersten 20 Tickets für das Pan-Europa-Turnier in zwölf Ländern werden bis November vergeben, bevor die Gruppensieger der Nations League im Play-off weitere vier Starter ausspielen. Neben Deutschland wollen mit Italien und Spanien weitere zuletzt strauchelnde Großmächte die EM-Quali für einen Neuaufbau nutzen.

Unter Beobachtung stehen auch die Niederländer, die zuletzt starke Vorstellungen in der Nations League zeigten. Gegen Deutschland geht es auch im EM-Rennen, drei Tage vor dem Duell in Amsterdam eröffnen die Holländer in Rotterdam gegen den Weltranglisten-78. aus Weißrussland den Kampf um die ersten beiden Plätze, die den direkten Weg zur Endrunde ebnen.

Nach dem Sieg in der Nations League vor Weltmeister Frankreich und Ex-Champion Deutschland ist Bondscoach Ronald Koeman in einer für ihn ungewohnten Situation: "Wir waren noch nie ein echter Favorit für einen Wettbewerb unter meiner Leitung." Als Außenseiter gehen die weiteren Kontrahenten Nordirland und Estland ins Rennen, die sich zeitgleich in Belfast gegenüberstehen.

Unter Erfolgsdruck steht ebenso die "Squadra Azzurra". Auch wenn der alternde Serie-A-Toptorjäger Fabio Quagliarella (36) wieder im Kader aufscheint, treibt Italiens Coach Roberto Mancini eine Verjüngung des Teams voran. So schafften es mit Nicolo Zaniolo (AS Roma) und Moise Kean (Juventus) zwei 19-Jährige ins Aufgebot. Auf den nun für Marseille stürmenden Mario Balotelli (28) verzichtet Mancini weiter. "Er muss sich noch verbessern, um im Nationalteam zu spielen", meinte sein Ex-Coach. Die bei der WM in Russland nicht vertretenen Italiener stehen in den Spielen am Samstag gegen Finnland und am 26. März gegen Liechtenstein vor lösbaren Aufgaben.

Portugal wieder mit Ronaldo

Dritter im Bunde der WM-Geschädigten ist Spanien. Nach dem Achtelfinal-Aus nimmt der Weltmeister von 2010 und Europameister von 2012 in den Partien gegen Norwegen am Samstag in Valencia und drei Tage später auf Malta einen neuen Anlauf. Auch Coach Luis Enrique überraschte bei der Berufung seines Kaders. So erhielten Koke (Atletico) und Real-Spielmacher Isco keine Einladung. Der zum Rechtsverteidiger umgeschulte Jesus Navas vom FC Sevilla ist mit 33 Jahren indes wieder dabei.

Titelverteidiger Portugal setzt auf altbewährte Kräfte. Das Comeback von Cristiano Ronaldo soll zu einem ähnlichen Höhenflug wie vor vier Jahren verhelfen. Der fünffache Weltfußballer kehrte für die Spiele gegen die Ukraine (Freitag) und Serbien (Montag) in das Aufgebot der Iberer zurück. Für den Torjäger von Juventus Turin wäre es der erste Auftritt im Nationaltrikot seit dem Aus im WM-Achtelfinale. Portugal reüssierte in der Nations League freilich auch ohne den Topstar. "Cristiano ist unersetzbar. Die Mannschaft ist viel stärker mit ihm", meinte ManCity-Stürmer Bernardo Silva nichtsdestotrotz.

Weltmeister Frankreich gastiert am Freitag in Moldau, ehe Montag in St. Denis mit Island ein härterer Kontrahent wartet. Trainer Didier Deschamps warnte: "Die Geschichte hat gezeigt, dass Frankreich oft gestrauchelt ist in Quali-Kampagnen." Weitere Gruppengegner sind Albanien, die Türkei und Andorra. Vizeweltmeister Kroatien startet am Donnerstag zu Hause gegen Aserbaidschan in die EM-Ausscheidung. Der WM-Dritte Belgien hat ebenfalls ein Heimspiel, Russland gastiert im Duell der beiden Aufstiegsfavoriten in Brüssel. England hat am Freitag im Wembley-Stadion Tschechien zu Gast. Vor dem Spiel wird es eine Gedenkminute für die Opfer des Attentats in Christchurch geben.

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