Wie kam es zur Trennung mit Koller? Präsidiumsmitglied liefert Einblicke.
Peter Schöttel hat am Freitag einer Task Force im Verband eine Liste mit potenziellen Kandidaten für die Nachfolge von Marcel Koller präsentiert. Die Namen wurden in der Arbeitsgruppe diskutiert und auf eine Reihe von Anwärtern reduziert. Mit diesen werde es nun konkrete Gespräche geben. Das verlautete der ÖFB am Freitag.
"Wir werden der Öffentlichkeit am 30. Oktober den neuen Teamchef präsentieren", so Präsident Leo Windtner zitiert. Bis dahin werde es keinerlei Wasserstandsmeldungen zum Fortschritt der Verhandlungen oder zu den Namen geben. "Es geht darum, den bestgeeigneten Kandidaten für das Nationalteam und den österreichischen Fußball herauszufiltern."
Dass jener nicht mehr Koller heißt, steht seit Mitte September fest. Nun gibt es jedoch neue Enthüllung über die Umstände. Im Standard lässt Markus Kraetschmer, Austria-Vorstand und ÖFB-Präsidiumsmitglied, durchblicken, dass auch Ex-Sportdirektor Willi Ruttensteiner offenbar für eine Trennung vom Schweizer war.
"Die Tendenz war negativ"
"In Gmunden gab es eine Analyse und den Bericht Ruttensteiners", so Kraetschmer: "Die Tendenz war negativ, in der WM-Qualifikation hatten wir doch keine Chance mehr, sind wir mal ehrlich. Windtner hatte vor Gmunden ein Gespräch mit Koller geführt, der war prinzipiell für neue Verhandlungen bereit. Natürlich hätte er finanzielle Einbußen hinnehmen müssen. Wir haben aber klipp und klar gesagt, nach sechs Jahren wäre ein Neustart besser."
Ruttensteiner habe ebenfalls nicht auf eine Verlängerung mit Koller gedrängt, betont Kraetschmer. Er hofft, die Teamchef-Frage in Ruhe klären zu können: "Schöttels Liste mit den zehn Namen möglicher Teamchefs darf nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Was man nicht verhindern kann, ist, dass in den Medien mit Namen herumgeworfen wird. Ein paar werden auf der Liste stehen."